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Projekt „Sichere Geburt in Frankfurt“ verbessert die Gesundheitsversorgung schwangerer Frauen und ihrer Kinder

03.03.2025, 12:40 Uhr

Jede Frau, die ein Kind erwartet, befindet sich in einer besonderen Phase ihres Lebens. Eine Frau, die ein Kind erwartet und keinen ausreichenden Krankenversicherungsschutz hat, befindet sich in einer Ausnahmesituation, denn sie kann sich nicht vor der Geburt in einer Klinik anmelden. Sie wird dort nur notfallmäßig aufgenommen. Eine Schwangerschaft ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz ist daher für betroffene Frauen mit vielen Ängsten und Unsicherheiten und zudem mit hohen gesundheitlichen Risiken für Mutter und Kind verbunden.

Das Gesundheitsamt Frankfurt am Main betreut seit vielen Jahren schwangere Frauen in seinen Humanitären Sprechstunden und berät sie auch in seiner Clearingstelle, in der Menschen ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz Unterstützung bei der Klärung ihres Versicherungsstatus und auf dem Weg in die gesundheitliche Regelversorgung finden.

Im Rahmen des Projekts „Sichere Geburt in Frankfurt“ steht in der Stadt Frankfurt nun ein Fonds zur Verfügung, mit dem die Clearingstelle stationäre Leistungen rund um die Geburt für ihre Patientinnen mitfinanzieren kann, sodass diese die gleichen Leistungen erhalten wie gesetzlich versicherte Frauen. Dies beinhaltet neben der stationären Versorgung von Mutter und Kind eine Hebammenbetreuung nach der Geburt. Ziel des Projekts ist, werdenden Müttern in prekären Lebenslagen Ängste und Sorgen zu nehmen und den damit verbundenen Stress zu reduzieren.

„Schwangere Frauen und Neugeborene sind besonders schutzbedürftig“, sagt Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit. „Eine geplante sichere stationäre Entbindung für nicht versicherte Frauen ist ohne eigene finanzielle Mittel nahezu unmöglich. Lediglich in einem medizinisch lebensbedrohlichen Notfall besteht für Medizinerinnen und Mediziner die Pflicht, unabhängig vom Krankenversicherungsstatus zu behandeln. Mit dem Projekt ‚Sichere Geburt in Frankfurt‘ haben wir die Gesundheitsversorgung schwangerer Frauen und ihrer Kinder verbessert. Mit dem eingerichteten Fonds haben die Koalitionsfraktionen dafür gesorgt, werdende Mütter zu entlasten und ihren Babys einen guten und gesunden Start ins Leben zu ermöglichen.“

In das Projekt aufgenommen werden die Frauen über die Clearingstelle des Gesundheitsamts, deren Team Hand in Hand mit dem der Gynäkologischen Humanitären Sprechstunde arbeitet. Das Team der Clearingstelle klärt zunächst, ob es einen anderen Kostenträger gibt, etwa eine Krankenversicherung oder das Sozialamt. Wird eine Frau Teil des Geburtenprojektes, unterstützen die Mitarbeitenden der Clearingstelle die werdende Mutter bei der Anmeldung zur Geburt in einer der Frankfurter Kliniken. Über Dauer und Art der dortigen Betreuung entscheidet die medizinische Notwendigkeit.

„Für schwangere Frauen ist es wichtig, dass mögliche Geburtsrisiken in den Vorsorgeuntersuchungen früh erkannt werden. Viele unserer Patientinnen befinden sich in prekären Lebenslagen. Zu wissen, dass sie ihr Kind sicher in eine Frankfurter Klinik zur Welt bringen können, dort medizinisch versorgt werden und darüber hinaus bei uns eine Anlaufstelle haben, bedeutet für sie in dieser besonderen Lebensphase eine große Erleichterung“, erläutert Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamts.

Eine stationäre Betreuung nach der Geburt vergrößert das Zeitfenster für die Anbindung von Mutter und Kind an Unterstützungsangebote. Die enge Kooperation zwischen Clearingstelle und Humanitären Sprechstunden ebnet den Müttern den Weg zur weiteren medizinischen Versorgung, zum Beispiel den ersten U-Untersuchungen für Babys. Im besten Fall kann über die Clearingstelle eine langfristig abgesicherte Gesundheitsversorgung über eine Krankenversicherung erreicht werden.

„Mit der Anbindung von schwangeren Frauen an unser Projekt stellen wir nicht nur eine medizinisch betreute Geburt sicher und vermeiden Gesundheitsrisiken für Mutter und Kind, sondern wir legen den Fokus auch auf die soziale Situation der werdenden Mutter“, sagt Sarah Lang, Projektkoordinatorin und Leitung des Sachgebietes Humanitäre Sprechstunden und Zugang zur Gesundheitsversorgung im Gesundheitsamt.  

Über die Humanitären Sprechstunden und die Clearingstelle des Gesundheitsamtes am Main

Mit den Humanitären Sprechstunden trägt das Gesundheitsamt zu einer grundlegenden medizinischen Versorgung aller Menschen in der Stadt bei. Ärztinnen und Ärzte, medizinische Fachangestellte und Pflegekräfte bieten Erwachsenen und Kindern, die nicht oder nicht ausreichend krankenversichert sind, allgemeinmedizinische, kinderärztliche und gynäkologische Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen an.

In der Clearingstelle finden Menschen ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz einen Anlaufpunkt. Beraterinnen und Berater unterstützen sie bei der Klärung ihres Versicherungsschutzes und helfen ihnen, in die gesundheitliche Regelversorgung zu finden.

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