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„Uff die Gass!“ – Gestalten und Kreativität im Paradies

13.06.2025, 12:10 Uhr

Die Initiatoren des Vereins Altsax für Kunst und Kultur stellen gemeinsam das Programm für die Veranstaltungstage „Uff die Gass!“ vor; Foto: Salome Roessler
Die Initiatoren des Vereins Altsax für Kunst und Kultur stellen gemeinsam das Programm für die Veranstaltungstage „Uff die Gass!“ vor. © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler

Stadträtin Wüst: „Pilotprojekt soll Möglichkeiten des Paradiesplatzes aufzeigen und Lebens-, Kultur- und Erlebnisqualität aufwerten“ 

Mit der kulturellen Initiative „Uff die Gass!“ wird im Sommer 2025 ein neues Kapitel in Alt-Sachsenhausen aufgeschlagen: Der Paradiesplatz wird an mehreren Wochenenden zur offenen Bühne für Musik, Kunst, Sport und Mitmachangebote – niedrigschwellig, vielfältig und kostenlos.
 
Ziel des Projekts ist es, gemeinsam mit lokalen Akteurinnen und Akteuren positive Visionen für ein lebenswertes Alt-Sachsenhausen zu entwickeln und sichtbar zu machen. Denn die Herausforderungen im Viertel sind bekannt: Lärm, Müll, mangelnde Diversität und zunehmender Leerstand belasten Bewohnerinnen und Bewohner sowie Betreiberinnen und Betreiber. „Uff die Gass!“ will zeigen, wie Kultur konkret zur Steigerung der Lebens- und Begegnungsqualität beitragen kann – als positiver Impuls für eine bessere Zukunft des Viertels.

„Alt-Sachsenhausen ist ein Inbegriff für Frankfurter und Touristen. Es ist das Ausgehviertel unserer Stadt schlechthin mit unzähligen Clubs, Bars, urigen Restaurants und Musikkneipen mit der höchsten Livemusikdichte. Kurzum verbindet Alt-Sachsenhausen eine starke Wirtschaft mit hoher touristischer Relevanz und bestenfalls Lebensqualität. Damit ergeben sich aber auch Herausforderungen. So stehen Schlagworte wie Lärm, Sauberkeit, Sicherheit und der Kulturort immer wieder im öffentlichen Diskurs. Mit dem neuen Pilotprojekt wird der prominent gelegene Paradiesplatz eine Renaissance erfahren und zur qualitativen Belebung des Viertels beitragen. Und das direkt auf Initiative der Anwohnerschaft und Gewerbetreibenden heraus in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt und in Einbindung des Nachtrats der Stadt Frankfurt. Wir wollen den Paradiesplatz und den Paradieshof nicht aufgeben!“, sagt Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst.
 
 Unter der Trägerschaft des Vereins Altsax Kunst und Kultur und mit Unterstützung des Frankfurter Stadtmarketings schafft das Projekt eine neue Plattform für Austausch, Perspektiven und Präsenz – und setzt so ein starkes Zeichen für nachhaltige Stadtteilentwicklung aus der Mitte der Gesellschaft.
 

Programm für den Paradiesplatz
Programm für den Paradiesplatz © Stadt Frankfurt am Main

Das Programm verbindet niedrigschwellige Teilhabe mit künstlerischer Qualität und schafft neue Synergien zwischen öffentlichem Raum, Kulturszene und Gastronomie. So wird der Paradiesplatz zur Bühne für das kreative Potenzial Alt-Sachsenhausens. Daneben werden konkrete Lösungen für lokale Herausforderungen in dem Konzept umgesetzt.
 
