Wir müssen Überflutungsvorsorge betreiben
05.03.2025, 12:29 Uhr
Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez und Mobilitätsdezernent Siefert begrüßen den aktuellen Antrag zur Weiterentwicklung der Hochwasser- und Starkregenvorsorge
Extreme
Regenereignisse treten durch den Klimawandel häufiger und intensiver auf – die
Wassermassen können nicht versickern oder von der Kanalisation aufgenommen
werden und fließen oberflächlich ab. Die Ereignisse aus dem Frühjahr 2024 haben
erneut gezeigt, wie schnell Hochwasser an den Taunusbächen auftreten und lokal
zu überfluteten Straßen, Unterführungen und Kellerräumen führen kann.
„Die Erfahrungen aus Überflutungsereignissen der letzten Jahre aus der ganzen
Welt haben gezeigt: Informations- und Risikovorsorge sind essenziell, damit
sich Bewohner:innen frühzeitig schützen können“, betont Klima- und
Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. Sie begrüße daher den Antrag der KoalitionsfraktionenExternal Link,
das städtische Maßnahmenpaket zur Hochwasser- und Starkregenvorsorge weiter zu
entwickeln: „Wir müssen zum Schutz unserer Bürger:innen und unserer
Infrastruktur Hochwasser und Überflutungen vorbeugen. Ämterübergreifend arbeitet
die Stadt bereits konkret an verschiedenen Maßnahmen. So bauen wir aktuell
beispielsweise für die Anlieger:innen der Taunusbäche ein Frühalarmsystem
für Starkregen auf. Ein Pilotprojekt soll dazu gestartet werden. Warnungen
könnten dann über eine App per Push-Nachricht versendet werden. Im Gefahrenfall
zählt jede Minute.“
„Frankfurt widerstandsfähig gegen die Folgen des Klimawandels zu machen, ist
ein zentrales Thema für die Stadt“, sagt Mobilitätsdezernent Wolfgang
Siefert, in dessen Zuständigkeitsbereich auch die Stadtentwässerung
fällt. „Hochwasser- und Starkregenschutz braucht neben ganzheitlichen
Konzepten für die gesamte Stadt immer auch den Blick auf die individuelle
Situation in den Stadtteilen. Dazu pflegen wir den Austausch mit den Ortsbeiträten,
Wohnungseigentümer:innen und den umliegenden Kommunen. Mit zahlreichen
Maßnahmen sind wir auf einem guten Weg.“
Bereits umgesetzt sind verschiedene Renaturierungsmaßnahmen, etwa an der Nidda,
sowie Flächenentsiegelungen und Maßnahmen, um am Südbahnhof das Regenwasser
ablaufen zu lassen. Außerdem hat die Stadt Hochwasser- und
Starkregenschutzkonzepte und -planungen etwa für den Eschbach, den Urselbach
und den Liederbach entwickelt, sowie ein umfassendes Pilotprojekt für den
Frankfurter Berg. Aktuell zeigen die Starkregengefahrenkarten im Geoportal der
Stadt mögliche Gefahren auch abseits der Gewässer. Sie werden bis 2027
aktualisiert und um Risikoanalysen kritischer Objekte und Bereiche ergänzt.
Auch für den Main sollen Maßnahmen zum Hochwasserschutz und deren Umsetzbarkeit
im Rahmen einer Machbarkeitsstudie näher untersucht werden. Im Vergleich
zu den Taunusbächen, wo es bei Starkregen innerhalb von wenigen Minuten zu
kurzen, sturzflutartigen Abflüssen kommen kann, herrscht am Main eine ganz andere
Dynamik: Hier haben eher langanhaltende, großflächige Regenfälle Einfluss auf
das Hochwassergeschehen. Die Wasserstände steigen langsamer an, können aber
zuverlässig vorhergesagt werden. Aktuelle und prognostizierte Wasserstände sind
über den Hochwassernachrichtendienst des Landes abrufbar.
„Dennoch ist Informations- und Risikovorsorge extrem wichtig. Nur wer gut
informiert ist, kann sein Hab und Gut schützen und schon frühzeitig die
richtigen Entscheidungen treffen“, sagt Zapf-Rodríguez. In
Informationsflyern etwa zur Vorbeugung bei Starkregenfahren und im Internet
sind die wichtigsten Informationen zusammengestellt.
Beim Museumsuferfest vom 29. bis 31. August wird das Info-Mobil des
Hochwasserkompetenzzentrums (HKC) Köln zu Gast in Frankfurt sein. Neben einem
Beratungsangebot zum Überflutungsschutz von Mitgliedern des HKC werden das
Umweltamt und die Branddirektion an dem Info-Stand beim Museumsuferfest
vertreten sein und für Fragen zur Verfügung stehen.
Für weitergehende Informationen und bei Fragen steht als Ansprechpartner im
Umweltamt Jonatan Zischg unter Telefon 069/212-71409Internal Link sowie per E-Mail an starkregenvorsorge@stadt-frankfurt.deInternal Link zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Thema gibt es unter frankfurt.de/hochwasserInternal Link sowie unter frankfurt.de/starkregenInternal Link.