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Ein offenes Ohr für alle
Der Sozialpsychiatrische Dienst des Gesundheitsamts berät zur seelischen Gesundheit

Es gibt Situationen im Leben, die können alles auf den Kopf stellen. Wenn man einen geliebten Menschen verliert, eine Trennung verarbeitet, wenn man schwer krank ist, finanzielle Sorgen hat, wenn man selbst an einer psychischen Erkrankung leidet oder Angehörige davon betroffen sind. Wenn einem das Leben über den Kopf wächst, haben Dr. Bettina Schneider, Susan Weber und ihre Kolleginnen und Kollegen vom Sozialpsychiatrischen Dienst (SpDi) des Gesundheitsamts Frankfurt ein offenes Ohr. Das Team ist für alle Frankfurterinnen und Frankfurter da, die in einer seelischen Krise stecken und selbst keinen Weg mehr finden, sich aus dieser Krise zu befreien, und auch für alle, die einen in Frankfurt wohnhaften Angehörigen haben, der eine schwere Zeit durchmacht.
„Wir nehmen uns für unsere Klientinnen und Klienten die Zeit, die der- oder diejenige in diesem Moment gerade braucht“, sagt Dr. Bettina Schneider, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Hiervon profitieren nicht nur die Menschen, die Hilfe benötigen, sondern auch die Kolleginnen und Kollegen des SpDi. „So können wir ganz individuell und bedarfsgerecht beraten. Zudem haben wir die Möglichkeit, auch kurzfristig einen Gesprächstermin anzubieten“, ergänzt Diplompädagogin Susan Weber.
„Unter dem Motto: ‚Reden hilft!‘ können die Betroffenen sich jemandem anvertrauen, bleiben nicht allein mit ihrer Situation und haben die Möglichkeit einer gemeinsamen Reflektion“, sagt Susan Weber. Der SpDi bietet keine Therapie und kein Coaching. Vielmehr unterstützt das Team bei allen Fragen zur Bewältigung von psychischen Krisen und bei der Organisation ambulanter Hilfestellungen, berät zu therapeutischen Angeboten, bei der schulischen, beruflichen und gesellschaftlichen Wiedereingliederung und auch bei Fragen zur Alltags- und Lebensgestaltung und zum Umgang mit Behörden.
Wer Hilfe benötigt oder einfach ein offenes Ohr, braucht keine Scheu zu haben, das Angebot des Gesundheitsamts wahrzunehmen oder zu befürchten, sein Thema könne zu banal für eine Beratung sein. „Menschen empfinden bestimmte Situationen im Leben ganz unterschiedlich“, erklärt Dr. Bettina Schneider. Für den einen ist ein Problem auf der Arbeit nicht der Rede wert, die andere fühlt sich bedrückt davon. Die eine kann ein belastendes Lebensereignis gut verarbeiten, beim anderen löst es über lange Zeit Angstgefühle aus. In einer solchen Situation kann schon ein erstes Gespräch entlastend sein und die Lage der Ratsuchenden verbessern. „Unsere Klientinnen und Klienten melden uns oft zurück, wie gut es ihnen getan hat, dass jemand für sie da war und ihnen einfach zugehört hat, ohne das Erzählte zu bewerten“, erzählt die Ärztin.
„Über seelische Leiden wird noch viel zu wenig offen gesprochen. Doch wer davon betroffen ist, sollte sich nicht verstecken müssen und auch wissen, dass es Hilfe gibt. Von den Mitarbeitenden unseres SpDi erfahren sie, wo“, unterstreicht Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt. „Psychische Erkrankungen können jeden treffen. Mit der Arbeit des SpDi wollen wir auch dazu beitragen, sie zu entstigmatisieren.“
Das mulitprofessionelle Team des SpDi, ist auch dann da, wenn es gar nicht um einen selbst geht, sondern um Angehörige, Freunde, Bekannte, Nachbarn oder auch Kollegen. Wenn zum Beispiel der Partner Anzeichen einer Depression zeigt oder die sonst so gesellige Kollegin sich immer mehr zurückzieht und ihre Arbeit vernachlässigt. „Wir beraten die Angehörigen zu passenden Hilfsangeboten und Anlaufstellen, bei denen die betroffene Person Unterstützung findet. Und wir beraten die Angehörigen selbst in ihrer persönlichen Situation“, sagt Susan Weber.
Die Kontaktaufnahme zum SpDi ist ganz einfach: Für Auskünfte oder allgemeine Anfragen gibt es das Servicetelefon, das montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 bis 12 Uhr und mittwochs von 13 bis 15 Uhr unter der Nummer 069/212-33311 zu erreichen ist. Donnerstags von 15 bis 17 Uhr gibt es eine Offene Sprechstunde im Gesundheitsamt, die sich ohne Terminvereinbarung wahrnehmen lässt. Die Angebote des SpDi sind kostenfrei, die Kontaktaufnahme ist auch anonym möglich.
Wer mehr über den SpDi erfahren will: Im Podcast „Freud und Leid“ der Frankfurter Psychologin Miriam van Lijnden spricht Dr. Michael Wende über dessen Aufgaben: https://www.miriamvanlijnden.de/podcast/folge13External Link