Stadträtin Voitl warnt vor unkontrollierter Ausweitung der Drogenszene
12.03.2025, 12:14 Uhr
Sozialdezernentin kritisiert Vorschlag des Landes als hochriskant und kurzsichtig
Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl hat den angekündigten
Sieben-Punkte-Plan der Landesregierung zum Frankfurter Bahnhofsviertel scharf
kritisiert. „Wenn Ministerpräsident Boris Rhein allen Ernstes das
Bahnhofsviertel für drogenkranke Menschen schließen will, muss er auch die
Verantwortung dafür übernehmen, wenn in Zukunft auf jedem Kinderspielplatz in
dieser Stadt Dealer stehen. Denn er riskiert mit seinem Vorschlag, dass sich
die Szene komplett versprengt und dadurch völlig unkontrollierbar wird“, warnt
die Stadträtin.
„Frankfurt hat es als eine der ganz wenigen Großstädte in Europa geschafft, die
offene Drogenszene auf zwei Straßen zu begrenzen. Denn wir brauchen Orte, wo
wir die Szene überblicken und den kranken Menschen helfen können. Anstatt
drogenkranke Menschen zu kriminalisieren, fordere ich die Verantwortlichen auf,
den ausufernden Drogenhandel im Bahnhofsviertel zu reduzieren – und nicht zu
riskieren, dass er sich über die ganze Stadt verteilt“, sagt Voitl.
„Ich wünsche mir, dass Kinder auch in Zukunft noch im Hafenpark spielen können,
weil dort keine Dealer sind. Ich möchte, dass sich Frankfurter:innen im
Grüneburgpark auf die Wiese legen können und dort keine Spritzen finden. Ich
will, dass am Mainufer weiterhin keine illegalen Substanzen angeboten werden.
Dafür müssen wir sorgen. Die einzig gute Botschaft aus Wiesbaden ist: Die
Regierung verspricht endlich die längst überfällige finanzielle Unterstützung
für unsere Hilfsangebote“, sagt die Dezernentin.