In Vorbereitung für Frankfurts neue Städtische Bühnen: Chagall-Gemälde zieht ins Städel Museum
18.02.2025, 12:21 Uhr
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Viele Besucher von Oper und
Schauspiel kennen es: Das Gemälde „Commedia dell’Arte“ (1959) von Marc Chagall
zieht nun als Leihgabe ins Städel Museum. Auf Initiative der Eigentümerin des
Kunstwerks, der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege,
wird das Gemälde ab Dienstag, 18. Februar, an prominenter Stelle im
Eingangsbereich des Städel Museums präsentiert. Damit bleibt das beliebte
Kunstwerk auch während der Phase des Neubaus der Städtischen Bühnen der
Öffentlichkeit zugänglich.
Chagall hatte sein großformatiges Werk einst für das Foyer der Städtischen Bühnen geschaffen. Dort wurde das Gemälde bereits 2023 durch eine originalgetreue Reproduktion ersetzt. Zuletzt war das Gemälde bis zum 9. Februar in der Chagall-Ausstellung in der Wiener Albertina zu sehen. Zusammen mit dem Gemälde werden auch die 14 vorbereitenden Skizzen von Marc Chagall als Leihgaben der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung in die Sammlung des Städel Museums aufgenommen.
Im Städel Museum ist das wertvolle Gemälde konservatorisch sicher aufgehoben
Schauspiel und Oper in Frankfurt werden neu gebaut; dies wurde durch das Stadtparlament bereits beschlossen. Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßt die nun gefundene Lösung für das Chagall-Gemälde und dankt der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für ihr Vertrauen: „Das beeindruckende Gemälde ‚Commedia dell’Arte‘ von Marc Chagall bekommt im Städel Museum einen wunderbaren und angemessenen Platz, der allen konservatorischen Anforderungen genügt. Gleich über der Treppe hängend, kommt es auch optisch voll zur Geltung. Unsere Städtischen Bühnen sind für uns in Frankfurt identitätsstiftend. Wir bereiten gerade die Zukunft der Bühnen vor, dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit dem uns anvertrauten Kulturgut. In der Theater-Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz wäre das wertvolle Gemälde von Chagall aus konservatorischer Sicht nicht mehr angemessen aufzubewahren gewesen. Ich danke der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung deshalb sehr, dass sie für das Chagall-Gemälde Sorge trägt“, sagt Hartwig.
Der Vorstand der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege über seine Entscheidung: „Als Stiftung schlägt unser Herz für die Sicherung und Pflege der uns anvertrauten Kunstwerke. Dabei ist uns besonders wichtig, dass die Werke der Öffentlichkeit zugänglich sind, gerade bei einem Werk wie Chagalls ‚Commedia dell’Arte‘, welches für die Frankfurter Stadtgesellschaft einen hohen Stellenwert hat. All das können wir durch die Präsentation in der Dauerausstellung des Städel Museums und durch dessen besucherorientierte Vermittlungsarbeit vollumfänglich gewährleisten.“
Marc Chagall (1887–1985) zählt heute zu den populärsten Künstlern der Moderne. Sein künstlerisches Gesamtwerk umspannt mehr als acht Jahrzehnte. Seine Werke stehen zwischen Tradition und Avantgarde, seine ikonische Bildsprache ist einzigartig. Im Städel Museum befinden sich bereits Werke des berühmten Malers. In dem nach dem Gemälde benannten „Chagall-Saal“ der Städtischen Bühnen verbleibt eine maßstabsgetreue Reproduktion. Der Leihvertrag wird zunächst für die Dauer von zehn Jahren abgeschlossen, sodass eine Rückkehr des Gemäldes in die Neubauten der Städtischen Bühnen bei dann geeigneten räumlichen Voraussetzungen ermöglicht werden kann.
Chagall hatte sein großformatiges Werk einst für das Foyer der Städtischen Bühnen geschaffen. Dort wurde das Gemälde bereits 2023 durch eine originalgetreue Reproduktion ersetzt. Zuletzt war das Gemälde bis zum 9. Februar in der Chagall-Ausstellung in der Wiener Albertina zu sehen. Zusammen mit dem Gemälde werden auch die 14 vorbereitenden Skizzen von Marc Chagall als Leihgaben der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung in die Sammlung des Städel Museums aufgenommen.
Im Städel Museum ist das wertvolle Gemälde konservatorisch sicher aufgehoben
Schauspiel und Oper in Frankfurt werden neu gebaut; dies wurde durch das Stadtparlament bereits beschlossen. Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßt die nun gefundene Lösung für das Chagall-Gemälde und dankt der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für ihr Vertrauen: „Das beeindruckende Gemälde ‚Commedia dell’Arte‘ von Marc Chagall bekommt im Städel Museum einen wunderbaren und angemessenen Platz, der allen konservatorischen Anforderungen genügt. Gleich über der Treppe hängend, kommt es auch optisch voll zur Geltung. Unsere Städtischen Bühnen sind für uns in Frankfurt identitätsstiftend. Wir bereiten gerade die Zukunft der Bühnen vor, dazu gehört auch der verantwortungsvolle Umgang mit dem uns anvertrauten Kulturgut. In der Theater-Doppelanlage am Willy-Brandt-Platz wäre das wertvolle Gemälde von Chagall aus konservatorischer Sicht nicht mehr angemessen aufzubewahren gewesen. Ich danke der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung deshalb sehr, dass sie für das Chagall-Gemälde Sorge trägt“, sagt Hartwig.
