So fällt das Lernen leichter
28.05.2025, 12:27 Uhr
Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg und Bildungsdezernentin Weber übergeben Bücher in Einfacher Sprache an die Georg-August-Zinn-Schule
Die Schulbücherei der Georg-August-Zinn-Schule (GAZ) verfügt nun über acht
zusätzliche Bücher. Es sind besondere Bücher, denn sie sind in Einfacher
Sprache verfasst. Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und
Bildungsdezernentin Sylvia Weber haben die Bücher, deren Anschaffung über das
Förderprogramm der Stabsstelle Inklusion finanziert wurde, am Mittwoch, 28. Mai, an
Schulleiter Dennis Kroeschell übergeben.
„Alle Menschen, nicht nur solche mit Behinderung, mögen Einfache Sprache“, sagt
Eskandari-Grünberg „Zum Beispiel, weil man beim Lesen schneller versteht, worum
es geht. Oder weil jemand noch nicht so gut Deutsch lesen kann. Deshalb ist es
wichtig, dass es Bücher in Einfacher Sprache gibt. Denn wir wollen, dass alle
Menschen mitmachen können. Das ist Inklusion. Inklusion bedeutet, dass alle
mitmachen können, und dass wir niemanden ausschließen.“
Bildungsdezernentin Weber
ergänzt: „Geringe Sprach- und Lesekompetenz dürfen keine Hürden darstellen auf
dem Bildungsweg, und genau diese Kompetenzen werden durchs Lesen gestärkt.
Lesen lernt man durch Lesen. Jede Schülerin und jeder Schüler kann interessante
Bücher finden – die Bücher müssen nur richtig aufbereitet sein. Bücher in
einfacher Sprache sind hier eine gute Wahl. Denn sie nehmen Rücksicht auf
individuelle Lernwege und fördern das Vertrauen in die eigenen
Sprachkompetenzen. Wer beim Lesen Erfolg hat, findet Gefallen daran und
entwickelt oft eine neue Offenheit gegenüber Literatur und Sprache.“
Die Georg-August-Zinn-Schule in Griesheim ist eine Integrierte Gesamtschule der
Sekundarstufen I mit 650 Schülerinnen und Schülern. Es gibt dort drei
Sprachintensivklassen. Die Schule versteht sich als inklusiv arbeitende Schule.
Kinder mit Behinderungen sind in die Regelklassen integriert und werden
zusätzlich durch Pädagogen des Beratungs- und Förderzentrums betreut.
Die aktuelle Förderung der Stadtbücherei umfasst insgesamt 10.460 Euro, damit
wurden Bücher – literarische Klassiker und Gegenwartsliteratur – in Einfacher
Sprache beschafft. 100 Bücher erhielt die Zentralbibliothek, 432 Bücher wurden
auf die 54 Schulbibliotheken der Sekundarstufe 1 verteilt. Einfache Sprache
entspricht dem Sprachniveau B1, die Sätze sind nicht so lang, es gibt weniger
Nebensätze und weniger Fremdwörter.
Seit 2015 fördert die Stabsstelle Inklusion Maßnahmen zur Verbesserung der
Barrierefreiheit bei der Stadtbücherei. Bisher flossen insgesamt 160.000 Euro
in Medien zum Thema Inklusion, einen Aufzugnotruf für gehörlose Menschen,
standardisierte Schreiben in Leichter Sprache, zwei Blinden-Arbeitsplätze für
das Publikum, Selbstbedienungsterminals für Rollstuhlnutzende und
Blindenleitsysteme.
Pro Jahr gehen bei der Stabsstelle Inklusion 50 Anträge für Investitionen in
den Ausbau der Barrierefreiheit ein. Das Förderprogramm gibt es seit 2007.
Zunächst standen 500.000, seit 2008 eine Million Euro pro Jahr zur Verfügung.
Gefördert werden auch Maßnahmen zur Barrierefreiheit im Internet. Dabei geht es
um die Lesbarkeit der Texte für Menschen mit Sehschwäche oder die bessere
Verständlichkeit durch Leichte oder Einfache Sprache.
Anträge können per E-Mail an stabsstelle.inklusion@stadt-frankfurt.de Internal Linkeingereicht werden.