Sozialraum
Das Bahnhofsviertel ist der vielfältigste Stadtteil in Frankfurt mit positiven Seiten und auch herausfordernden Aspekten. Es spiegelt die dynamische Natur der Urbanität wider und bietet eine Mischung aus Geschichte, Kultur und gesellschaftlichen Entwicklungen.
Von seiner Fläche ist das Bahnhofsviertel der kleinste und von der Bewohnerzahl der zweitkleinste Stadtteil Frankfurts. Hier wohnen hier 3679 Bürgerinnen und Bürger (Stand April 2024). 71 Prozent der dort gemeldeten Frankfurterinnen und Frankfurter leben alleine in ihrer Wohnung. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels kommen aus 107 Nationen. Das Bahnhofsviertel beherbergt auch vielfältige kulturelle Einrichtungen wie Theater, Galerien und Kulturzentren, die zu seiner kulturellen Dynamik der Vielfalt beitragen. Mehr dazu finden sich unter Kultur und VielfaltInternal Link.
In den vergangenen Jahren wurde im Bahnhofsviertel hochwertiger Wohnraum geschaffen, um es aufzuwerten und urbaner zu gestalten. Im Zeitraum 2004-2021 hat die Stadt Frankfurt am Main im Rahmen des Förderprojektes „Stadtumbau“ insgesamt 20 Millionen Euro für wohnungswirtschaftliche Maßnahmen mit der Förderungsrichtlinie Bahnhofsviertel zur Verfügung gestellt. In dieser Zeit hat das Bahnhofsviertel eine Veränderung erlebt, einschließlich des Einzugs von neuen Unternehmen und kreativen Einrichtungen.
Gleichzeitig gibt es auch große Herausforderungen im Zusammenhang mit Obdachlosigkeit, Drogenkonsum und Prostitution, die das Viertel vor allem in dem hinteren Teil zwischen Niddastraße und Kaiserstraße stark beeinflussen. Vielfältige Probleme kennzeichnen dieses Gebiet und bringen es regelmäßig negativ in die Schlagzeilen der Medien.
Der vordere Teil des Bahnhofsviertels zwischen Gutleutstraße und Untermainkai ist ruhiger. Hier wird gewohnt, gelebt und auch gearbeitet. Durch neue größere Wohnbebauungen haben sich hier vermehrt Menschen aus dem Mittelstand angesiedelt, auch Familien. Das gleiche gilt für die Gründerzeitbauten in diesem Teil des Viertels. Der Mainkai, die nahen Museen, die Rudervereine bieten attraktive Freizeitgestaltung in unmittelbarer Nähe. Die Wiesenhüttenstraße und der Wiesenhüttenplatz sind Schnittstellen beider Teile des Viertels.
Sozialraumentwicklung
Die Stadt Frankfurt und verschiedene Akteurinnen und Akteure arbeiten daran, das Bahnhofsviertel zu revitalisieren und gleichzeitig seine einzigartige Atmosphäre zu bewahren. Das gemeinsame Ziel aller ist es, das Bahnhofsviertel für alle Nutzerinnen- und Nutzergruppen in gemeinsamer Verantwortung lebenswert zu gestalten. Im rund um die Uhr aktiven Bahnhofsviertel gilt es, die Balance für ein Miteinander von Bewohnerinnen und Bewohnern des Stadtteils und Nutzerinnen und Nutzern des lebhaften Nachtlebens immer wieder neu herzustellen.
Stadtteilentwicklung im Bahnhofsviertel bedingt die Maßnahmen von Sicherheit und Sauberkeit, die wichtigen Einrichtungen der Drogen- und Wohnungslosenhilfe und die lokalen Wirtschaftsbedingungen wie Verkehrswegeplanungen, Leerstand von Gewerberäumen im Blick zu haben und gleichzeitig die Gestaltung der einzigartigen Sozial- und Kulturräume im Viertel zu erhalten.