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Rechtskonformer Mietwagenverkehr
15.07.2025, 12:55 Uhr
Stadt Frankfurt und Plattformbetreiber unterzeichnen wegweisendes
Memorandum of Understanding
Die Stadt Frankfurt am Main hat gemeinsam mit den Plattformbetreibern
Bolt, FreeNow und Uber sowie deren Dienstleister SafeDriver ennoo ein
umfassendes Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet. Ziel ist es, die
rechtskonforme Vermittlung von Gelegenheitsverkehr mit Mietwagen im Sinne des
Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) dauerhaft sicherzustellen, die Transparenz
im Markt zu erhöhen und nicht genehmigte Fahrten effektiv zu unterbinden.
Das Abkommen, das am Dienstag, 15. Juli, in Kraft tritt, ist das Ergebnis
von produktiven Gesprächen zwischen der Stadtverwaltung und den größten
digitalen Plattformen zur Vermittlung von Mietwagenverkehren. Es schafft klare
Abläufe für die Überprüfung von Mietwagenunternehmen und deren Fahrzeugen sowie
eine enge Zusammenarbeit zur Durchsetzung der gesetzlichen Regelungen.
Einheitliches Kontrollsystem auf digitaler Basis
Kernstück der gemeinsamen Vereinbarung ist der strukturierte Austausch von
Unternehmens- und Fahrzeugdaten über das System „eBOX21“, das die Stadt
Frankfurt den Plattformbetreibern kostenfrei zur Verfügung stellt. Darüber
können Genehmigungen nach dem PBefG geprüft, Fahrzeuglisten übermittelt und
Rückmeldungen zur Gültigkeit der Konzessionen gegeben werden.
Neuregistrierungen auf den Plattformen werden künftig vor Aktivierung,
unabhängig von den Prüfroutinen der Plattformbetreiber selbst, behördlich
überprüft. Dabei gilt eine 48-Stunden-Frist für die Stadt, um auf vollständige
Datensätze zu reagieren. Auch Konzessionen aller bereits registrierten
Mietwagenunternehmen mit Betriebssitz in Frankfurt am Main werden bis November
rückwirkend kontrolliert. Fahrzeuge und Unternehmen ohne gültige Konzession
müssen innerhalb einer Woche durch die Vermittlungsplattformen gesperrt werden.
Digitales Register als Perspektive ab 2026
Alle Beteiligten erkennen zudem die Notwendigkeit eines zentralen digitalen
Registers für Genehmigungen an. Eine Arbeitsgruppe unter Federführung der
Stadt wird die Einführung eines solchen Registers vorbereiten, das bis
Ende 2026 den bisherigen Prüfprozess vollständig digitalisiert und
automatisiert ersetzen soll.
Um nicht genehmigten Beförderungen auch in benachbarten Städten vorzubeugen,
verpflichtet sich die Stadt, auch mit umliegenden Kommunen im Rhein-Main-Gebiet
Koordinationsmaßnahmen einzuleiten. Die Plattformbetreiber sichern zu,
dieselben Prüfprozesse auch in weiteren Städten umzusetzen, sobald diese der
Vereinbarung beitreten.
Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz, betont: „Wir setzen auf konsequente und praktikable Regulierung, um Konzessionen effektiver zu kontrollieren und illegale Praktiken auszuschließen. Die Zusammenarbeit mit Plattformen wie Bolt, FreeNow, Uber und SafeDriver ennoo ist ein notwendiger Schritt, um rechtswidrige Geschäftspraktiken effektiv zu unterbinden und den fairen Wettbewerb im Personenverkehr zu stärken. Unsere Botschaft ist klar: Nur wer eine gültige Genehmigung hat, darf Fahrgäste befördern. Das gilt online wie offline. Mit dem Memorandum schaffen wir eine strukturierte, digitale Schnittstelle zwischen Stadtverwaltung und Plattformen. Damit sichern wir nicht nur Transparenz und Rechtssicherheit, sondern setzen auch ein bundesweites Zeichen für moderne und verantwortungsvolle regionale Verkehrspolitik. Wir werden dieses Modell gemeinsam mit den Nachbarkommunen und den Vermittlungsplattformen weiterentwickeln, denn Mobilität endet nicht an der Stadtgrenze.“
Zum
Hintergrund
Das PBefG regelt die gewerbliche Beförderung von Personen mit Taxen und
Mietwagen in Deutschland. Eine gültige Genehmigung ist Voraussetzung, um
Personen gewerblich befördern zu dürfen.