Der Vorstand der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege über seine Entscheidung: „Als Stiftung schlägt unser Herz für die Sicherung und Pflege der uns anvertrauten Kunstwerke. Dabei ist uns besonders wichtig, dass die Werke der Öffentlichkeit zugänglich sind, gerade bei einem Werk wie Chagalls ‚Commedia dell’Arte‘, welches für die Frankfurter Stadtgesellschaft einen hohen Stellenwert hat. All das können wir durch die Präsentation in der Dauerausstellung des Städel Museums und durch dessen besucherorientierte Vermittlungsarbeit vollumfänglich gewährleisten.“
Marc Chagall (1887–1985) zählt heute zu den populärsten Künstlern der Moderne. Sein künstlerisches Gesamtwerk umspannt mehr als acht Jahrzehnte. Seine Werke stehen zwischen Tradition und Avantgarde, seine ikonische Bildsprache ist einzigartig. Im Städel Museum befinden sich bereits Werke des berühmten Malers. In dem nach dem Gemälde benannten „Chagall-Saal“ der Städtischen Bühnen verbleibt eine maßstabsgetreue Reproduktion. Der Leihvertrag wird zunächst für die Dauer von zehn Jahren abgeschlossen, sodass eine Rückkehr des Gemäldes in die Neubauten der Städtischen Bühnen bei dann geeigneten räumlichen Voraussetzungen ermöglicht werden kann.
Es ist das größte Bild des berühmten Malers Marc Chagall, das jemals in Deutschland angekauft wurde. Chagall fertigte das Gemälde „Commedia dell’Arte“ eigens für die Stadt Frankfurt. Das 2,50 mal 4 Meter große Bild war ein Auftragswerk für das Hauptfoyer der damals gerade im Bau befindlichen neuen Theater-Doppelanlage. Der damalige Kulturdezernent Karl vom Rath reiste 1958 ins südfranzösische Vence, um den dort lebenden Maler Chagall zu treffen und ein Werk von ihm anzukaufen. Der Künstler schlug eine Neuproduktion vor. Die Aussage und der Titel des Gemäldes „Commedia dell’Arte“ gibt Rätsel auf. Das Gemälde stellt eine Zirkusvorstellung dar. Der italienische Titel des Werks bezieht sich auf das Typentheater des 16. und 17. Jahrhunderts. Aus Aufzeichnungen geht hervor, dass Chagall den Titel allerdings umfassender verstand. Er sagt: „Die Welt ist die ‚Commedia dell’Arte‘.”
Marc Chagall steht mit über 70 Jahren auf Leiter und Gerüst
Das riesige Bild anzufertigen war für den damals bereits über 70-jährigen Chagall durchaus keine Kleinigkeit. Aufgrund der enormen Größe zog er es nicht auf Leinwand auf, sondern nagelte es direkt an die Wand seines Ateliers. Zum Teil musste er dafür auf Leitern oder ein kleines Gerüst steigen, um an die oberen Teile des Bildes heranzukommen. Da die Stadt Frankfurt hinsichtlich einer Finanzierung des Ankaufs zurückhaltend war, konnte das Werk mit der großzügigen Hilfe der Adolf und Luisa Haeuser-Stiftung für Kunst und Kulturpflege erworben werden.
Im Dezember 1959 war das Gemälde fertig, die Städtischen Bühnen in Frankfurt aber noch nicht. So verblieb das Bild noch ein gutes halbes Jahr in Vence und wurde erst im Sommer 1960 nach Frankfurt gebracht. Dort lagerte es dann zunächst in einem Speditionskeller zusammengerollt im Frankfurter Hauptbahnhof und anschließend im Städel Museum, bevor es schließlich seinen Platz in den Städtischen Bühnen bekam. 1963 wurde das Gemälde dann gemeinsam mit den 14 dazugehörigen Skizzen wie geplant im Foyer des neuen Theaterbaus aufgehängt.
Bewegte Ausstellungsgeschichte des Chagall-Gemäldes
1987 wurden die Städtischen Bühnen durch einen Brand beschädigt, das Chagall-Bild konnte glücklicherweise gesichert werden. Im Zuge der Instandhaltung wurde es in die Haupthalle der Frankfurter Volksbank ausgelagert.
Erst 1991 kehrte das Bild wieder in den Trakt der Oper der Städtischen Bühnen zurück und hing seitdem im gleichnamigen Chagall-Saal der Städtischen Bühnen. 2004 wurde das Gemälde restauriert. Aufgrund seines kunsthistorischen Werts wurde das Gemälde als Leihgabe häufig auch in Sonderausstellungen weltweit präsentiert. Im Chagall-Saal hängen seit 2023 eine maßstabsgetreue Reproduktion sowie Faksimiles der Skizzen zum Werk.