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Frankfurt und Lyon stärken Inklusion im Jugendsport

19.03.2025, 14:10 Uhr

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Youth.Play.Inclusive“, einer grenzüberschreitenden Kooperation zur Förderung der Inklusion im Jugendsport, Foto: Sportamt Frankfurt am Main
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Projekts „Youth.Play.Inclusive“, einer grenzüberschreitenden Kooperation zur Förderung der Inklusion im Jugendsport © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Sportamt Frankfurt am Main

Erasmus+-Projekt „Youth.Play.Inclusive“ bietet Raum für Austausch

Die Städte Frankfurt am Main und Lyon haben im Zuge des Erasmus+-Projekts „Youth.Play.Inclusive“ eine grenzüberschreitende Kooperation zur Förderung der Inklusion im Jugendsport gestartet. Ziel des Projekts ist es, nachhaltige und barrierefreie Sportangebote für Jugendliche mit und ohne Behinderung zu entwickeln und ein internationales Netzwerk zur Förderung inklusiver Sportstrukturen aufzubauen.

Eine Delegation aus Frankfurt reiste vom 11. bis 14. Februar mit Vertreterinnen und Vertretern des Sportamts, des Sportkreises Frankfurt, der Sportjugend Frankfurt und des Special Olympics Deutschland in Hessen im Februar nach Lyon, um sich mit lokalen Organisationen und Institutionen auszutauschen, die bereits bewährte Konzepte der inklusiven Sportförderung umsetzen. Im Mittelpunkt standen Besuche bei inklusiven Good-Practice-Beispielen. Darunter Initiativen wie ASVEL Adapté, einem inklusiven Sportverein von Villeurbanne und Lyon, AFG Autisme, einem französischen Verband zur Verwaltung von Einrichtungen und Diensten für Menschen mit Autismus, und Odyneo, einer Betreuungseinrichtung für Menschen mit Behinderung.

Neben dem klassischen Austausch standen ebenfalls sportliche Aktivitäten auf dem Programm. Beim Sitzvolleyball-Training im Petit Palais des Sports Gerland konnten die Teilnehmenden selbst erfahren, welche Möglichkeiten der inklusive Sport bietet. Amir Jemour, Vertreter für den Sportkreis Frankfurt, findet: „Mich hat besonders beeindruckt, wie bei ASUL Lyon Volley die Einschränkung in den Hintergrund rückt und der gemeinsame Spaß am Sport in den Vordergrund tritt. Hier wird sichtbar, wie Breitensport und Leistungssport für Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen möglich sind. Solch ein inklusiver Ansatz könnte auch in Frankfurt ein wichtiges Signal für mehr Miteinander und gelebte Vielfalt im Sport setzen.“

Ein weiterer Höhepunkt der Treffen mit der inklusiven Tanzgruppe der Institution Odyneo. Dany Kupczik, mitreisend für Special Olympics Hessen, fasst ihre Eindrücke zusammen: „Die Körperkontakt-Tanzgruppe hat mich tief beeindruckt. Hier geht es nicht nur um Bewegung, sondern um Empathie, Nähe und den Ausdruck von Gefühlen auf eine ganz besondere Weise. Diese Form des Tanzes stärkt nicht nur das Selbstbewusstsein, sondern auch das gegenseitige Verständnis – ein perfektes Beispiel für gelebte Inklusion und die Kraft von ‚Strong Minds‘.“

Am dritten Tag stand der Besuch des Mutter-Kind-Krankenhauses „Hôpital femme mère enfant“ auf der Agenda, welches spezialisierte Sportprogramme für Familien mit besonderen Bedürfnissen entwickelt und vorgestellt hat. Nachmittags gab es einen Workshop zu Futsal als inklusiver Sportart, begleitet von einem Workshop zu Sportkommentation für Menschen mit Behinderungen. Petra Pressler, Vorsitzende der Sportjugend Frankfurt, findet besonders das Zusammenspiel während des Matches sehr beeindruckend. Sie sagt: „Es hat gezeigt, dass es nicht viel braucht, um den gemeinsamen inklusiven Gedanken zu leben und Spaß zu haben. Durch Vorbehalte und Barrieren im Kopf ist es aber nicht immer einfach, Menschen mit und ohne Behinderungen gemeinsam zum Sport zu bewegen. Umso wichtiger ist es, mit Projekten wie diesen in Frankfurt ein Zeichen zu setzen.“

Die während dieser Reise gewonnenen Erkenntnisse fließen in die Weiterentwicklung des Projekts ein. Ziel ist es, langfristige Strukturen zu schaffen, die den Zugang zu Sport für alle ermöglichen und die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen nachhaltig stärken.

Mit Blick auf den Sommer bereitet sich die Sportstadt nun auf den Besuch der Delegation aus Frankfurts Partnerstadt Lyon Ende Juni 2025 vor. Sylvia Ecke, stellvertretende Amtsleitung, ist gespannt auf die zweite Runde des Austauschs. Sie betont: „Für das Sportamt Frankfurt ist es das erste Projekt mit einer Förderung durch Erasmus+. Wir sind stolz, hier neue Wege zu gehen und gemeinsam mit der Metropolregion Lyon für mehr Inklusion in Sport- und Bewegungsangeboten beitragen zu können. Umso mehr freuen wir uns auch, dass wir diesen Prozess mit starken Kooperationspartnern wie dem Sportkreis und der Sportjugend Frankfurt sowie Special Olympics Hessen gemeinsam durchlaufen.“

Über „Youth.Play.Inclusive“
„Youth.Play.Inclusive“ ist ein Erasmus+-Projekt zur Förderung inklusiver Sportangebote für Jugendliche und junge Erwachsene mit Behinderungen in Frankfurt und Lyon. Das Projekt verfolgt das Ziel, bestehende Strukturen zu verbessern, Wissen auszutauschen und nachhaltige Konzepte zur Inklusion im Sport zu entwickeln sowie Netzwerke nachhaltig auf- und auszubauen.

Für weitere Informationen über das Projekt können sich Interessierte per E-Mail an Jessica Alina Sell unter bewegungskoordination.sportamt@stadt-frankfurt.deInternal Link wenden.

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