Frankfurt und Darmstadt kooperieren bei Drogenhilfe
14.03.2025, 12:15 Uhr
Städte wollen bestehende Zusammenarbeit auf politischer Ebene ausbauen
Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl und Darmstadts
Bürgermeisterin und Sozialdezernentin Barbara Akdeniz haben sich auf eine
umfassende Kooperation in der Drogenhilfe verständigt. „Wir wollen die auf
operativer Ebene gewachsene Zusammenarbeit der beiden Städte künftig verstärkt
auf politischer Ebene fortsetzen“, sagen die beiden Politikerinnen. „Beide
Städte verfolgen das gleiche Ziel und haben ein gut funktionierendes Hilfenetz
aufgebaut. Daher stellen wir uns jetzt gemeinsam den Herausforderungen, vor
denen auch viele andere Städte in Hessen stehen“, betonen die beiden
Dezernentinnen.
„Darmstadt hat seine Suchthilfeeinrichtungen ausgebaut und prüft zudem, welche
Möglichkeiten es gibt, einen Drogenkonsumraum einzurichten“, sagt Akdeniz. „Wie
in Frankfurt gibt es in Darmstadt Einrichtungen, in denen drogenkranke Menschen
Beratung, Essen und Getränke, Hygieneartikel und sterile Spritzen erhalten. Die
örtliche Drogenhilfeeinrichtung Scentral bezieht noch in diesem Jahr einen
Neubau mit Aufenthaltsmöglichkeiten. Im angrenzenden Herrngarten wird es einen
Außenbereich für Suchtkranke geben, wo sie sich aufhalten können, Kontakt zu
den Mitarbeitenden im Scentral gewährleistet ist und auch Infrastruktur wie
Regenschutz, Toiletten und dergleichen vorhanden sein wird. Im vergangenen Jahr
wurde Streetwork in der Stadt und rund um die Drogenhilfeeinrichtung bereits
deutlich ausgeweitet.“
„Darmstadt und Frankfurt übernehmen Verantwortung für ihre Bürger:innen. Ich
freue mich, dass unsere Nachbarstadt als erste Kommune in Hessen meinem
Vorschlag der Zusammenarbeit nachkommt und unsere Forderungen unterstützt.
Crack und Fentanyl sind längst in kleinen und mittleren Städten angekommen.
Dauerhaft wird sich keine Kommune mehr wegducken können“, sagt Voitl. Die Sozial-
und Gesundheitsdezernentin hat die Städte und Gemeinden in Hessen mehrfach
aufgefordert, eigene Hilfsstrukturen aufzubauen – zuletzt in einem gemeinsamen
Schreiben mit Oberbürgermeister Mike Josef.
„Wir sehen dies als überregionale Problematik. Alle betroffenen Städte müssen
beim Ausbau des Hilfesystems vom Land angemessen unterstützt werden“, fordern
Voitl und Akdeniz. Bürgermeisterin Akdeniz ergänzt: „Auch in Darmstadt erwarten
wir finanzielle Unterstützung von Seiten des Landes, um den Anforderungen des
veränderten Konsumverhaltens durch Crack, aber auch durch die wachsende Szene
angemessen begegnen zu können. Aus meiner Sicht müssen alle Großstädte Hessens
besser ausgestattet werden, denn auch nach Darmstadt kommen viele
Konsument:innen aus dem Umland.“