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Hoffnungsträger für den Stadtwald: Junge Eichen aus eigener Anzucht

03.06.2025, 14:34 Uhr

Baumanzucht-Gewächshäuser im Stadtwald, Foto: Chris Christes
Im Frankfurter Stadtwald betreibt der StadtForst Baumanzucht-Gewächshäuser mit einer Gesamtkapazität von insgesamt 6720 Töpfen © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Chris Christes

Dezernentin Tina Zapf-Rodríguez: „Bäume sind erstaunlich anpassungsfähig“ 

Der StadtForst der Stadt Frankfurt am Main zieht seit Jahren in seinen Gewächshäusern eigenen Baumnachwuchs heran. Besonders wichtig ist es, die Eichenbestände zu stärken. Erfreulicherweise hat sich die Eichelsaat in diesem Jahr gut entwickelt, rund die Hälfte der im März eingetopften Früchte sind zu Keimlingen mit einer Höhe von rund zehn Zentimetern herangewachsen.

Im Herbst dieses Jahres werden die jungen Bäume auf klimageschädigten Waldflächen gepflanzt, bei denen nicht zu erwarten ist, dass wieder auf natürliche Weise ein Wald entsteht. Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez hat am Dienstag 3. Juni, die Gewächshäuser am Forsthaus besucht, um sich dort über den aktuellen Stand zu informieren. „Bäume sind erstaunlich anpassungsfähig. Wir setzen große Hoffnungen darauf, dass zukünftige Generationen von Eichen mit den Herausforderungen des Klimawandels besser zurechtkommen werden. Die Pflege und Förderung unseres Stadtwaldes ist eine wichtige Aufgabe. Denn nur so können wir einen vitalen und widerstandsfähigen Stadtwald halten und weiter aufbauen, der auch in Zukunft Erholung, Lebensraum und Klimaschutz bietet.“
 
Epigenetische Anpassungsprozesse sind dabei ein wichtiges Stichwort. Vereinfacht gesagt geben Bäume Umweltinformationen über das Erbgut ihrer Saat weiter. Im besten Fall kommt der daraus keimende Nachwuchs besser mit den extremeren Temperaturen und längeren Trockenzeiten zurecht, die mit den klimatischen Veränderungen einhergehen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des StadtForsts – eine Fachabteilung des städtischen Grünflächenamts – bestimmen jährlich Bäume, die einen gesunden Eindruck machen und deren Saat geerntet werden sollte.

Gezielt werden im Herbst dann die Eicheln unterhalb dieser Bäume eingesammelt und für die Einlagerung im Kühlhaus vorbereitet. Im vergangenen Herbst sind rund 50 Kilogramm Eicheln zusammengekommen. Die Eicheln durchlaufen im Anschluss zunächst ein Wasserbad, bei dem die unbrauchbaren Eicheln aufschwimmen und abgeschöpft werden. Der Rest wird für exakt zwei Stunden bei 41 Grad Celsius thermobehandelt und dann bei null Grad im Kühlhaus eingelagert. Im März werden die Eicheln in Töpfe im Gewächshaus gesetzt, wo sie in Ruhe keimen und wachsen – wie in diesem Jahr mit gutem Ergebnis.
 
Um nochmals bessere Erfolgsaussichten zu haben, kauft der StadtForst Saatgut aus internationalem Handel dazu. Die Eicheln stammen dann aus Klimazonen, in denen schon länger (oder stets) Verhältnisse herrschen, die von starker Hitze und Trockenheit geprägt sind.
 
Übrigens: Neben Eichen zieht der StadtForst in diesem Jahr Edelkastanien aus der französischen Mittelmeerregion, Schwarznüsse aus Nordamerika, Erlen aus Deutschland, Silberlinden aus Südost-Europa beziehungsweise Kleinasien und Zitterpappeln aus Sachsen in Deutschland heran. Die Baumanzucht-Gewächshäuser haben eine Gesamtkapazität von insgesamt 6720 Töpfen.


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