Gedenkstunde in der Paulskirche für die Opfer des Nationalsozialismus
20.01.2025, 12:22 Uhr
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch zukünftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen“ / Bürgerkontingent verfügbar
Am Montag, 27. Januar, jährt sich zum 80. Mal die Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz durch die Soldaten der Roten Armee. Nicht nur Millionen Jüdinnen und Juden, sondern auch Sinti und Roma, Homosexuelle, behinderte Menschen, Kriegsgefangene, Frauen und Männer des Widerstands, Menschen aus Wissenschaft und Kunst, Journalistinnen und Journalisten, politisch Andersdenkende und viele mehr, deren Leben für „lebensunwert“ erklärt wurde, wurden Opfer der nationalsozialistischen Ideologie und Gewaltherrschaft im Zweiten Weltkrieg. Der 27. Januar gedenkt der Opfer, würdigt aber auch die Überlebenden und die Wiederbelebung jüdischen Lebens nach 1945 sowohl in Israel als auch in der Diaspora.
Aus diesem Anlass lädt die Stadt Frankfurt am Montag, 27. Januar, um 19 Uhr zu einer Gedenkstunde in die Paulskirche mit anschließender Kranzniederlegung am Mahnmal für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft ein. Bürgermeisterin und Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg begrüßt die Gäste. Zudem wird es ein Podiumsgespräch mit Barbara Bišický-Ehrlich geben, das persönliche Einblicke in eine Familiengeschichte gewährt und aufzeigt, wie diese bis in die Gegenwart fortwirkt. Das Gespräch wird von Pola Sarah Nathusius moderiert.
Bürgerinnen und Bürger können teilnehmen
Interessierte Bürgerinnen und Bürger erhalten eine Einlasskarte für die Gedenkstunde am 27. Januar, gültig für zwei Personen, unter Vorlage eines Personalausweises in der Bürgerberatung in der neuen Altstadt, Hinter dem Lämmchen 6. Öffnungszeiten sind von Montag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr. Die Karten liegen dort ab sofort und bis einschließlich Freitag, 24. Januar, aus. Der Eintritt ist frei.
Die Initiative für die Einführung eines nationalen Gedenktages am 27. Januar war vom damaligen Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis, ausgegangen. Am 19. Januar 1996 betonte der ehemalige Bundespräsident Prof. Roman Herzog in der ersten Rede zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“ im Deutschen Bundestag in Bonn: „Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Angesichts der zunehmenden populistischen und ideologischen Strömungen in der Gesellschaft sowie des Erstarkens rechtsextremer Kräfte ist es von entscheidender Bedeutung, an den Holocaust als Teil der deutschen Geschichte zu erinnern und vereint dafür Sorge zu tragen, dass sich dieser Teil der Geschichte niemals wiederholen wird. Es darf kein Vergessen geben.