Beginn einer neuen Ära
17.01.2025, 12:36 Uhr
Nach dem Umzug in den stadtRAUMfrankfurt erhofft sich der Rat der Religionen eine tiefere Vernetzung in die Stadt
Schreibtische, Stühle und
Aktenschränke sind bereits da, ein paar Umzugskisten müssen noch ausgepackt
werden. Ansonsten ist das neue Büro des Rats der Religionen startklar. Die
Geschäftsstelle des Rats ist vom Haus am Dom in den stadtRAUMfrankfurt in der
Mainzer Landstraße umgezogen. Damit beginnt 16 Jahre nach der Gründung des Rats
eine neue Ära.
Das interreligiöse Gremium habe nun „einen neutralen Standort“, sagt
Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg. Darüber
sei sie sehr froh. Mehr noch: „Der Rat der Religionen passt sehr gut in die
Struktur des stadtRAUMfrankfurt. Der Kontakt zu den NGOs, Vereinen und
Initiativen im Haus ist sehr wichtig.“ In dem ehemaligen Bürogebäude in der
Mainzer Landstraße 293 ist unter anderem auch das Amka untergebracht.
Der Impuls für den Umzug sei vom Rat ausgegangen, betont die Vorsitzende Nura
Froemel: „Es gab den Wunsch nach tieferer Vernetzung in die Stadt.“ Für den Rat
sei es wichtig, „in Kontakt zu sein mit den Akteuren vor Ort. Das passt hier
sehr gut.“
Der Rat der Religionen war 2009 auf Initiative der damaligen
Integrationsdezernentin Eskandari-Grünberg gegründet worden. Frankfurt war die
erste Stadt Deutschlands mit einem solchen Gremium. Dem Rat gehören 19
Mitglieder aus neun Religionsgemeinschaften an: die christlichen Kirchen,
Islam, Judentum, Buddhismus, Hinduismus, Sikhismus, die Kirche Jesus Christus
der Heiligen der letzten Tage, die Ahmadiyya Muslim Jamaat und die Bahá'í. Die
Mitgliedsreligionen entsenden Mitglieder in den Rat. Vier Mal im Jahr trifft
sich der Rat turnusgemäß zu seinen Sitzungen.
„Von Anfang an war klar, dass der Rat als unabhängiges Gremium arbeitet und wir
als Stadt nicht reinreden“, sagt Eskandari-Grünberg. Das solle auch so bleiben.
Durch die Verknüpfung am neuen Standort – dort ist auch das neue Frankfurt
Welcome and Information Center angesiedelt – sei jedoch ein besserer
Informationsaustausch zu den Religionsgemeinschaften gewährleistet.
Man wolle am neuen Standort auch neue Formen der Arbeit ausprobieren und
bewährte, etwa hybride Diskussions- und Informationsveranstaltung, ausweiten,
sagt Froemel. „Globale Konflikte und lokale gesellschaftliche Herausforderungen
sorgen dafür, dass der Rat immer wieder neu überlegt welchen Beitrag er leisten
kann. Auch wenn es nicht immer leicht ist, gilt für uns, dass Dialog in jeder
Lage wichtig ist”, sagt die Ratsvorsitzende. Für Eskandari-Grünberg ist
klar: „Die Arbeit des Rates für den wichtigen interreligiösen Dialog bleibt
immer eine große Herausforderung.“