„‚Uff die Gass!‘ versteht sich nicht als einmaliges Festival, sondern als Initiative mit nachhaltiger Verankerung im Viertel. Machen statt zusehen: Durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Künstlerinnen und Künstlern, Initiativen und Gastronomie soll das Projekt zur langfristigen Kommunikationsplattform und Impulsgeber für ein neues Alt-Sachsenhausen werden – ausgehend von der reichen Tradition und dem historischen Erbe des Viertels, weitergedacht in eine diverse, inklusive und lebenswerte Zukunft“, bilanziert Eduard M. Singer, Leiter der Stabsstelle Stadtmarketing das Engagement.
 
„Altsax für Kunst und Kultur ist für uns ein echtes Herzensprojekt. Aus einem vernachlässigten, leerstehenden Ort in Alt-Sachsenhausen haben wir mit viel Leidenschaft, Herzblut und unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit einen Raum geschaffen, der zum Leben erweckt wurde – für Musik, Kunst, Sport, Begegnung und Gemeinschaft. Wir wollten nicht länger zusehen, wie Potenzial ungenutzt bleibt. Stattdessen haben wir angepackt – und gezeigt, was möglich ist, wenn Menschen sich zusammentun“, erklärt Timo Braun, Vorsitzender des Vereins Altsax Kunst und Kultur.
 
Laura Diehm ist vom Engagement des Vereins überzeugt: „Unser Ziel ist es, Alt-Sachsenhausen ein Stück mehr Lebensqualität, Vielfalt und Positivität zurückzugeben – jenseits von Lärm, Müll und leerstehenden Flächen. Wir stehen für respektvolles Miteinander, tägliche Sauberkeit, Sicherheit, klare Zeitfenster und ein familienfreundliches Programm. Wir glauben fest daran, dass man mit Engagement, Kreativität und echter Nachbarschaft etwas Großartiges auf die Beine stellen kann – von Frankfurtern für Frankfurt.“
 
Bereits im Vorfeld lädt der Verein für Dienstag, 17. Juni, um 19 Uhr zu einem Anwohnertreffen am Paradiesplatz ein: Dort können Fragen gestellt, Feedback gegeben und persönliche Anliegen eingebracht werden. Ziel ist es, das Projekt gemeinsam mit der Nachbarschaft zu gestalten und Zukunftsperspektiven zu ermitteln.
 
„Uff die Gass!“ setzt auf echte Begegnung – für alle Generationen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf familienfreundlichen Formaten und inklusiver Teilhabe: Von Kinderworkshops bis hin zu generationsübergreifenden Musik- und Sportangeboten schafft das Programm Räume zum Mitmachen, Mitreden und Mitfeiern.
 
Ein Höhepunkt ist der große Nachbarschaftstag am Sonntag, 6. Juli, der ganz im Zeichen des Miteinanders steht – mit Kreativstationen für Kinder, Mitmachaktionen für Jung und Alt und offenen Gesprächsrunden auf dem Platz.
 
Im September soll ein weiteres Beteiligungsformat stattfinden. Für Informationen dazu wird ein Verteiler eingerichtet, der über info@altsax-kunst-kultur.de erreichbar ist.
 
„Alt-Sachsenhausen ist kein Ballermann. Es ist Frankfurts kulturelles Erbe – ein Ort feierlicher Begegnung, städtischer Verantwortung, gelebter Nachbarschaft und kollektiver Erinnerung. Der Paradiesplatz steht sinnbildlich für das, was uns hier verbindet. Wenn wir diesen Ort gemeinsam gestalten – im offenen Dialog, nicht mit Versprechungen, sondern mit konkretem Handeln – setzen wir ein Zeichen: für Respekt im öffentlichen Raum, für eine Gemeinschaft ohne Ausgrenzung, für eine Zukunft, die sich selbst trägt. Dem Präventionsrat Sachsenhausen ist es ein zentrales Anliegen, eine Kultur des Hinschauens, des Handelns und des Perspektivenöffnens zu stärken – mit Haltung, mit Stil und mit Menschen, die Verantwortung nicht delegieren, sondern glaubwürdig leben. Genau darin liegt eine oft unterschätzte, aber tragende Kraft unseres Ehrenamts“, unterstützt Senayt Kesete, Vorsitzende des Regionalrats Sachsenhausen die Aktion.
 
