Hauptversammlung der Mainova: Mainova ist gut für die Zukunft aufgestellt
20.06.2024, 15:44 Uhr
Mainova treibt wirksamen Klimaschutz voran – Investitionen von 2,6 Milliarden bis 2028 geplant
Anlässlich der Hauptversammlung der Mainova am Donnerstag, 20. Juni, im Palmengarten
stellte Michael Maxelon, Vorstandvorsitzender der Mainova, nach rund zwölf
Wochen im Amt des Vorstandsvorsitzenden – den Anteilseignern die
Geschäftszahlen des vergangenen Jahres vor und gab einen Ausblick auf die
Zukunft des Unternehmens, das er seit dem 1. April leitet. „Mainova hat im
Geschäftsjahr 2023 in einem anspruchsvollen Umfeld ein hervorragendes
bereinigtes Konzernergebnis erzielt. Mit 148,2 Millionen Euro lag es deutlich
über unserem Vorjahresergebnis“, resümierte er und fügte hinzu: „Auch wenn die
Folgen der Energiekrise weiterhin spürbar waren und das Ergebnis belasteten,
hat Mainova sich ergebende Marktchancen erfolgreich genutzt.“
Gleichzeitig betonte Maxelon die Leistungsfähigkeit des regionalen
Energieversorgers als wichtige Voraussetzung zur Umsetzung der mit der
Energiewende verbundenen Projekte. Um diese voranzutreiben, hat der regionale
Energieversorger im vergangenen Jahr 114 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stieg auf insgesamt 3217. „In den
vergangenen rund drei Monaten durfte ich die Menschen, die bei Mainova die
Energiezukunft jeden Tag umsetzen, bereits besser kennenlernen. Ich bin
überzeugt, dass wir gemeinsam Schrittmacher für das weitere Wachstum und die
Prosperität Frankfurts und der Rhein-Main-Region sein werden“, sagte Maxelon.
Mainova sei gut aufstellt, um auch in den kommenden Jahren eine sichere,
nachhaltige und bezahlbare Energieversorgung zu gewährleisten und als Hessens
größter Energieversorger die Energie- und Wärmewende in der Region weiter
kraftvoll voranzutreiben.
Darauf zahle unter anderem der stetige Ausbau des Fernwärmeverbunds der Mainova
sowie die Dekarbonisierung der Fernwärme als Grundvoraussetzung für das
Gelingen der Wärmewende in Frankfurt ein. Bereits heute erstreckt sich das
stadtweite Fernwärmenetz auf über 300 Kilometer. Hinzu komme der immense
Stromnetzausbau in Frankfurt.
Gemeinsam mit den vorgelagerten Netzbetreibern Avacon und TenneT baut Mainova
die Kapazität für das bereits sehr leistungsfähige Frankfurter Stromnetz in den
nächsten Jahren um nochmals 50 Prozent aus. Wesentlich für Frankfurt ist dabei
die Verstärkung und der Ausbau des Verteilnetzes innerhalb der Stadt.
Darüber hinaus investiere Mainova mit dem Heizkraftwerk West in Frankfurt und
dem Gemeinschaftskraftwerk zusammen mit den Stadtwerken Hanau in zwei neue,
wasserstofffähige Kraftwerke für eine klimaschonende und zuverlässige
Wärmeversorgung in Frankfurt und der Rhein-Main-Region.
Zugleich baut Mainova die erneuerbaren Energien kontinuierlich weiter aus. 2023
ging mit dem Photovoltaik-Park Boitzenburger Land nach nur elf Monaten Bauzeit
einer der größten deutschen PV-Parks in Betrieb, an dem Mainova zu 50 Prozent
beteiligt ist. Zudem hat Mainova im vergangenen Jahr den Projektentwickler und
Photovoltaik-Generalunternehmer Solea übernommen, vor allem auch für die
Realisierung von großen Solar-Anlagen.
Auch treibt Mainova den Ausbau der Elektromobilität weiter voran. „Bis 2027
wollen wir rund 3000 Ladepunkte bauen und so die klimafreundliche Mobilität in
der Region unterstützen“, erklärte Maxelon.
