„Verfehlte Mission. Das geteilte Jerusalem und die Vereinten Nationen“
23.05.2025, 12:54 Uhr

Buchvorstellung und Gespräch am 26. Mai im Jüdischen Museum
Im November 1947 beschloss die Generalversammlung der Vereinten Nationen
den Teilungsplan für das britische Mandatsgebiet Palästina. Jerusalem, die
Heilige Stadt der drei monotheistischen Weltreligionen, war von diesem Plan
ausgenommen. Sie sollte ungeteilt in die Obhut der UN übergehen. Doch der
Israelisch-Arabische Krieg vereitelte 1948 diesen Plan. Jerusalem wurde in Ost
und West geteilt mit einer Exklave im Nordosten der Stadt.
Die Historikerin Prof. Yfaat Weiss hat erstmalig die weltweit verstreuten
Quellen zur Geschichte dieser Exklave bis 1967 untersucht. In ihrem Buch geht
sie auf die vergeblichen Versuche der UN ein, Frieden zwischen den
Konfliktparteien Jordanien und Israel zu stiften, auf die
Souveränitätsansprüche der beiden Länder und den Umgang mit dem
deutsch-jüdischen Kulturerbe vor Ort. Sie beschreibt die ausgelagerten Bestände
der Nationalbibliothek, die zu verwaisen drohen, die verlassenen Institute der
Hebräischen Universität, den biblischen Zoo mit hungernden Tieren, das
zweckentfremdete Gelände des deutschen Auguste-Viktoria-Krankenhauses auf dem
Ölberg und schließlich das palästinensische Dorf Issawiya mitten in der
Exklave. Hier reicht die Geschichte in unsere Gegenwart hinein.
Ihr Buch „Verfehlte Mission. Das geteilte Jerusalem und die Vereinten Nationen“
stellt die Autorin Weiss am Montag, 26. Mai, um 20 Uhr im
Saal des Jüdischen Museums Frankfurt, Bertha-Pappenheim-Platz 1, im
Gespräch mit dem Journalisten Yves Kugelmann vor. Sie diskutieren, welche
Auswirkungen die verfehlte UN-Mission hatte.
Die Veranstaltung findet an dem sowohl symbolischen als auch konfliktreichen
Jerusalemtag statt, der an die israelische Eroberung der Altstadt und
Ost-Jerusalems während des Sechs-Tage-Krieges 1967 und die Wiedervereinigung
der geteilten Stadt unter israelischer Herrschaft erinnert.
Es handelt sich um eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Buber-Rosenzweig-Institut
an der Goethe-Universität Frankfurt. Für die Teilnahme wird um Anmeldung
per E-Mail an veranstaltungen.jmf@stadt-frankfurt.deInternal Link gebeten. Der Eintritt kostet zehn, ermäßigt fünf Euro.