Klimareferat informiert über kommunale Wärmeplanung
03.06.2025, 12:35 Uhr

Entscheidender Baustein für Frankfurter Klimaziele
Die Arbeiten an der kommunalen
Wärmeplanung für Frankfurt am Main gehen voran – doch was bedeutet das konkret
für Bürgerinnen und Bürger sowie die Unternehmen?
Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez sowie das städtische
Klimareferat haben am Montag, 2. Juni, gemeinsam mit den beauftragten
Expertinnen und Experten von Fraunhofer Institut für Fertigungstechnik und
angewandte Materialforschung (kurz IFAM), Mainova, e-think energy research
und IREES während einer Bürgerversammlung im Haus am Dom über Zweck, Ablauf und
über erste Zwischenergebnisse des Projekts informiert.
Wissensgrundlage für die
zukünftige Wärmeversorgung
Zum Hintergrund: Die kommunale Wärmeplanung ist ein wichtiger Schritt zur
Erreichung der Frankfurter Klimaziele. Bei ihr handelt es sich um ein
informelles und strategisches Planungsinstrument mit dem Ziel einer
klimafreundlichen, bezahlbaren und verlässlichen Wärmeversorgung.
Sie definiert, wie die Wärmeversorgung zukünftig ohne fossile Brennstoffe
gestaltet werden kann und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Infrastruktur
umzubauen. Hierzu analysiert die kommunale Wärmeplanung die bestehende Wärmeversorgung
und identifiziert Optionen für eine klimaneutrale Versorgung, etwa durch die
erweiterte Nutzung von Wärmenetzen, erneuerbaren Energien oder Abwärme.
Privatpersonen und Unternehmen können mit den Ergebnissen straßenzugsgenau
erkennen, für welche Art von Wärmeversorgung ihr Gebiet geeignet ist. Eine
gebäudescharfe Abgrenzung ist nicht Teil des Planwerkes. Die kommunale
Wärmeplanung muss bis Ende Juni 2026 vorliegen – so sieht es das
Wärmeplanungsgesetz vor. Auf dieser Grundlage können die einzelnen Aus- und
Umbauschritte durch die verschiedenen Beteiligten folgen.
Zapf-Rodríguez: „Die
Stadtgesellschaft muss gut informiert sein“
Dezernentin Zapf-Rodríguez unterstrich den transparenten Charakter des
Verfahrens zur kommunalen Wärmeplanung: „Die Stadtgesellschaft muss gut
informiert sein, weshalb Publikumsveranstaltungen wie diese besonders wichtig
sind. Nur mit Offenheit und Transparenz kann ein so komplexes Vorhaben
erfolgreich sein.“ Sie kündigte weitere öffentliche Veranstaltungen auf
verschiedenen Ebenen an. Wichtig sei es, in die Stadtteile zu gehen und die
Ortsbeiräte zu informieren – so wie dies bereits erstmals im September 2024
geschehen ist.
Dabei betonte Zapf-Rodríguez die strategische Bedeutung des Vorhabens: „Die
kommunale Wärmeplanung ist eine entscheidende Grundlage, um unsere Klimaziele
zu erreichen. Der Wärmesektor macht 43 Prozent unseres Energieverbrauchs aus
und ist bisher stark von fossilen Brennstoffen abhängig. Das zeigt: Wir müssen
die Wärmewende vorantreiben, um unsere Treibhausgas-Emissionen zu senken.“
Der Leiter des Klimareferates, Hans-Georg Dannert, zog ein positives Fazit der
Veranstaltung. Er sagte: „Uns ist es wichtig, im Laufe des Prozesses
Transparenz zu schaffen. Auf diesem Weg sind wir ein gutes Stück vorangekommen.
Der heutige Tag hat aber auch gezeigt, dass die Wärmewende im Gesamtkontext zu
betrachten ist. So spielt die Frage der Stromversorgung bei Wärmepumpen eine
entscheidende Rolle. Diese fließt nahtlos in die aktuellen Planungsprozesse
ein.“
Marcus Hummel, Geschäftsführer von e-think energy research aus Wien, sagte:
„Frankfurt hat mit den zahlreichen Voruntersuchungen sowie der Gründung der
Task Force Kommunale Wärmeplanung bereits wichtige Schritte in Richtung
Wärmewende gesetzt. Mit der kommunalen Wärmeplanung geht man jetzt den nächsten
Schritt, die Wende mit konkreten Maßnahmen umzusetzen.“
„Die Bürgerinformation zum Prozess der kommunalen Wärmeplanung und das Ergebnis
der Eignungsprüfung sind jetzt schon eine gute Grundlage für Bürger:innen, sich
ein erstes Bild über die Wärmewende in Frankfurt zu verschaffen. Mit der
weiteren Ausarbeitung werden wir dieses Bild schärfen“, erklärte Karen Janßen,
Abteilungsleiterin Energiesystemanalyse vom Fraunhofer IFAM aus Bremen.
Die jeweils aktuellsten Informationen zur kommunalen Wärmeplanung gibt es unter klimaschutz-frankfurt.deExternal Link.
Eine Aufzeichnung der Veranstaltung findet sich unter klimaschutz-frankfurt.deExternal Link.