Mainova plant in den kommenden fünf Jahren Investitionen von 2,6 Milliarden
Euro für den Ausbau der Strom- und Wärmenetze, die Dekarbonisierung der
Erzeugungsanlagen sowie den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. Maxelon
betonte: „Bis spätestens 2040 wollen wir klimaneutral sein. Durch unser
Engagement in Nachhaltigkeit und Klimaschutz leisten wir dabei einen wichtigen
Beitrag für die Erreichung der Klimaschutzziele der Stadt Frankfurt. Und wir
unterstützen unsere Kundinnen und Kunden aktiv und mit zeitgemäßen Lösungen bei
der Dekarbonisierung.“
So baut Mainova gemeinsam mit der Wohnungswirtschaft Mieterstrom und sogenannte
PPA-Onsite-Lösungen weiter aus. Dabei beziehen Kunden den Sonnenstrom direkt
vom eigenen Dach. Für Eigentümerinnen und Eigentümer hat das Unternehmen seit
diesem Jahr zudem Wärmepumpen als einfache Komplettlösung im Programm. Darüber
hinaus bietet das Unternehmen passgenaue Nahwärme- und Contracting-Lösungen,
teilweise inklusive der klimafreundlichen Nutzung von Abwärme aus
Rechenzentren.
In den hochrentablen Rechenzentrumsmarkt sei man selbst erfolgreich
eingestiegen und baue die Aktivitäten an Europas größtem Internetknotenpunkt
weiter aus. „Unser erstes Rechenzentrum in Frankfurt steht kurz vor der
Fertigstellung und ist bereits vollständig vermietet“, verdeutlichte Maxelon
den Erfolg des Neueinsteigers Mainova Webhouse.
Um die Standortpotenziale beschleunigt entwickeln zu können, habe man für die
Mainova Webhouse einen leistungsstarken Partner gesucht – und mit BlackRock
gefunden. Mit dem in den meisten DAX-Unternehmen investierten
Vermögensverwalter werde man auch die künftigen Rechenzentren nach
anspruchsvollsten, nachhaltigen Standards errichten, etwa mit Eigenstromerzeugung
aus Photovoltaikanlagen, Fassadenbegrünung, AdBlue-Abgasreinigung der
Notstromaggregate oder der Abwärmenutzung für die umliegenden Quartiere und
Gebäude. Die Rechenzentren werden zudem zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt.
Bereits im vergangenen Jahr wurde auf der Hauptversammlung mit dem Beschluss
für eine Kapitalerhöhung die Voraussetzung dafür geschaffen, dass Mainova ihr
ambitioniertes Investitionsprogramm in den kommenden Jahren mit einer soliden
Eigenkapitalbasis stemmen kann. „Gleichwohl wissen wir um die darüber hinaus
notwendigen, immensen Mittel, welche für eine vollständige Dekarbonisierung der
Wärmeversorgung notwendig sein werden,“ sagte Maxelon und führte aus: „Für die
Finanzierung dieser Transformation werden die bisherigen Finanzierungsinstrumente
mit hoher Wahrscheinlichkeit an ihre Grenzen stoßen. Zumal deutschlandweit
Kommunen und Energieversorger in einem engen zeitlichen Korridor diese
erheblichen Finanzierungsbedarfe ebenfalls anmelden.”
Um die Energieversorgung erfolgreich umzubauen, seien darüber hinaus unter
anderem einfachere und auch schnellere Genehmigungsprozesse sowie die
Verfügbarkeit von Fachkräften, Lieferanten und Material nötig. Auch werde die
Wärmewende ohne klimaneutrale Gase wie Wasserstoff nicht gelingen. Mainova
leistet auch hierzu einen wichtigen Beitrag, indem sie mit weiteren Partnern
ein Wasserstoff-Kernnetz für die Region plant. Hierfür bedarf es jedoch
bundespolitischer Entscheidungen und Umsetzungsakte. „Die Energiewende setzt
Entschlossenheit, Technologieoffenheit und nicht zuletzt hinsichtlich
Genehmigungen die oft zitierte neue ‚Deutschlandgeschwindigkeit‘ voraus“,
betonte Maxelon.
Neben der administrativen und technischen Umsetzung sei es eine ebenso wichtige
Aufgabe, die Akzeptanz für die Energiewende bei den Menschen zu finden und sie
auf diesem herausfordernden Weg mitzunehmen, führte er aus. Dies ginge nur,
wenn die Gründe und der Nutzen der Transformation transparent und
nachvollziehbar kommuniziert würden.
„Die Energiewende und der Weg zur Klimaneutralität ist ein Marathon für unser
Gemeinwesen insgesamt mit einer weiterhin nicht gänzlich klaren Wegstrecke“,
resümierte Maxelon.
Foto: Hauptversammlung der Mainova AG im Gesellschaftshaus des Palmengartens, von Links: Dr. Michael Maxelon (Vorsitzender des Vorstandes der Mainova AG) / Mike Josef (Vorsitzender des Aufsichtsrats, Oberbürgermeister FFM, SPD)