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Neugestalteter Platz an der Staufenmauer offiziell eröffnet

25.06.2025, 17:03 Uhr

Platz mit Sitzgelegenheiten
Die neue begrünte Fläche an der Staufenmauer © Stadt Frankfurt am Main

Der neu gestaltete Platz an der Staufenmauer, ein Projekt aus dem Programm „Schöneres Frankfurt“, wurde nach rund sechsmonatiger Bauzeit am Mittwoch, 25. Juni, von Tina Zapf-Rodríguez, Dezernentin für Klima, Umwelt und Frauen, und Marcus Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen, eröffnet und der Stadtöffentlichkeit übergeben.

Entstanden ist ein kleiner, begrünter und schattiger Platz direkt an der nun wieder erlebbaren historischen Staufenmauer. Die Fläche lädt zum Verweilen ein und bietet eine willkommene Ruhezone im quirligen Innenstadtbereich.

Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez sagt: „Ich freue mich, dass wir den Frankfurter:innen wieder ein Stück Grün in der Innenstadt zurückgeben können. Wir können und wollen es uns nicht leisten, die Fläche einfach brachliegen zu lassen – dafür ist sie zu wertvoll. Der Platz an der Staufenmauer wurde bei der Abwägung unserer städtischen Prioritäten als ‚sehr dringlich‘ eingestuft. Bei der nun erfolgten Umgestaltung setzen wir auf bewährte Mittel: Wir legen Blühwiesen und Staudenbeete an und pflanzen neue Bäume – alles Maßnahmen, mit denen wir gezielt auf die Herausforderungen des Klimawandels reagieren.“

Geschichtlicher Hintergrund

Die Fläche war historisch nie als Platz vorgesehen. Sie gehörte zu den letzten verbliebenen Brachflächen der Innenstadt, die durch die Zerstörung der dicht bebauten Frankfurter Altstadt im März 1945 entstanden waren. Der Abschnitt der mittelalterlichen Stadtbefestigung aus der Stauferzeit war zuvor aufgrund der dichten Bebauung kaum sichtbar. Erst die Kriegszerstörung legte dieses „historische Rückgrat Staufenmauer“ wieder frei. In den 1950er Jahren wurde die stark beschädigte Mauer mit den damals verfügbaren Mitteln – teils unsachgemäß – instandgesetzt, was durch Betonfunde an den historischen Fundamenten belegt ist.

Die Freifläche davor wurde über die Jahrzehnte unterschiedlich genutzt: zunächst als Parkplatz, später als eine einfache, ungestaltete Wiesenfläche, die wieder brach fiel und zum Schutz vor unkontrolliertem Parken eingezäunt werden musste.

Klimaanpassung als Ziel

Die zunehmenden Hitzesommer haben ein Umdenken in der Stadtgestaltung bewirkt. Das Stadtplanungs- und Grünflächenamt modifizierten unter anderem auch an der Staufenmauer ihre Planung mit dem Ziel, eine klimaangepasste, versickerungsfähige Grünfläche im stark überhitzten Innenstadtbereich zu schaffen.

„Frankfurt gehört zu den heißesten Städten Deutschlands. Unsere Antwort darauf ist eine klimaangepasste Gestaltung von Plätzen – wie hier an der Staufenmauer oder am Goetheplatz“, sagt Planungsdezernent Marcus Gwechenberger. „Neue Bäume, zusätzliche Begrünung, helle Beläge und Sitzgelegenheiten schaffen Schatten und Abkühlung. Ein Espressomobil belebt den Ort zusätzlich. Zugleich rückt die Gestaltung die historische Staufenmauer stärker ins Stadtbild – als Ort zum Verweilen, auch ohne Konsumzwang.“

Gestaltung im Detail

Den Kern des rund 380 Quadratmeter großen Platzes bildet nach den Planungen der Landschaftsarchitekturbüros Czerny / Dreisbusch sowie Ipach / Mayerhofer eine zentrale Platzmitte mit halbkreisförmig angeordneten, quaderförmigen Sitzgelegenheiten aus Kalkstein. Zum bereits vorhandenen Japanischen Schnurbaum wurden zwei weitere Schnurbäume gepflanzt, die zukünftig mehr Schatten spenden. Die Blühwiesenfläche wurde durch weitere Beete mit insektenfreundlichen Gehölzen und Stauden ergänzt, so zum Beispiel mit Schmetterlingsflieder, Kupfer- und Felsenbirnen.

Zugänglichkeit und Bewirtschaftung

Eine weitere Besonderheit ist die Öffnung des eingezäunten Platzes während des Tages und die Schließung am Abend. Nach langer Abwägung und der Beteiligung vieler Gremien – Ämter, Polizei, Präventionsrat und Anrainer – hatte man sich darauf geeinigt, den Platz nachts zu schließen. Tagsüber soll nun ein gastronomisches Angebot positive Impulse setzen und die Aufenthaltsqualität des Platzes erhöhen. Die pilotprojekthaft betriebene „sozialraumsensible Bewirtschaftung“ wird ein Vertragspartner übernehmen, der mit einem Espressomobil für eine soziale Belebung des Platzes sorgen soll. In einem Vergabeverfahren hatte sich der Betreiber des Cafés Casa Nostra durchgesetzt.

Der Platz steht allen Besucherinnen und Besuchern offen, ganz ohne Konsumzwang. Sie können sich hier ausruhen oder an der Infostele über die Geschichte der Staufenmauer informieren.


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