Zählungen bestätigen: In der U4 ist für alle Platz
14.01.2025, 14:10 Uhr
Zum Einstieg die gesamte Zuglänge nutzen – Angebotsvolumen seit einem Jahr unverändert
Bereits vor Weihnachten hatte es sich angedeutet, jetzt liegen der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ die „harten Fakten“ vor: Die U-Bahnlinie U4 bietet auch nach der Änderung des Taktes seit 15. Dezember allen Fahrgästen einen Platz. Das zeigen erste Auswertungen der Zählungen, die traffiQ in der Woche vor Weihnachten – erfahrungsgemäß die nachfragestärkste Woche im ganzen Jahr – durchgeführt hat. Danach waren die Züge der U-Bahnlinie U4 in der Spitzenstunde mit bis zu 57 Prozent der Plätze in Richtung Bockenheimer Warte und bis zu 53 Prozent der Plätze Richtung Seckbacher Landstraße und Enkheim besetzt. Gemäß des von der Stadtverordnetenversammlung beschlossenen Nahverkehrsplans soll die Auslastung im Stundenmittel 65 Prozent nicht überschreiten.
Auch die Zählungen, die am vierten Adventssamstag stattfanden, sind eindeutig: Natürlich kommt es vor, dass einzelne Fahrten auf der U4 stark nachgefragt werden, aber selbst dann gibt es in Teilen der Vierwagenzüge mit ihren 192 Sitz- und 544 Stehplätzen noch „Luft“. Gerade hier zeigte sich mit großer Deutlichkeit die spezifische Situation auf der U4: Während in einem Wagen im Durchschnitt teilweise bis zu 53 Prozent der Plätze besetzt waren, sank diese Zahl bis zum am anderen Ende des Zuges bis auf nur noch 12 Prozent, einschließlich freier Sitzplätze.
Denn während auf der Fahrt zur Bockenheimer Warte der letzte Wagen häufig sehr stark besetzt ist, finden sich im vorderen Teil der U-Bahn häufig noch freie Sitzplätze. In Richtung Seckbacher Landstraße und Enkheim sind es dann die hinteren Wagen, die den Platz bieten.
Die Situation der stark frequentieren Zu- und Abgänge entlang der U4 verführt seit jeher dazu, dass viele Menschen an der gleichen Stelle des Zuges einsteigen. Denn die routinierten Fahrgäste planen ihre Fahrten gerne strategisch. Um nicht zu beengt reisen zu müssen, empfiehlt es sich aber, die Strategie zu ändern: „Steigen Sie dort ein, wo noch genügend Platz ist. Damit wird die Fahrt für alle angenehmer und die Züge bleiben pünktlicher“, appelliert traffiQ-Pressesprecher Klaus Linek.
Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) wird an die Fahrgäste der U4 in den kommenden Wochen appellieren, sich über die gesamte Zuglänge zu verteilen. Bereits jetzt weist die VGF auf den Zielanzeigern und mit Durchsagen in den Stationen darauf hin, in Kürze sollen auch die InfoScreen-Bildschirme für die Botschaft genutzt werden. Denn eines bestätigen die Zählungen klar: In der U4 ist für alle Platz.
Zum Hintergrund: Angebotsvolumen seit einem Jahr unverändert
Im Januar 2024 führte traffiQ gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen im Frankfurter Nahverkehr erstmals einen Stabilisierungsfahrplan ein. Dieser war notwendig, um den Fahrgästen trotz des Mangels an Fahrpersonal einen Fahrplan zu bieten, der von den Verkehrsunternehmen zuverlässig umgesetzt werden kann. Aus den Erfahrungen mit den Stabilisierungsfahrplänen des Jahres 2024 wurden ab 15. Dezember Änderungen vorgenommen, um die leider weiterhin notwendigen Einschränkungen gleichmäßiger zu verteilen. Anders als vereinzelt behauptet, ist dabei am Gesamtvolumen des Angebots im Frankfurter Nahverkehr nicht gekürzt worden, sondern es liegt wie schon seit Januar vergangenen Jahres bei einer Reduzierung von gut sechs Prozent gegenüber dem früheren Fahrplanangebot.
TraffiQ wurde kritisiert, dass sie die Lasten des Stabilisierungsfahrplans ab 15. Dezember auf breitere Schultern verteilte. Das betraf insbesondere die moderaten Änderungen des Taktes auf der U-Bahnlinie U4 in den Hauptverkehrszeiten von fünf auf 7,5 Minuten und in der Normalverkehrszeit von 7,5 auf zehn Minuten. Im Gegenzug wurde jedoch das Angebot auf der Linie U5 verbessert, sodass auf dem gemeinsamen stärksten Abschnitt zwischen Konstablerwache und Hauptbahnhof wieder ein gleichmäßiger Takt beider Linien für eine kundengerechte Auslastung sorgt. Die Nahverkehrsgesellschaft begrüßt, dass inzwischen auch die Kritiker anerkennen, dass es auf der U4 in der Regel keine überfüllten Vier-Wagen-Züge, sondern nur stark ausgelastete einzelne Wagen gibt.
Alle Beteiligten im Frankfurter Nahverkehr arbeiten mit Hochdruck daran, neue Fahrerinnen und Fahrer zu gewinnen. traffiQ bittet ihre Fahrgäste um Verständnis für die schwierige aktuelle Lage.