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Magistrat votiert für neues Hilfezentrum

16.05.2025, 14:21 Uhr

Der Magistrat der Stadt Frankfurt hat der Vorlage von Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl zugestimmt, in der Niddastraße 76 ein neues Suchthilfezentrum zu errichten.

Oberbürgermeister Mike Josef erklärte nach der Magistratssitzung am Freitag, 16. Mai: „Frankfurt kann und wird nicht dauerhaft die Suchthilfe für ganz Süddeutschland leisten. Wir vollziehen einen Paradigmenwechsel: Unsere Hilfsangebote richten sich gezielt an Menschen aus Frankfurt. Mit einer regional ausgerichteten Suchthilfe können wir das Bahnhofsviertel weiter stabilisieren und drogenkranken Frankfurterinnen und Frankfurtern eine bessere Perspektive geben. Das ist ein überfälliger Schritt – für unsere Stadt und für eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik.“
 
Der Oberbürgermeister sieht nun die hessische Landesregierung in der Pflicht „endlich in ganz Hessen Hilfestrukturen durchzusetzen. Wir Frankfurter sind in den vergangenen beiden Jahren alle Schritte gegangen, die kommunalpolitisch möglich sind, es ist jetzt Aufgabe des Landes Hessen die größte hessische Kommune nicht im Stich zu lassen und endlich den Dealerbanden über Razzien hinaus dauerhaft das Handwerk zu legen.“
 
„Mit dieser Entscheidung machen wir den Frankfurter Weg der Drogenpolitik zukunftsfähig. Denn das Neue Frankfurter Suchthilfezentrum hat das Potenzial, das Elend auf der Straße zu reduzieren und notleidenden Menschen zu helfen. Wir werden hier mutig Neues wagen“, sagte Voitl. „Ich freue mich, dass nach langer Suche endlich ein Haus für das Suchthilfezentrum gefunden ist. Aus ordnungspolitischer Sicht ist das absolut sinnvoll. Wir brauchen einen Ort, wo wir die Menschen hinschicken können“, sagte Ordnungsdezernentin Annette Rinn.
 
Hilfesuchende, die ihren Wohnsitz außerhalb des Stadtgebiets haben, werden nach einer Notversorgung im Zentrum in ihre Heimatorte zurückvermittelt. In der Einrichtung erfolgt kein Handel mit Drogen. Neben dem Schwerpunkt, Schaden für die Menschen abzuwenden, ist das Ziel, drogenkranken Menschen einen Ausstieg aus der Sucht und einen Einstieg in die Hilfestrukturen außerhalb des Bahnhofsviertels zu vermitteln. Darüber hinaus wird die Einrichtung bundesweit erstmals auch auf die Versorgung von Menschen mit Crackabhängigkeit spezialisiert sein, so wie es unter anderem der ehemalige hessische Innenminister öffentlich forderte.
 
Das Hilfezentrum ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets, mit dem Frankfurt die Lage im Bahnhofsviertel strukturell verbessern will. Neben Sicherheitsaspekten stehen dabei auch Sauberkeit und Versorgung im Fokus.

Bereits umgesetzte Maßnahmen im Bahnhofsviertel:

  • Einführung und Erweiterung der Waffenverbotszone
  • Ausbau der Videoschutzanlagen
  • Erhöhte Reinigungsintervalle im öffentlichen Raum
  • Aufstellung zusätzlicher öffentlicher Toilettenanlagen
  • Verstärkte Polizeipräsenz

Geplant ist, dass die stadtnahe Konversions- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (KEG) das Gebäude in der Niddastraße 76 ankauft, umbaut und anschließend an soziale Träger vermietet. Diese werden das Zentrum im Auftrag der Stadt betreiben. Über Details des Kaufvertrags wurde aufgrund geschäftlicher Interessen Stillschweigen vereinbart.
 
Vor dem endgültigen Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung – der in nichtöffentlicher Sitzung erfolgt – sollen die Nachbarschaft und der zuständige Ortsbeirat umfassend informiert werden. Die Standortsuche hatte über zwei Jahre gedauert.

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