Frankfurt zeigt Flagge bei Budapest Pride: Klare Botschaft für Freiheit, Vielfalt und Menschenrechte in Europa
27.06.2025, 15:01 Uhr
Am Freitag,
27. Juni, reist Stadtrat Wolfgang Siefert als Vertreter des Magistrats zur
Budapest Pride Freedom Celebration, die am Samstag, 28. Juni, stattfindet – auf Einladung von Gergely Karácsony, des
Bürgermeisters von Frankfurts Partnerstadt Budapest. Siefert nimmt dort
stellvertretend für Oberbürgermeister Mike Josef teil.
„Es ist mir persönlich ein Anliegen, die Stadt Budapest und ihr Pride Festival
zu unterstützen. Haltung zu zeigen für Menschenrechte, Freiheit und Vielfalt
ist gelebtes europäisches Selbstverständnis und hat nichts mit Ideologie zu
tun“, betont Mobilitätsdezernent Siefert. „Was an vielen Orten weltweit als
Bedrohung empfunden wird – queere Sichtbarkeit und ein
selbstbewusstes Auftreten marginalisierter Gruppen – ist für uns das Versprechen für eine offene
Gesellschaft.“
Mut zur Freiheit in Budapest
Die Pride in Budapest findet vor dem Hintergrund zunehmender Repressionen gegen
LGBTQ*-Personen, kritische Medien und zivilgesellschaftliches Engagement in
Ungarn statt. Ungarns neue Gesetzesinitiativen gegen die Rechte sexueller
Minderheiten sollen unter anderem Geldstrafen für Organisatorinnen und
Organisatoren von Pride-Veranstaltungen und eine automatische
Gesichtserkennung bei Demonstrationen möglich machen. Ein weiteres Beispiel ist
das sogenannte „Starve and Strangle“-Gesetz, das regierungskritische NGOs unter
Druck setzen soll.
Umso bemerkenswerter ist der Schritt Budapests: Bürgermeister Gergely Karácsony
hatte die Veranstaltung zur kommunalen Freiheitsfeier erklärt – am „Tag der ungarischen Freiheit“.
Als städtisches Ereignis positioniert er es außerhalb des Versammlungsrechts.
Die Stadt betont, dass hierfür keine Genehmigung seitens Polizei oder Behörden
erforderlich sei.
Damit schützt die Stadt die Veranstaltung vor staatlichen Eingriffen und
ermöglicht eine sichere Teilnahme auch internationaler Delegationen. Karácsony
versteht die Pride als Teil eines städtischen Selbstverständnisses, das sich
gegen autoritäre Entwicklungen richtet und sich zur Offenheit gegenüber Minderheiten
bekennt.
„Was in Budapest geschieht, betrifft uns alle. Denn Angriffe auf queere Rechte
sind immer auch Angriffe auf Demokratie, Menschenwürde und Freiheit. Sie
betreffen nicht nur einzelne Menschen, sie gefährden die Grundlagen einer
offenen Gesellschaft. Wir stehen fest an der Seite queerer Menschen, in
Budapest, Frankfurt und überall“, sagt Bürgermeisterin und
Diversitätsdezernentin Nargess Eskandari-Grünberg.
Lebendiger Austausch seit 1990
Frankfurt am Main und Budapest verbindet seit 1990 eine Städtepartnerschaft,
gegründet im Geist der demokratischen Aufbrüche Osteuropas. Die beiden Städte
arbeiten daran, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen – etwa mit Kulturprojekten,
Jugendbegegnungen und anderen Aktivitäten zu Demokratie und LGBTIQ*. Frankfurt
ist zudem Mitglied im Pact of Free Cities, einem Zusammenschluss demokratisch
regierter Städte, der unter anderem von Karácsony mitbegründet wurde und sich
für europäische Werte, Rechtsstaatlichkeit und Bürgerrechte starkmacht.
„Wenn auf nationaler Ebene Freiheitsrechte eingeschränkt und
LGBTIQ*-Initiativen unter Druck gesetzt werden, kommt es umso mehr auf den
Zusammenhalt liberaler Städte an. Gerade auf kommunaler Ebene können wir Räume
für Vielfalt schützen, Haltung zeigen und unsere gemeinsamen Werte verteidigen.
Frankfurts Teilnahme an der Budapest Pride ist ein klares Zeichen dieser
grenzüberschreitenden Solidarität“, ergänzt Eileen O’Sullivan, Dezernentin für
Internationales.
Pride-Events rund um den Globus – Christopher Street Day Frankfurt im Juli
Bei Pride-Paraden demonstrieren Menschen weltweit für die Rechte von
lesbischen, schwulen, bisexuellen, Trans- und queeren Menschen (LGBTQ*). Der
Christopher Street Day (CSD) ist ein jährliches Pride Event, das in diesem Jahr
von Donnerstag, 17., bis Sonntag, 20. Juli, in Frankfurt stattfindet. Auch
hier wird Wolfgang Siefert teilnehmen: „Die Angriffe auf queere Menschen nehmen
zu – in Ungarn, in Deutschland, global. Umso wichtiger ist es, dass Städte wie
Frankfurt Haltung zeigen. Freiheit braucht unseren Mut, sie zu verteidigen.“