KoGi

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Vom guten Gefühl, ein Frankfurter KoGi zu sein

Als Gesundheitslotsin und -lotse Menschen beraten und ganz viel zurückbekommen

KoGi Ausbildung am Gesundheitsamt
KoGi Ausbildung am Gesundheitsamt © Stadt Frankfurt am Main

Es gibt viele gute Gründe, ein oder eine KoGi zu werden: Für Habib Ahmadi ist es die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die er mit seinen Einsätzen als Gesundheitslotse fördert. Für Ekram Khayali sind es die Lebensgeschichten und -erfahrungen, die die Menschen während ihrer Beratungen mit ihr teilen. Und für Esra Helbach ist es die Freude daran, Wissen zu vermitteln.

Habib, 43, Ekram, 42, und Esra, 20, sind KoGi-Lotse und -Lotsinnen. Sie beraten im Auftrag des Gesundheitsamts ehrenamtlich zu Gesundheitsthemen von A wie Alterserkrankungen bis Z wie Zahngesundheit und gehen dafür dorthin, wo die Menschen sind: In die Stadtteile, in Vereine, Familienbildungsstätten, Elterncafés und Stadtteiltreffs. Insgesamt gibt es rund 85 Gesundheitslotsinnen und -losten in Frankfurt, die neben Deutsch in rund 35 Sprachen – Habib auch in Persisch und Kurdisch, Ekram in Arabisch und Berberisch, Esra ebenfalls in Arabisch – einfühlsam beraten. Und es sollen noch mehr werden.

Jedes Jahr bilden das Gesundheitsamt Frankfurt und der Verein Kinder im Zentrum Gallus e.V. – Mehrgenerationenhaus Gallus, neue KoGis aus. Das Gesundheitsamt hat das Projekt „Kommunale Gesundheitsinitiativen interkulturell“, kurz „KoGi“, ins Leben gerufen, das Mehrgenerationenhaus kümmert sich um die Koordination.  Die Schulungen übernehmen Fachleute aus den verschiedenen Abteilungen des Amtes und auch externe Kooperationspartner. Die Ausbildung dauert rund zwei Monate und findet jeweils an zwei Abenden in der Woche statt. „Dafür muss man natürlich erstmal Zeit investieren. Gleichzeitig bekommen unsere zukünftigen KoGis ganz viel zurück: Sie stärken ihre Gesundheitskompetenz und werden bei ihren Beratungen mit dem Gefühl belohnt, Menschen einen besseren Zugang zu Gesundheitsthemen zu ermöglichen“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamtes. „Unsere KoGis unterstützen uns dabei, die Menschen vor Ort auf Wunsch in ihrer Muttersprache zu beraten und damit auch kulturelle Barrieren abzubauen. Sie machen wirklich einen tollen Job.“

Und sie haben auch einen tollen Job, da sind sich Habib, Ekram und Esra einig. Als der angehende Erziehungswissenschaftler Habib Ahmadi 2017 von dem Projekt erfuhr, dachte er: „Wow! Wie toll, dass die Stadt sich Gedanken macht, wie man Menschen aus anderen Ländern das Ankommen in der Gesellschaft erleichtern kann.“ Ekram, die gerade in Elternzeit und schon seit 2015 KoGi-Lotsin ist, zieht aus ihren Beratungseinsätzen große Motivation: „Ich sitze oft mit Menschen zusammen, die Schlimmes erlebt haben und trotzdem daran glauben, dass das Leben wieder gut werden kann. Das treibt mich immer wieder an.“ Und die Immobilienwirtschaft-Studentin Ersa denkt gerade darüber nach, wie man noch mehr Leute in der Stadt erreichen kann. „Es macht mich sehr glücklich, wenn ich merke, wie das gerade vermittelte Wissen bei den Leuten ankommt, es bei ihnen Klick macht. Und das würde ich gern noch mehr Menschen ermöglichen.“

Neugierig geworden? Ausbilden lassen kann man sich als Gesundheitslotsinnen und -lotsen für den Erwachsenenbereich oder als Elementarlotsinnen und -lotsen, die über Themen informieren, die speziell auf den Bedarf von Eltern mit Kindern im Krippen-, Kindergarten-, oder Grundschulalter zugeschnitten sind.  Dieser Bereich wird mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen des GKV-Bündnisses im Rahmen des Präventionsgesetzes bis Mitte 2024 gefördert. Bewerbungen sind das Jahr möglich. Die Bewerberinnen und Bewerber werden in eine Liste aufgenommen und informiert, sobald ein Lehrgang startet.

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