Kulturelles Programm: vielfältig, lokal, kostenlos

  • Drei Wochenenden voller Kultur, Begegnung und Beteiligung:

„Uff die Gass!“ bringt Alt-Sachsenhausen zusammen – und das für alle Generationen.
Von Freitag, 20., bis Sonntag, 22. Juni, startet das Programm mit einer Clubführung von Sascha Wild und einer Lesung zur Geschichte von Altsax von Christian Setzepfandt. Am Samstag, 21. Juni, laden eine Vielzahl lokale Bands zur „Fête de la Musique“ ein. Am Sonntag, 22. Juni, gibt es Frühschoppen mit Jazz und Blues zum musikalischen Start in den Tag. Neben Singer-Songwritern wie „Satuk“ und Frank Albersmann treten an diesem Wochenende Acts wie „Watch me Rise“, „Blizz Club“, „Rami Hatab“ sowie „Mount Atlas“ auf und zeigen die Vielfalt der Frankfurter Musikszene.

  • Von Donnerstag, 3., bis Sonntag, 6. Juli, steht alles im Zeichen von Bewegung, Musik und Miteinander:

In Kooperation mit „Main Gym“ und den „Boxcamp Gallus“ finden Box- und Thaibox-Workshops für Kinder und Jugendliche statt – unterstützt von der Sportjugend Frankfurt. Abends verwandelt sich der Platz in eine ungewöhnliche Bühne: Ska- und Punkbands wie „Revolte Tanzbein“, „Stage Bottles“ oder „Gastone“ treten mitten im Boxring auf. Der Samstag, 5. Juli, widmet sich der jungen Clubkultur mit „Minimal & Mispelchen“ – Daydrinking, lokalen DJs und entspannte Sounds inklusive. Den Abschluss bildet der große Nachbarschaftstag am Sonntag, 6. Juli, – ein Fest für die ganze Familie.

  • Von Donnerstag, 17., bis Montag, 20. Juli folgt das dritte Wochenende mit Comedy, Hip-Hop und Graffiti – offen, kreativ und gemeinschaftlich:

Lokale Künstlerinnen und Künstler bringen Frankfurter Humor und Vielfalt auf die Bühne. Dabei sind alle eingeladen mitzumachen bei Formaten wie Jam Box, dem Hip-Hop-Open-Mic und der Graffiti-Jam. Konzerte mit „Herr Kuchen“, „Liz“ und „Bozca“ runden das Programm ab. Der Graffiti-Jam am Sonntag, 20. Juli, wird gemeinsam mit „Open Walls“ und dem „Montana Store Frankfurt“ realisiert – inklusive Kinderworkshops. Dabei entsteht der Paradiesplatz neu: als Ort für Teilhabe, Ausdruck und kulturelle Koproduktion.

  • Langfristige Vision: Ein Paradiesplatz für alle

„Uff die Gass!“ versteht sich nicht als einmaliges Event, sondern als Auftakt für eine nachhaltige kulturelle Belebung des Viertels. Der Paradiesplatz wird zur Bühne für gemeinschaftliche Visionen – mit Sitzmöbeln, Lichtinstallationen und offenen Beteiligungsformaten. Eine neue Plattform entsteht – für Sichtbarkeit, Identität und Teilhabe in Alt-Sachsenhausen. Das Pilotprojekt versteht sich als Auftakt und Chance der Veränderung und Gestaltung.  Von hier – für hier! Gemeinsam für Altsachsenhausen!
 
Das gesamte Programm findet sich zum Download im Anhang.

Foto:
Von Links: Eduard M. Singer, Timo Braun, Marc Hofmann von der Agentur Ort3, Laura Diehm, Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst, Luca Ganz von der Agentur Ort3 und Alice Diehm, Copyright: Stadt Frankfurt am Main, Foto: Salome Roessler

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