Welt-Erste-Hilfe-Tag

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Drei Fragen an....

Dr. Frank Naujoks, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst

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Welt-Erste-Hilfe-Tag © Stadt Frankfurt am Main

Heute startet die bundesweit stattfindende Woche der Wiederbelebung. Unser Ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes, Dr. Frank Naujoks, erklärt, wie man sich im Notfall verhalten sollte und was man tun muss, um ein Leben zu retten.

 

Was versteht man eigentlich unter „Erster Hilfe“?

 

„Erste Hilfe“ sind Maßnahmen, die möglichst unmittelbar von einem Notfallzeugen angewendet werden sollten, wenn sie oder er bei einem Mitmenschen bemerkt, dass sie oder er ein akutes medizinisches Problem hat. Dazu gehört auch, professionelle Hilfe zu holen, also einen Notruf über Telefon abzusetzen.
Erste Hilfe durch uns alle ist in vielen Fällen existenziell. Ein deutscher Anästhesie-Professor hat dazu in den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein schönes Bild entwickelt: die Rettungskette.
Stellen Sie sich eine Anker-Kette vor, die zu Wasser gelassen, dafür sorgen soll, dass ein Schiff nicht irgendwohin abtreibt. Die Kette gerät unter erhebliche Zugbelastung, wenn zum Beispiel Wind auf das Schiff drückt. Ist nur ein Ketten-Glied verrostet oder nicht ordentlich zusammengeschweißt, reißt an dieser Stelle die Kette, und nicht der schönste Anker und die schwerste Rest-Kette können das Schiff noch halten.
Genauso ist das mit der Versorgung eines akuten medizinischen Notfalls: die einzelnen Glieder in der Versorgungskette müssen ineinandergreifen und alle stabil sein, damit diese Kette funktioniert. Kein Rettungsdienst kann professionell helfen, wenn niemand den Notruf absetzt und die besten Erste-Hilfe-Maßnahmen können nichts mehr nützen, wenn eine Unfallstelle nicht abgesichert wird, ein anderer Autofahrer in die Unfallstelle fährt und den Ersthelfer schwer verletzt.
Merksatz dazu ist: jede Kette ist nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Rettungsdienst und Krankenhausnotaufnahmen sind starke Glieder, oft schwächelt die Kette bei den Bereichen vor dem Eintreffen des Rettungsdienstes: Absichern, Notruf und lebensrettende Sofortmaßnahmen im Rahmen der Ersten Hilfe.

 

Wie kann ich in einem Notfall helfen (was geht immer)?

 

Immer geht: beim Patienten bleiben, den Notruf absetzen und gegebenenfalls den Rettungsdienst einweisen. Beim Notruf gibt es nichts, was etwas kostet oder man wissen muss, außer die vorwahlfreie Nummer 112. Die Kollegen auf der „anderen Seite“ sind dafür ausgebildet, genau die Informationen aus dem Notrufenden „herauszuziehen“, die sie brauchen, um das richtige Rettungsmittel zum richtigen Ort zu alarmieren. Wichtig wäre, dass Sie wissen, wo sie gerade sind, in speziellen Situationen z.B. auch in welcher Ebene (auf der Konstablerwache, da wo immer Markt ist, unter der Konstablerwache, da wo die Geschäfte sind („B-Ebene“), auf einem U-Bahnsteig (welche Fahrtrichtung), auf einem S-Bahnsteig (welche Fahrtrichtung), etc.). Außerdem wäre es wichtig in Sichtweite des Patienten zu bleiben, um z.B. auf die Frage: reagiert der Patient noch, nicht erst hinlaufen zu müssen, sondern direkt ihre Beobachtungen am Patienten schildern zu können.
Wünschenswert wären natürlich noch lebensrettende Maßnahmen, wie die Stabile Seitenlage beim Bewusstlosen, oder die Herzdruckmassage beim Kreislaufstillstand…

 

Kann man auch etwas falsch machen? (was sollte man vermeiden)

 

Der größte Fehler ist, nichts zu machen. Ob die Stabile Seitenlage „schön“ ist, oder eher einer „stabilen Bauchlage“ ähnelt, ist unerheblich, Hauptsache, der untere Mundwinkel ist die tiefste Stelle und der Kopf ist ein wenig in den Nacken gebeugt. Ob ich bei  der Herzdruckmassage Rippen aus Versehen breche, ist für den Patienten nicht von Belang. Kurz gesagt, man kann nichts falsch machen, außer nicht zu helfen.

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