Drei Fragen an Miriam Maraslioglu

Drei Fragen an Miriam Maraslioglu

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Drei Fragen an Miriam Maraslioglu

Miriam Maraslioglu aus dem Gesundheitsamt beantwortet Fragen zu Klimawandel und Gesundheit © Stadt Frankfurt am Main

Miriam Maraslioglu unterstützt (als gelernte Humanbiologin) zusammen mit weiteren Kolleginnen und Kollegen bei uns im Gesundheitsamt die Arbeit im Bereich Klimawandel und Gesundheit und beantwortet uns heute ein paar Fragen:

1. Wie beeinflusst der Klimawandel unsere Gesundheit und worauf müssen wir uns in Zukunft einstellen?

Neben hitzebedingten Gesundheitsschäden hat der Klimawandel auch einen indirekten Einfluss auf unsere Gesundheit durch Veränderung des Lebensraums von Tieren und Pflanzen. Beispielsweise ist eine Zunahme von Zoonosen, Infektionskrankheiten die von Tier zu Mensch übertragen werden, zu beobachten. Zum einen breiten sich heimische Arten wie die FSME-übertragenden Schildzecken weiter aus, zum anderen sind diese bei günstigem Klima wohl auch infektiöser. Wir erwarten außerdem eine Zunahme von Allergien, die teils heftigere und längere Beschwerden auslösen aufgrund immer früher beginnendem und länger anhaltendem Pollenflug.

2. Was sind invasive Arten? Welche sind aktuell besonders gefährlich für unsere Gesundheit?

Das sind gebietsfremde Neophyten („Neu-Pflanzen“) und Neozoen („Neu-Tiere“) die von Natur aus in Deutschland nicht vorkommen, sich in unseren Ökosystemen angesiedelt haben und unerwünschte Auswirkungen haben. Dazu zählt beispielsweise das beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), das ein sehr hohes allergenes Potential hat. Durch Kreuzreaktionen mit heimischen Pollenarten können bestehende Allergien verstärkt aber auch neue Allergien entwickelt werden. Eine medizinisch hohe Bedeutsamkeit hat auch die Asiatischen Tigermücke, die oftmals als blinder Passagier nach Europa kommt und sich immer mehr ausbreitet. Sie fungiert u.a. als Vektor für das Dengue-Virus, das das lebensbedrohliche Dengue-Fieber auslöst.

3. Was ist die größte Herausforderung in den nächsten Jahren?

Häufigere und intensivere Starkregenereignisse, längere Episoden von extremer Hitze und Dürre in den Sommermonaten, aber auch längere und häufigere Perioden extremer Kälte stellen Herausforderungen dar, an die sich Kommunen anpassen müssen. Langfristig wir der Klimawandel Auswirkungen auf unseren Lebens-(Alltag) und unsere Infrastruktur haben. Durch häufigere Sturmfluten, stetiges Steigen des Meeresspiegels und länger anhaltenden Hitze- und Dürreepisoden könnten Inseln und ganze Landstriche unbewohnbar werden was langfristig eine globale Welle von Klimaflüchtlingen zur Folge haben könnte.

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