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„Ressourcenmanagement ist ein zentrales Element der digitalen Transformation“

23.05.2025

Ein Modell der Sensoren, die für die smarte Baumbewässerung im Palmengarten genutzt werden
Ein Modell der Sensoren, die für die smarte Baumbewässerung im Palmengarten genutzt werden © Palmengarten Frankfurt am Main

Smarte Lösung soll in Frankfurt für bedarfsgerechte Bewässerung von Bäumen sorgen / 1,3 Millionen Euro Förderung durch Digitalministerium

Wie lassen sich Bäume auf städtischen Grünflächen in Zeiten des Klimawandels möglichst effizient bewässern? Darauf haben der Palmengarten und das Grünflächenamt in dem Projekt „NEWS – Natural-digital Ecosystems for Water Savings“ eine zukunftsweisende Antwort gefunden: Eine smarte Lösung wird Gärtnerinnen und Gärtner zukünftig unterstützen, Stadtbäume bedarfsgerecht mit Wasser zu versorgen. Das mit rund 1,3 Millionen Euro durch das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation geförderte Projekt läuft seit April 2023. Digitalministerin Prof. Kristina Sinemus hat sich am Freitag, 23. Mai, gemeinsam mit der Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, Tina Zapf-Rodríguez, den aktuellen Projektstand angeschaut und erläutern lassen.
 
„Das Projekt NEWS leistet Pionierarbeit bei der digitalen Erfassung, Auswertung und Planung einer bedarfsgerechten Baumbewässerung im urbanen Raum. Es trägt durch eine gezielte Bewässerung aktiv zum Ressourcenmanagement bei, was ein zentrales Element der digitalen Transformation und Kommunalentwicklung ist“, sagte Ministerin Sinemus. „Die während der Laufzeit gewonnenen Erkenntnisse im Reallabor Palmengarten bieten wertvolle Erfahrungswerte, nicht nur für Frankfurt, sondern auch als Blaupause für andere Städte und Kommunen bundesweit. Es freut mich daher, dass Frankfurt im Austausch mit zahlreichen Kommunen ist.“
 
Rund 7000 bis 8000 Jungbäume versorgt das Grünflächenamt in Frankfurt. Der Palmengarten und der Botanische Garten kümmern sich auf ihrem Gelände um 3800 Gehölze außerhalb der Gewächshäuser. Angesichts des Klimawandels und häufigerer Trockenperioden ist zunehmend mehr Wasser nötig, um das städtische Grün zu erhalten. Im Zuge des NEWS-Projekts wurden deshalb 200 Messpunkte an Bäumen im Palmengarten und im restlichen Stadtgebiet mit Sensoren versehen, welche die Saugspannung und den Wassergehalt im Boden messen. Aktuell arbeiten Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Informationstechnik an einer Software, die auf Basis der gewonnenen Daten die genauen Wasserbedarfe einzelner Bäume anzeigt. Durch NEWS wird der gesamte Prozess abgebildet: von der Datensammlung durch Sensorik über die datenbasierte Auswertung und algorithmische Routenplanung bis hin zur Übergabe an mobile Endgeräte zur operativen Umsetzung durch Gärtnerinnen und Gärtner.
 
„Vitale Stadtbäume sind unerlässlich für ein gesundes Mikroklima in der Stadt“, sagte die Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, Zapf-Rodríguez, bei der Vorstellung des Projekts. „Den Gärtnerinnen und Gärtnern im Palmengarten und im Grünflächenamt wird die Software eine große Hilfe sein. So müssen nur noch die Bäume mit tatsächlichem Bedarf versorgt werden, was Zeit, Fahrtwege und vor allem wertvolles Wasser spart.“
 
Schon ab diesem Herbst soll die Software soweit ausgereift sein, dass sie zum Einsatz kommen kann. Zukünftig ist zudem vorgesehen, neben den Sensordaten zusätzliche Wetter- und Umgebungsdaten zu nutzen sowie eine KI-Komponente zu integrieren, um die Ergebnisse weiter zu präzisieren. Bereits jetzt bieten die erhobenen Sensordaten aber die solide Grundlage für eine intelligente, bedarfsorientierte Bewässerung. Damit nicht jeder Baum im Stadtgebiet mit einem eigenen Sensor ausgestattet werden muss, werden Baumgruppen gebildet. Bäume mit ähnlichen Parametern, etwa Baumart, Standort, Substrattyp oder Mikroklima, werden gruppiert und die entsprechenden Bewässerungsbedarfe daraus abgeleitet.

Eileen O’Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales, hob die Vorbildfunktion des Projekts hervor: „Mit unserer Smart-City-Strategie verfolgt Frankfurt seit 2021 das Ziel, Digitalisierung gezielt für Gemeinwohl und Nachhaltigkeit einzusetzen. Das NEWS-Projekt ist ein innovativer Baustein dieser Strategie. Die Bürgerinnen und Bürger können die gewonnenen Daten künftig nutzen und zum Erhalt unseres Stadtgrüns beitragen.“
 
Zum Hintergrund
Um die Kommunen dabei zu unterstützen, den Austausch und die Vernetzung zu ermöglichen, hat die Hessische Landesregierung im Frühjahr 2020 die Geschäftsstelle Smarte Regionen im Haus der Digitalministerin eingerichtet. Mit dem Programm „Starke Heimat Hessen“ werden die Kommunen bei wichtigen Zukunftsprojekten unterstützt. Für die Förderung von Digitalisierungsvorhaben stellt das Land seit 2021 jährlich rund 16 Millionen Euro zur Verfügung. Bisher wurden 243 Kommunen mit einer Gesamtfördersumme von 71 Millionen Euro in 92 Projekten unterstützt.
 
Nähere Informationen gibt es unter digitales.hessen.de/Foerderprogramme/Starke-HeimatExternal Link sowie smarte-region-hessen.deExternal Link.

 

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