Sehen und gesehen werden: Zwischenbilanz zur Verkehrssicherheitswoche
31.10.2024
Städtische Verkehrspolizei informiert über Sicherheit in der dunklen Jahreszeit und kontrolliert Schul-, Rad- und Gehwege / Stadtrat Siefert berichtet über die ersten Ergebnisse der Aktion
Mit über 50 Polizistinnen sowie Polizisten und an 35 Standorten im gesamten Stadtgebiet führt die Städtische Verkehrspolizei die dritte Verkehrssicherheitswoche in diesem Jahr durch. Nach der vorigen Aktion zu Beginn des neuen Schuljahrs findet diese unter dem Motto „Lass‘ Dich sehen!“ gleich nach den Herbstferien von Montag, 28. Oktober, bis Freitag, 1. November, statt. Die Aktion besteht aus Informationsservices und Verkehrskontrollen.
Kontrollen mit Fokus auf Fuß- und Radwege sowie Schulwege
Einen besonderen Fokus wird die Verkehrspolizei auf die Kontrolle von Rad- und
Gehwege legen. Das Falschparken auf Rad- und Schutzstreifen ist ein
Sicherheitsrisiko für Radfahrende, die dadurch zu riskanten Ausweichmanövern in
den fließenden Verkehr oder zur ordnungswidrigen Benutzung des Gehwegs
gezwungen werden. Aber auch Fahrrad- und E-Scooter-Fahrende werden in die
Pflicht genommen, sich an Regeln zu halten, die Gehwege für Fußgängerinnen und
Fußgänger freizuhalten und ihre Fahrzeuge entsprechend zu beleuchten.
Um die Autofahrerinnen und Autofahrer besonders im Umfeld von Schulen und in
verkehrsberuhigten Zone-30-Straßen für die Einhaltung der
Höchstgeschwindigkeiten zu sensibilisieren, führt die Städtische
Verkehrspolizei hier zusätzliche Geschwindigkeitskontrollen durch.
Information, Beratung und kleine Überraschungen
Die Aktionsteams der Städtischen Verkehrspolizei bieten an verschiedenen Orten
im Stadtgebiet übergreifende Informationen und individuelle Beratung zu den Themen
„Sichtbarkeit im Straßenverkehr“ und „Gegenseitige Rücksichtnahme“ an –
inklusive Überraschungen zur besseren Sichtbarkeit. Gekennzeichnet sind die
Aktionsstände durch „Lass‘-Dich-Sehen“-Flaggen im gesamten Stadtgebiet.
Mobilitätsdezernent Siefert zieht Zwischenbilanz
Am Donnerstag, 31. Oktober, analysierte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert am
„Lass‘ Dich sehen!“-Aktionsstand an der Bockenheimer Warte die Daten zur
Aktionswoche, die bis zum Morgen vorlagen: Vom 28. bis zum 31. Oktober wurden 486
Parkverstöße aufgenommen, also Parken auf Gehwegen, Fußgängerüberwegen und
Radwegen. Das Gehwegparken war bei den aktuellen Kontrollen in dieser Woche das
häufigste Problem.
„Das Falschparken auf Rad- und Schutzstreifen ist ein Schwerpunkt der Kontrollen,
weil es ein Sicherheitsrisiko für Radfahrende ist, die dadurch zu riskanten
Ausweichmanövern in den fließenden Verkehr oder zur ordnungswidrigen Benutzung
des Gehwegs gezwungen werden“, erklärte Siefert. „Wie man sieht, ist hier noch
einiges zu tun.“
Bei den Verkehrskontrollen im Umfeld von Schulen und in verkehrsberuhigten
Zone-30-Straßen wurden insgesamt 11.538 Fahrzeuge gemessen. Davon wurden 1107
Autofahrerinnen und Autofahrer verwarnt – also knapp zehn Prozent. Die
Höchstgeschwindigkeit, die im 30er-Bereich vor Schulen gemessen wurde, beträgt
81 km/h. Eine ähnlich massive Überschreitung hatte es bereits bei der
Aktionswoche nach den Sommerferien gegeben – das Auto fuhr mit 88 km/h fast
dreimal so schnell wie erlaubt.
Radfahrerinnen und Radfahrer ebenso im Visier wie PKWs
Bei den Radfahrenden und E-Scooter-Fahrenden hat die Städtische Verkehrspolizei
92 Ordnungswidrigkeiten gezählt. Am häufigsten ging es dabei um Fahren ohne
Licht oder ohne geeignete lichttechnische Einrichtung. „Wir nehmen Fahrrad- und
E-Scooter-Fahrende ebenso in die Pflicht wie PKWs, sich an Regeln zu halten. Es
gilt die Gehwege für Fußgänger:innen freizuhalten und ihre Fahrzeuge angemessen
zu beleuchten“, hielt Stadtrat Siefert fest.
Die Kontrollen haben bisher ähnliche Ergebnisse erzielt wie im vergangenen Jahr
– was zeigt, wie hoch der Bedarf an Aufklärung ist. „Dennoch greifen unsere
Strategien und Maßnahmen: Die Unfallzahlen haben sich auch in den dunklen
Jahreszeiten im Schnitt der vergangenen zehn Jahre reduziert“, resümierte
Siefert. „2014 waren es zwischen Oktober und März 1142 Unfälle mit
Personenschaden, 2023 immerhin nur noch 1048. Und das, obwohl immer mehr
vulnerable Verkehrsteilnehmende auf dem Rad, dem E-Roller und zu Fuß in
Frankfurt unterwegs sind.“
Städtische Verkehrspolizei macht Frankfurterinnen und Frankfurter fit
für den Verkehr in der dunklen Jahreszeit
Ziel der Aktion ist, allen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern – ohne
Ausnahme – ins Gedächtnis zu rufen, dass sie mit verantwortlich sind für die
Sicherheit im Straßenverkehr.
Gerade im Herbst und Winter ist Vorsicht auf den Straßen geboten, um
Verkehrsunfälle zu vermeiden. Durch Dunkelheit und die witterungsbedingten
Straßenverhältnisse können Autofahrerinnen und -fahrer abgelenkt sein und
dadurch weniger auf andere Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer achten.
Zudem verlängern sich durch Nässe und Frost die Bremswege von Autos, Fahrrädern
und
E-Scootern.
Je mehr Menschen auf den Straßen unterwegs sind, desto wichtiger ist es, dass
besonders die vulnerablen Verkehrsteilnehmenden – vor allem Kinder, aber auch
alle anderen Fußgängerinnen und -gänger sowie Fahrradfahrerinnen und -fahrer –
gut sichtbar sind. Deshalb ist es sinnvoll, helle, auffällige Kleidung und
lichtreflektierende Materialien zu tragen. Aufgrund ihres höheren Tempos ist
eine gute Beleuchtung speziell für Fahrrad- und E-Scooter-Fahrerinnen
und-fahrer unerlässlich – um gesehen zu werden und Hindernisse selbst frühzeitig
erkennen zu können.