Kinderstube im Katzendschungel: Tigerin Cinta hat erneut Nachwuchs bekommen
24.02.2025, 14:56 Uhr

Bereits im Juni 2023 war die Freude groß als die beiden Frankfurter
Sumatra-Tiger Cinta und Emas zum ersten Mal Nachwuchs hatten.
Selbstverständlich war das nicht, denn es handelt sich bei den beiden um bereits
ältere Tiere. Erst im Oktober waren die jungen Tiger Raja und Rimba aus dem
Katzendschungel ausgezogen, um im Zuge des Zuchtprogramms in andere Zoos
umzuziehen.
„Dass es so schnell nach dem Auszug der beiden Jungen nochmals mit Nachwuchs
geklappt hat, ist bemerkenswert und hat sicher nicht zuletzt damit zu tun, dass
sich das Tiger-Paar sehr gut versteht und in seiner Umgebung wohl fühlt“, sagt
Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft. „Ich freue mich – auch
für das Tierpflege-Team – über die erfolgreiche Nachzucht bei der bedrohten
Tierart und hoffe, dass die beiden Tiger gesund heranwachsen werden“, sagt
Hartwig.
Zoodirektorin Dr. Christina Geiger erklärt: „Wie es bei Tigern üblich ist, hat
sich die Mutter zur Geburt an einen geschützten Ort zurückgezogen. Hier im Zoo
ist das die sogenannte Wurfbox. Dort verbringen die Kleinen die ersten
Lebenswochen. Mit Ausflügen ins Gehege ist erst im April zu rechnen. So lange
müssen wir uns auch mit der Bestimmung der Geschlechter der beiden Jungtiere
gedulden. Was wir aber schon sagen können: Cinta und Emas sind äußerst
entspannt und gehen ganz ruhig und routiniert mit der Situation um. Schon beim
ersten Nachwuchs haben sich die beiden als gute und geduldige Eltern erwiesen.
Um der Familie möglichst viel Ruhe zu geben, haben wir uns dafür entschieden,
den Katzendschungel in den nächsten Wochen geschlossen zu halten. Dafür bitten
wir um Verständnis. Die Tiere des Katzendschungels können aber auf ihren
Außenanlagen beobachtet werden.“
Auf den Kamerabildern aus der Wurfbox ist zu erkennen, dass Cinta am Vormittag
des 20. Februars drei Jungtiere zur Welt gebracht hat. Das zuletzt Geborene
wirkte allerdings leblos. „Cinta hat sich für das dritte Junge durchaus
interessiert und es immer wieder abgeleckt. In der Nacht, nachdem es keine
Lebenszeichen von sich gegeben hat, hat sie es allerdings aufgefressen. Das ist
ein ganz natürliches und auch sinnvolles Verhalten, das bei vielen Tieren zu
beobachten ist“, erklärt Zookurator Dr. Johannes Köhler. „Das Entfernen des
toten Körpers aus der Wurfbox dient der Hygiene. Außerdem könnte sein Geruch in
der Natur Feinde anlocken“, sagt Köhler weiter.
Für die Zoopopulation der Sumatra-Tiger ist der Nachwuchs ein Glücksfall, denn
vor allem Cinta steht im Ranking der Zuchtempfehlungen sehr weit oben. Weil sie
erst zum zweiten Mal Nachwuchs hat, ist ihre Abstammungslinie
unterrepräsentiert. Ihre Kinder werden dabei helfen, die genetische Vielfalt
der Sumatra-Tiger in menschlicher Obhut zu erhalten.
Die auf Sumatra lebende Tigerunterart ist äußerst selten. Schätzungen der
Weltnaturschutz-Union IUCN gehen von maximal 400 Tieren aus, die aktuell noch
in ihrer angestammten Heimat leben. Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt
(ZGF) engagiert sich seit 1998 auf Sumatra für den Schutz der
Tieflandregenwälder in der Region Bukit Tiga Puluh. In diesem Hotspot der
Biodiversität leben viele gefährdete Arten wie Tiger, Orang-Utans und
Elefanten. Mit Einnahmen aus dem freiwilligen Naturschutz-Euro unterstützt der
Zoo unter anderem die Arbeit der ZGF auf Sumatra.