Jugend- und Sozialamt bietet künftig mobile Beratungen
22.04.2025, 12:33 Uhr
Sozialdezernentin Voitl: Wir helfen auch denen, die sich nicht so gut auskennen
Das Jugend- und Sozialamt bietet künftig in Griesheim mobile Beratungen
an. Dazu fahren Mitarbeitende des Sozialrathauses Gallus mit einem Bus in den
westlichen Stadtteil und informieren vor Ort über ihr Angebot, helfen bei
Anträgen und Formularen und geben Tipps im Umgang mit Behörden. „Sehr viele
Menschen in dieser Stadt nehmen Leistungen und finanzielle Hilfen nicht in
Anspruch – obwohl sie ihnen per Gesetz zustehen. Ich will, dass alle Menschen
zu ihrem Recht kommen, auch diejenigen, die sich vielleicht nicht so gut
auskennen. Dazu brauchen wir ein Umdenken in der Verwaltung: nicht vom
Schreibtisch aus, sondern vom Menschen“, sagt Sozial- und
Gesundheitsdezernentin Elke Voitl.
Schätzungen zufolge nehmen zwischen 35 und 60 Prozent aller Berechtigten ihre
Ansprüche im Sozialbereich nicht wahr und verzichten zum Beispiel auf
Sozialhilfe oder Unterstützung bei Pflege oder Erziehung. Mögliche Gründe dafür
sind Unsicherheit, mangelnde Sprachkenntnisse oder auch Unwissenheit. Die
mobile Beratung soll diese Menschen ganz unkompliziert informieren und ihnen
einen ersten Kontakt zu den zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung
vermitteln. „Durch eine mobile Beratung mit einem kleinen Bus im Stadtteil
sollen diese Personengruppen frühzeitig erreicht werden, bevor sich Probleme
vergrößern“, sagt der Leiter des Sozialrathauses Gallus, Joachim Bürgel.
Der „Social Bus“ steht ab sofort jeden vierten Dienstag im Monat von 10
bis 12 Uhr in der Straße Auf dem Schafberg in Griesheim. Wird das Projekt
gut angenommen, kann zusätzlich das Einkaufszentrum an der Mainzer Straße Ecke
Jägerallee regelmäßig angefahren werden. In Griesheim mit seinen vier
Stadtbezirken haben knapp 70 Prozent der Menschen einen Migrationshintergrund.
Der Stadtteil zählt zu den am stärksten von Armut betroffenen in Frankfurt.