Radeln verbindet: Ministerpräsident Rhein und Stadtrat Siefert eröffnen neuen Radweg zwischen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach
28.03.2025, 13:20 Uhr

Mit der
feierlichen Eröffnung des neuen, fast zwei Kilometer langen Geh- und Radwegs
zwischen Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach ist am Freitag, 28. März, ein
weiterer Meilenstein für die nachhaltige Stadtentwicklung in Frankfurt gesetzt
worden. Der neue Geh- und Radweg verläuft, flankiert von einer
Entwässerungsmulde, parallel zur Niedererlenbacher und der Niedereschbacher
Straße. Er ist das Kernstück des in zwei Realisierungsabschnitten umgesetzten
Verkehrsprojektes.
Der erste Bauabschnitt entlang der Niedererlenbacher Straße zwischen
Deuil-La-Barre-Straße und Karl-Bieber-Höhe wurde bereits im Jahr 2008
fertiggestellt. In 2023 hatte die Stadt die Kreuzung der Niedereschbacher
Straße mit der L 3008 und den daran angrenzenden Ortseingangsbereich von
Nieder-Erlenbach bis zur Straße Am Ohlenstück umgebaut und barrierefrei
umgestaltet. Von Ende Februar 2024 bis Mitte März 2025 wurde anschließend die
Strecke entlang der Niedereschbacher und der Niedererlenbacher Straße
fertiggestellt. Kleine Restarbeiten wie das Auftragen der Markierung und
das Anbringen der Schilder werden umgesetzt, sobald alle Bäume am Rand des neuen
Radwegs gepflanzt sind.
Ministerpräsident Boris Rhein betonte bei der Eröffnungsfeier: „Als
leidenschaftlicher Rennradfahrer weiß ich, wie wichtig gute und sichere Radwege
sind. Umso mehr freut es mich, dass wir mit der neuen Verbindung von
Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach einen großen Schritt nach vorne gekommen
sind. Die neue Strecke ist als Gemeinschaftsprojekt entstanden, das sowohl auf
die Landwirtschaft, als auch auf die Natur und die hessische Kulturlandschaft
Rücksicht nimmt. Wir machen damit nicht nur das immense Potenzial des
Radverkehrs sichtbar, sondern vereinen auch Mobilität und Natur, Landwirtschaft
und Verkehr, Fortschritt und Tradition. Die Landesregierung hat diesen Radweg
daher sehr gerne mit rund 1,1 Millionen Euro unterstützt und damit rund die
Hälfte der Gesamtkosten übernommen. Ich wünsche allen Radfahrerinnen und
Radfahrern viel Freude auf dem neuen Weg und stets sichere Fahrt und gutes
Ankommen.“
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert ergänzte: „Ich freue mich, dass wir den
Menschen im Frankfurter Norden nun endlich diese komfortable Verbindung beider
Stadtteile bieten können. Die Schulkinder fahren jetzt endlich auf einem
sicheren Schulweg und vor allem Kurzstreckenpendler:innen bietet sich nun eine
attraktive Alternative zum Umstieg vom Auto auf das Fahrrad. Der neue Geh-
und Radweg trägt weiter dazu bei, dass CO₂-Emissionen reduziert und Anreize für
klimafreundliche Mobilität geschaffen werden.“
Nachhaltigkeit und Naturschutz im Fokus
Das Amt für Straßenbau und Erschließung (ASE), welches das Projekt plante und
federführend umsetzte, achtete bei der Umsetzung auf Nachhaltigkeit und darauf,
den Eingriff in das abschnittsweise angrenzende Landschaftsschutzgebiet
möglichst gering zu halten. Von den insgesamt 1500 Tonnen des eingesetzten
Schotters bestehen 85 Prozent aus recyceltem Asphaltmaterial. Rund 2000 Tonnen
Erde wurden auf dem Gelände bewegt. Um die heimische Tierwelt zu schützen,
wurde als vorgezogene naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme ein
Blühstreifen für Rebhühner und Feldsperlinge geschaffen. Auch
Schutzvorkehrungen für Fledermausarten wurden entlang der Strecke vorgenommen.
Teil der Planung war auch die Begrünung des Fahrradweges: Das
Grünflächenamt pflanzt aktuell insgesamt 106 Holzapfelbäume (Malus sylvestris)
entlang der Strecke, was dem Radweg einen alleenhaften Charakter verleiht.
Ein besonderes Highlight der neuen Radstrecke ist ihre historische Bedeutung:
Sie kreuzt eine alte römische Straße, die früher als Handelsweg
diente. Zwei Elsbeeren (Sorbus torminalis) werden künftig die Wegepunkte
markieren, an denen sich der neue Radweg und die antike römische Straße
kreuzen. „Der neue Radweg verbindet die Stadtteile nicht nur klimafreundlich
und sicher, sondern führt auch entlang einer historischen Route. In ein paar
Jahren – wenn die Bäume gewachsen sind – wird dies einen besonderen Reiz der
Strecke ausmachen“, sagt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez:
„Begrünte Radwege bieten eine klimafreundliche und sportliche Alternative zum
Auto, spenden natürlichen Schatten und verbessern das Mikroklima. Win-win: Sie
machen das Radfahren an heißen Tagen angenehmer und binden CO₂.“
Engagierter Einsatz aller Beteiligten
Mobilitätsdezernent Siefert resümierte: „Dass wir diesen Teil des Frankfurter
Radwegenetzes vorzeitig fertigstellen konnten, haben wir sowohl der guten
ämterübergreifenden Zusammenarbeit, als auch dem engagierten Einsatz unserer
Kooperationspartner und lokalen Akteure zu verdanken. „Wir freuen uns, dass die
Frankfurterinnen und Frankfurter die Strecke jetzt schon im Frühling nutzen
können und über alle, die jetzt eher auf das Rad umsteigen.“
Feierliche Einweihungsfahrt mit dem Fahrrad
Zur offiziellen Eröffnung fuhren der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein
und Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert symbolisch ein Teilstück des neuen
Radwegs mit dem Fahrrad ab. Mit dieser gemeinsamen Fahrt unterstrichen sie die
Bedeutung der Strecke als wichtigen Beitrag zur Förderung nachhaltiger
Mobilität in Frankfurt.
Kosten und Förderung
Die Gesamtinvestition für das Projekt betrug 2,8 Millionen Euro. Das Land
Hessen beteiligte sich mit einer Fördersumme von 1,1 Millionen Euro.