Sie kümmern sich um Frankfurts Hafen und das Mainufer
Die städtische Managementgesellschaft für Hafen und Markt ist nicht nur für Wochenmärkte, sondern auch für den reibungslosen Schiffsverkehr auf dem Main zuständig.
(ffm) Ob bei Regen oder Sonnenschein: Regelmäßig brechen Bootsführerin Sabine Kiepfer und Frithjof Clauß auf, um während einer Patrouillenfahrt entlang des Frankfurter Mainufers nach dem Rechten zu schauen. Von einem kleinen Dock im Osthafen aus steuert Kiepfer die „Hafen 1“, ein ausgemustertes Polizeiboot in Diensten der städtischen HFM Managementgesellschaft für Hafen und Markt, in Richtung Westen. Kiepfer ist bei der HFM im Immobilienmanagement tätig und kümmert sich wie einige ihrer Kollegen zusätzlich zu ihren sonstigen Aufgaben um die „Hafen 1“. Derweil steht Frithjof Clauß, seines Zeichens Ingenieur und Leiter der Abteilung Bau- und Infrastruktur bei der HFM, am Bug des Dienstboots und begutachtet die langsam vorbeiziehenden Uferabschnitte: Clauß schaut danach, ob nicht etwa Pflanzen in den Fugen der Ufermauern wachsen und sucht die Kaimauern nach Schäden ab.
Hin und wieder bittet der Ingenieur seine Bootsführerin, die Fahrt zu verlangsamen oder kurz anzulegen, damit er einen bestimmten Uferabschnitt genauer betrachten kann. „Manche Schäden oder Unregelmäßigkeiten lassen sich weitaus besser und früher vom Wasser aus bemerken als von Land“, erklärt Clauß, weshalb er und seine Kollegin regelmäßig mit der „Hafen 1“ das Mainufer abfahren. Doch auch die direkt am Ufer gelegenen Containerterminals und Anlegestellen für Ausflugs- und Hotelschiffe sind Teil der Inspektionsfahrten. Die HFM verwaltet insgesamt 162 Hektar Hafenfläche, davon werden immerhin 660.000 Quadratmeter rein industriell genutzt.
Während der Patrouillenfahrt der „Hafen 1“ zeigt sich nicht nur, dass die Schiffsliegeplätze am nördlichen Mainkai in gutem Zustand sind und die Fahrrinne frei von Hindernissen ist. Es bleibt auch genug Zeit, um die industrielle Geschäftigkeit entlang des Mainufers wahrzunehmen. So befindet sich auf Höhe des Wendebeckens im Osthafen 1 eine kleine Halbinsel, auf der sich Kies- und Sandhaufen sowie Cargo-Container auftürmen. „Die Firmen, die im Hafen Baustoffe umschlagen, sind für die Infrastruktur unserer Stadt sehr wichtig. Denn fast immer, wenn in Frankfurt gebaut wird, stammt der dafür nötige Sand oder Kies aus dem Hafengebiet“, erklärt Stadtrat Markus Frank, der für die HFM zuständige Dezernent. Ähnlich verhält es sich mit dem benachbarten Container-Gelände: Denn hier wird, wie im Hamburger Hafen, nur in weitaus geringerem Maßstab, das über den Main angelieferte Frachtgut umgeschlagen, auf Bahnwaggons oder Lastwagen umverteilt und an seine Bestimmungsorte in Frankfurt und der Rhein-Main-Region geliefert.
Damit Frankfurt auch in Zukunft für Einwohner und Touristen ein lebenswerter Ort bleibt, ist die Expertise von Fachleuten wie Clauß unerlässlich. So konnte etwa im vergangenen Frühjahr die neue Uferfläche an der Höchster Batterie nach umfassenden Ertüchtigungsarbeiten feierlich in Betrieb genommen werden. Denn die Spundwand, welche das dortige Mainufer über 100 Jahre gesichert hatte, zeigte ab 2015 deutliche Schäden, weshalb der betroffene Uferabschnitt gesperrt werden musste. Im Zuge der knapp sechs Millionen Euro teuren Sanierung wurde nicht nur die Stabilität des Ufers wiederhergestellt, sondern auch die Uferpromenade tiefergelegt und um eine 450 Quadratmeter große Terrasse ergänzt – diese genießen heute sowohl Flaneure als auch Anlieger. „Ich freue mich, dass der Schaden an der Uferwand behoben werden konnte und Höchst durch die Sanierung einen Flächenzuwachs in bester Lage bekommen hat“, resümiert Stadtrat Markus Frank das Projekt.
Text: Mirco Overländer/Fotos: Salome Roessler