Frankfurt treibt Wärmewende voran: Auftrag für kommunale Wärmeplanung vergeben
10.03.2025, 15:40 Uhr
Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez: Wir verbinden fachliches Know-how mit Erfahrung in der Vermittlung komplexer Prozesse
Die Stadt
Frankfurt am Main geht einen weiteren Schritt in Richtung klimaneutrale
Wärmeversorgung: Mit der Erstellung des kommunalen Wärmeplans für die Stadt
wurden jetzt der Frankfurter Energieversorger Mainova und das
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung
(IFAM) sowie die Forschungs- und Beratungsorganisation e-think-energy research
aus Wien gemeinsam mit dem Karlsruher Institut für Ressourceneffizienz und
Energiestrategien (IREES) beauftragt. Die Unternehmen haben sich im
Ausschreibungsprozess gegen sieben weitere Bietende durchgesetzt. Gemeinsam
sollen sie eine zukunftsweisende Strategie für eine klimaneutrale
Wärmeversorgung in Frankfurt entwickeln. Der Wärmeplan soll bis spätestens Juni
2026 vorliegen – so sieht es das Wärmeplanungsgesetz vor.
„Die kommunale Wärmeplanung ist ein zentrales Instrument, um den Weg zu einer
klimaneutralen, wirtschaftlichen und versorgungssicheren Wärmeversorgung in
Frankfurt aufzuzeigen. Die vier ausgewählten Unternehmen haben uns im
Bewerbungsverfahren mit ihrer umfassenden Fachkompetenz überzeugt. Gemeinsam
werden wir tragfähige Szenarien für eine fossilfreie Wärmeversorgung entwickeln
und die Grundlage für eine zukunftsfähige Wärmeinfrastruktur in Frankfurt
schaffen“, erklärt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. „Der Umbau
zur klimaneutralen Wärmeversorgung ist ein komplexer Prozess, der viele
Bereiche der Stadt betrifft. Eine transparente Kommunikation und die Einbindung
der Bürgerinnen und Bürger spielen dabei eine entscheidende Rolle. Die vier
Unternehmen bringen nicht nur fachliche Expertise, sondern auch wertvolle
Erfahrung in der Vermittlung komplexer Prozesse mit, um diesen Wandel
verständlich und nachvollziehbar zu begleiten.“
„Wir freuen uns über das von der Stadt Frankfurt entgegengebrachte Vertrauen.
In der Wärmeversorgung, die über 50 Prozent des Energiebedarfs ausmacht und
noch überwiegend aus fossilen Brennstoffen bereitgestellt wird, liegen große
Potenziale für den Klimaschutz. Mainova setzt sich seit langem mit wirksamen
Maßnahmen zur Dekarbonisierung dafür ein. Mit unserem Transformationsplan haben
wir bereits 2024 vorgestellt, wie die Fernwärme künftig klimaneutral erzeugt
und massiv ausgebaut werden kann. Auf dieser Grundlage tragen wir mit unseren Experten
gerne dazu bei, den künftigen Masterplan für die Wärmewende in Frankfurt zu
erstellen“, sagt Martin Giehl, Technik-Vorstand der Mainova.
„Mit dem kommunalen Wärmeplan werden wir konkrete Maßnahmen und Aktivitäten
definieren, wie die Stadt gemeinsam mit ihren Bürger:innen zügig in Richtung
klimaneutraler Wärmeversorgung umsteigen kann“, sagt Marcus Hummel,
Geschäftsführer von e-think-energy research. „Diese Maßnahmen werden wir aber
natürlich nicht hinter verschlossenen Türen festlegen, sondern gemeinsam mit
den relevanten Akteur:innen und Beteiligten abstimmen. Ich freue mich sehr, für
diesen Abstimmungsprozess unseren langjährigen Kooperationspartner IREES im
Team dabei zu haben, mit dem wir seit vielen Jahren erfolgreich kommunale
Wärmeplanung durchführen.“
Die kommunale Wärmeplanung bildet die strategische Grundlage für eine
zukunftsfähige Wärmeversorgung. Sie definiert, wie die Wärmeversorgung ohne
fossile Brennstoffe gestaltet werden kann und welche Maßnahmen notwendig sind,
um die Infrastruktur umzubauen.
Mainova und das Fraunhofer IFAM werden in den nächsten Monaten unter anderem
die aktuelle Versorgungslage, verfügbare klimafreundliche Alternativen sowie
den zukünftigen Wärmebedarf in verschiedenen Stadtgebieten analysieren. Dabei
identifizieren sie Potenziale für treibhausgasneutrale Lösungen, die auf die
Klimaziele der Stadt einzahlen.
Am Projektmanagement, der Entwicklung der kommunalen Wärmewendestrategie und
der Kommunikationsarbeit wird die Forschungs- und Beratungsorganisation e-think
in Kooperation mit IREES arbeiten. e-think hatte bereits die Konzeptstudie zur
Vorbereitung der Wärmeplanung Frankfurts erstellt. Im aktuellen Projekt sind
sie verantwortlich für die Koordination, die Öffentlichkeitsarbeit und die
Einbindung relevanter Akteurinnen und Akteure wie Netzbetreiber,
Immobilieneigentümerinnen und -eigentümer, Handwerksbetriebe und Verbände.