Zweite Internationale Fachtagung zum Thema Crack in Frankfurt
15.11.2024, 14:01 Uhr
Mehr als 20 Expertinnen und Experten diskutieren Wege zum Umgang mit der Droge Nummer Eins in Großstädten
„Crackkonsum in den Städten – Herausforderungen für Konsumierende,
Kommunen, Drogenhilfe, Medizin und Psychiatrie“: Unter diesem Titel folgt die
zweite Internationale Fachtagung zum Thema Crack mit mehr als 20 Expertinnen
und Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik am Mittwoch, 20. November,
von 9.10 bis 17.15 Uhr in der Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS),
Nibelungenplatz 1. „Die erste Fachtagung im Oktober vergangenen Jahres hat uns
praktisch und fachlich wichtige Impulse gebracht und vor allem den
interkommunalen Austausch zum Thema Crack gestärkt“, sagt Elke Voitl,
Dezernentin für Soziales und Gesundheit, die den Fachtag unterstützt. Weiteren
konstruktiven Input verspricht sich die Dezernentin von der zweiten Fachtagung
in Frankfurt.
Nach Grußworten von Dezernentin Voitl, Gastgeber-Professor Heino Stöver, dem
langjährigen geschäftsführenden Direktor des Instituts für Suchtforschung an
der FUAS (ISFF), und Burkhard Blienert, dem Beauftragten für Drogen und
Suchtfragen der Bundesregierung, folgen Erfahrungsberichte aus verschiedenen
Großstädten.
Unter anderen stellt Oliver Müller-Maar, stellvertretender Leiter des
Drogenreferats Frankfurt, das Konzept eines Integrierten Drogen- und
Suchthilfezentrums speziell für crackkonsumierende Menschen vor, das aktuell
geplant wird. Das Zentrum soll crackkonsumierende Menschen auf kurzen Wegen
Beratung, medizinische und psychiatrische Versorgung sowie Aufenthalts- und
Konsummöglichkeiten bieten.
Neben Frankfurt werden Beispiele aus Köln und Berlin vorgestellt. Eine
Diskussionsrunde beleuchtet den Arbeitsalltag in Drogenkonsumräumen,
Hilfeeinrichtungen und von Streetworkerinnen und Streetworkern.
Am Nachmittag befassen sich Expertinnen und Experten mit Behandlungsmöglichen
und Harm Reduction sowie Recht und Barrieren im Zugang zu Hilfen und
Praxismaßnahmen für Menschen, die Crack konsumieren. Als Gast aus Zürich
berichtet Florian Meyer, Leiter der dortigen Kontakt- und Anlaufstellen, über
den sehr pragmatischen Ansatz, den die Schweiz im Umgang mit Crack verfolgt –
mit dem Hauptziel, Szenebildungen im öffentlichen Raum zu vermeiden.
Nicht zuletzt geht es um medikamentöse und substanzgestützte Behandlungsansätze
bei Crack- und Kokainabhängigkeit – Frank Woike, Beauftragter für Sucht und
Suchtprävention der Stadt Hannover, stellt den Stand der laufenden
interkommunalen Fachgespräche für ein bundesweites Modellprojekt vor. Zum
Abschluss diskutieren die Teilnehmenden über Handlungsspielräume von Kommunen,
Ländern und dem Bund.
Die zweite Internationale Fachtagung wird vom Institut für Suchtforschung der
Frankfurt University of Applied Sciences und dem Bundesverband akzept für
akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik veranstaltet. Die Städte
Frankfurt und Hannover sowie das Bundesministerium für Gesundheit unterstützen
die ganztägige Veranstaltung.