Photokatalytische Luftreinigung: VGF sprüht 56 Bäume an die Wand
16.06.2025, 13:33 Uhr
Photokatalytische
Luftreinigung funktioniert durch das Auftragen einer Dispersion auf
Außenflächen bestehend aus Beton, Ziegel, Putz oder Farbe, in die
Photokatalysatoren eingearbeitet wurden. Durch das Sonnenlicht werden
Schadgase wie beispielsweise Stickoxide oder flüchtige organische
Stoffe oxidiert und damit der Luft entzogen. Dieses Verfahren testet die
Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (VGF) nun im Europaviertel.
Auf rund 800 Quadratmetern des Tunnelportals für die Verlängerung der
U-Bahn U5 ins Europaviertel hat die VGF die Dispersion der Firma Photokat
auftragen lassen. Diese reinigt laut Hersteller nicht nur die Luft, indem sie
die Schadstoffe entzieht und somit so effektiv ist wie 56 große Laubbäume,
sondern schützt auch die Oberfläche vor Algen- und Schimmelbefall.
Voraussetzung ist Licht. Da die Rampe offen liegt und eine freie unbeschattete
Fläche bietet, sind das geeignete Voraussetzungen, um den Effekt zu testen.
Thomas Raasch, Geschäftsführer der VGF, sagt: „Wenn wir damit der Umwelt und
den Anwohner:innen etwas Gutes tun und gleichzeitig die Substanz unserer
Gebäude und Bauwerke schützen, lohnt sich der Aufwand. Sollten die Ergebnisse
die Erwartungen erfüllen, werden wir weitere Flächen damit behandeln.“ Die
Kosten für die zusätzliche Behandlung der Betonflächen liegen bei 30 Euro pro
Quadratmeter.
Graffitischutz weiterhin umsetzbar
Die VGF behandelt einen Großteil ihrer zugänglichen Flächen seit vielen Jahren
mit einem Graffitischutz. Dafür werden die Flächen gereinigt und anschließend
mit einer dünnen Wachsschicht besprüht. Gesprühte Farbe hält dann sehr
schlecht, verläuft und kann mit heißem Wasser ohne Reinigungsmittel abgewaschen
werden. Die Fläche ist umgehend sauber. Dieser Schutz kann auch weiterhin auf
die mit der photokatalytischen Dispersion behandelten Wände aufgetragen werden.
Das Tunnelportal der Europa-Allee zwischen Emser Brücke und Skyline Plaza ist
bereits mit beiden Verfahren besprüht.
„Wir werden uns anschauen, wie sich die Oberfläche in den nächsten Monaten
verhält. Setzt sie Moos an oder veralgt sie, funktioniert das Verfahren nicht.
Bleibt sie unbeschadet, können wir davon ausgehen, dass der photokalytische
Prozess erfolgt ist“, erläutern Arno Krauß, VGF-Sachgebietsleiter der
Bauunterhaltung, und Wolfgang Röttger, Geschäftsführer der MCC-Dienstleistung
GmbH, dessen Firma im Auftrag der VGF die Arbeiten umgesetzt hat.