FRANKFURT.DE - DAS OFFIZIELLE STADTPORTAL

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Gemeinsamer Gruß von Stadtverordnetenvorsteherin Arslaner und Oberbürgermeister Josef

30.12.2024, 11:39 Uhr

Liebe Frankfurterinnen und Frankfurter,
 
in der Zeit „zwischen den Jahren“ möchten wir innehalten und gemeinsam auf unsere Stadt, auf das was kommt und was hinter uns liegt, blicken. Unser Frankfurt steht für eine lebendige Verbindung von Tradition und Fortschritt – ein Vermächtnis, das bereits vor 100 Jahren durch den damaligen Oberbürgermeister Ludwig Landmann entscheidend geprägt wurde.
 
Landmann übernahm sein Amt in schwierigen Zeiten, geprägt von den Folgen des Ersten Weltkriegs und einer politischen Instabilität. Doch noch heute profitieren wir von seinen Impulsen, und sein Wirken erinnert uns daran, dass selbst große Herausforderungen mit Weitsicht, Mut und Entschlossenheit zu bewältigen sind.
 
Wir stellen uns den Aufgaben unserer Zeit, gehen ambitionierte Infrastrukturprojekte an und investieren in die Zukunft Frankfurts: in bezahlbare Wohnungen, Bildung, Busse und Bahnen sowie in die Kultur unserer Stadt. Doch wir wissen, so wichtig die großen Projekte auch sind, ebenso wichtig ist der Blick auf die Stadtteile. Wir setzen uns deshalb vereint dafür ein, dass unsere Stadt sauberer und die Situation im Bahnhofsviertel weiter verbessert wird. Nur so bleibt Frankfurt für alle in seiner Vielfalt und Lebensqualität attraktiv.
 
Die Einkommensgrenzen für den Frankfurt Pass haben wir deutlich angehoben und die Beantragung viel einfacher gemacht. Der Besuch von Museen, Schwimmbädern, dem Frankfurter Zoo und vielen weiteren Angeboten wird dadurch für viele Frankfurterinnen und Frankfurter deutlich günstiger. Wenn Sie berechtigt sind, dann nutzen Sie bitte dieses Angebot. Für Kinder und Jugendliche gibt es das Angebot des Kultur- und Freizeittickets und wir stehen dazu, dass es keine Kita-Gebühren in Frankfurt geben wird.
 
Unsere Stadt ist ein kulturelles und wirtschaftliches Zentrum, aber auch eine der bedeutendsten Finanzmetropolen weltweit. Die Ansiedlung der europäischen Anti-Geldwäschebehörde, die im vergangenen Jahr beschlossen wurde, stärkt diese Rolle. Gleichzeitig bleibt Frankfurt ein starker Industriestandort, wie die mehr als eine Milliarde Euro schwere Investition von Sanofi in den Industriepark zur Erweiterung der Insulinproduktion im Westen zeigt. Diese Entwicklungen sichern Arbeitsplätze und schaffen Werte – ein klares Zeichen für die Stärke und Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsraums. Mit Vulcan Energie kommt auch nachhaltiges Lithium fortan aus Frankfurt-Höchst. Auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten bauen wir unsere Stärke aus. 
 
In Frankfurt leben Menschen aus fast allen Nationen der Welt, aber auch im internationalen Austausch zeigt sich unsere Frankfurter Weltoffenheit: Die im vergangenen Jahr gegründete Städtepartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Lviv ist Ausdruck unserer Solidarität und unseres Wunsches nach einem gerechten Frieden. Der Besuch in Lviv hat ein Zeichen der Verbundenheit gesetzt, wir alle hoffen auf ein baldiges Ende des Krieges mitten in Europa. Bei unserer Delegationsreise nach Tel Aviv-Yafo haben wir im jüdisch-arabischen Gemeindezentrum mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen gesprochen, die dort ihr Leben miteinander gestalten. Das hat Hoffnung verbreitet. Es ist wichtig, dass das Leid der Zivilbevölkerung auf beiden Seiten endet.
 
Schauen wir nach vorn. Das Jahr 2025 wartet mit weiteren, drängenden Aufgaben: Wir müssen bezahlbaren Wohnraum schaffen, Schulen sanieren und bauen, die Verkehrsinfrastruktur ausbauen, gegen den Klimawandel kämpfen und die Wirtschaft weiter stärken. Wir werden uns für soziale Gerechtigkeit engagieren, die Energieversorgung sichern und unser Ziel nie aus dem Blick verlieren, Frankfurt zu einer klimaneutralen und lebenswerten Stadt für alle zu machen. Dabei bleiben die Schaffung und der Erhalt bezahlbarer Mieten in Frankfurt eine der wesentlichsten Aufgaben, der wir uns stellen. Der Bund muss die Mietpreisbremse verlängern.
 
Diese Herausforderungen sind groß, aber sie eröffnen uns auch die Möglichkeit, die Zukunft aktiv zu gestalten – in der Tradition von Ludwig Landmann, der sagte: „Nichts soll uns davon abhalten, großen Zielen nachzugehen.“
 
Die Geschichte von Ludwig Landmann erinnert auch an die Schattenseiten der Vergangenheit. Damals hat unsere Stadt versagt. Die Verfolgung wegen seiner jüdischen Herkunft durch die Nationalsozialisten und seine Emigration mahnen uns, wie wichtig es ist, uns für Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit und gegen Rassismus und Antisemitismus einzusetzen. Diese Werte sind heute genauso zentral wie damals – und sie fordern unser entschlossenes Engagement.
 
Im vergangenen Jahr hat unsere Stadt eindrucksvoll gezeigt, dass wir für Demokratie und Zusammenhalt einstehen. Demonstrationen gegen Hass und Hetze machten deutlich, dass wir uns nicht spalten lassen. Gleichzeitig war die Fußball-Europameisterschaft in der Host City Frankfurt ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie international, fröhlich und friedlich wir zusammen feiern können. Unser Dank gilt den vielen Ehrenamtlichen, die diesen Erfolg erst möglich gemacht haben.
 
Frankfurt lebt von seiner Weltoffenheit, der Tatkraft seiner Bürgerinnen und Bürger und seiner Vielfalt. Wir mögen unterschiedliche Herkunftsgeschichten haben, unterschiedlich arbeiten, glauben und leben. Was uns eint, ist der Wille, in dieser Stadt friedlich und einander wertschätzend zusammenzuleben. Wir sind uns sicher: Gemeinsam können wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern. Lassen Sie uns das neue Jahr mit Zuversicht und Tatkraft angehen. Wir lassen uns nicht gegenseitig ausspielen, wir sind füreinander da.
 
Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien und Freunden ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Jahr 2025. Möge es ein Jahr des Zusammenhalts, des Friedens und der Hoffnung und des gemeinsamen Fortschritts werden.
 
Ihre Hilime Arslaner, Stadtverordnetenvorsteherin
Ihr Mike Josef, Oberbürgermeister

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