Zukunft denken in der Bibliothek der Generationen
20.03.2025, 14:30 Uhr

Festwochenende zum 25. Jubiläum mit Einblicken und Podiumsdiskussion
Ein Vierteljahrhundert Bibliothek der Generationen – Erinnerungen von
morgen: 25 von 105 Jahren Laufzeit sind geschafft: Es ist Zeit, um Blicke
zurück sowie in die Zukunft dieses ungewöhnlichen Projekts zu werfen.
Die Veranstaltung„25 Jahre erinnerte Geschichte – ein Offenes Archiv für
morgen“ findet am Freitag, 28. März, um 18.30 Uhr
im Leopold-Sonnemann-Saal des Historischen Museums Frankfurt
(HMF) statt. Der Eintritt ist frei.
Die Bibliothek der Generationen im HMF ist ein künstlerisches,
partizipatives Erinnerungsprojekt, bei dem private Aufzeichnungen, persönliche
Erinnerungsstücke, Bilder und Fotos von Menschen bewahrt werden, damit
zukünftige Generationen sie studieren und sich ein Bild von der Vergangenheit
machen können.
Idee und Konzept stammen von Sigrid Sigurdsson, die 1943 in Oslo geboren wurde
und seit 1951 in Hamburg lebt. Im Fokus ihrer künstlerischen Arbeit steht das
Phänomen des Gedächtnisses in all seinen vielfältigen Dimensionen. Sigurdsson
konzipierte die Werkreihe der „Offenen Archive“, die sie in Zusammenarbeit mit
Museen, Gedenkstätten oder anderen Institutionen realisiert, oft in Form
partizipativer Erinnerungsprojekte. Im Jahr 2000 startete im HMF das Projekt
„Bibliothek der Generationen“, damals unter dem Titel „Bibliothek der Alten“.
Es ist auf 105 Jahre angelegt, wird also bis 2105 laufen. Zur Werkgruppe der
„Offenen Archive“ gehören auch die „Architektur der Erinnerung“ im Osthaus
Museum Hagen, oder „Braunschweig – eine Stadt in Deutschland erinnert sich“.
Um die „Bibliothek der Generationen“ hat sich in den vergangenen Jahren ein
großer Kreis von ehrenamtlichen Unterstützerinnen und Unterstützern gebildet,
die die hier bewahrten Lebenserinnerungen – Beiträge genannt und in
Fächern verwahrt – auch mit dem Publikum teilen. Jeden Dienstagnachmittag
öffnet das Team die Bibliothek für Gäste, einmal im Monat wird ein Beitrag
ausführlich vorgestellt. Regelmäßige Gespräche vertiefen die Lebensgeschichten
einzelner Autorinnen und Autoren. Die Beiträge machen die Zivilgesellschaft
sichtbar und sind inspirierende und empowernde Vorbilder für gegenwärtige
Generationen. Viele erzählen von Menschen, die schwere Situationen bewältigt
haben. Sie sind positive Erfolgsgeschichten von Protest, Widerstand und
politischem Engagement und regen zum Nachdenken über eigene Erinnerungen an.
Den Start in das Festwochenende markiert am Freitag, 28. März, ein
Podiumsgespräch mit Prof. Astrid Erll, anglophone Literaturen und Kulturen,
Memory Studies, Goethe-Uni Frankfurt, Prof. Monika Wagner, Kunsthistorikerin,
Universität Hamburg, und den früheren Kuratoren Prof. Kurt Wettengl,
Kunsthistoriker von der Technischen Universität Dortmund, und Wolf-Heinrich von
Wolzogen, Erziehungswissenschaftler. Die Moderation übernimmt Angela Jannelli,
Kuratorin und Hüterin dieses künstlerischen Erinnerungsprojekts im HMF.
Weitere Informationen finden sich unter historisches-museum-frankfurt.de/bibliothek-der-generationenExternal Link.
In der Reihe „Kunststücke“ erschien 2017 der Katalog „Die Bibliothek der
Generationen“, der unter anderem die Eröffnungsrede von Aleida Assmann
enthält und im Museumsshop des HMF erhältlich ist.