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Frankfurt plant neues Kinder- und Familienzentrum
01.07.2025, 12:27 Uhr
Ausschreibung startet
für Zeilsheim, Nied und Gutleutviertel
Die Stadt Frankfurt geht einen weiteren wichtigen Schritt zur
Stärkung von Kindern und Familien: Für ein neues Kinder- und Familienzentrum
(KiFaZ) wurde die Ausschreibung des Interessensbekundungsverfahrens an die drei
priorisierten Stadtteile Zeilsheim, Nied und Gutleutviertel versandt. Die
Priorisierung der Stadtteile erfolgte nach festgelegten Kriterien im Rahmen des
Monitorings des Jugend- und Sozialamtes und auf Grundlage eines Beschlusses des
Jugendhilfeausschusses (JHA). Die ausgewählten Stadtteile zählen, laut den
offiziellen Sozialstrukturdaten des Jugend- und Sozialamts, zu den Quartieren
mit den größten Entwicklungsbedarfen.
Die Kinder- und Familienzentren sind in Frankfurt bewährte und ausgezeichnete
Einrichtungen, die Kindern gute Start- und höhere Bildungschancen ermöglichen
und gleichzeitig die ganze Familie stärken. Mit ihrem umfassenden Betreuungs-,
Bildungs- und Beratungsangebot richten sich die KiFaZe an die gesamte Familie.
Ziel ist es, Eltern in ihrer Bindungs- und Elternkompetenz zu stärken und so
den Kindern ein gesundes Aufwachsen und eine optimale Entwicklung zu
ermöglichen.
KiFaZe bündeln dabei vielfältige öffentliche Leistungen für Kinder und
Familien und vernetzen sich eng mit weiteren Institutionen der Kinder- und
Jugendhilfe vor Ort. So wird eine gute Anbindung der Familien an das KiFaZ
gewährleistet und die fachliche Begleitung der Eltern bei der Wahrnehmung ihres
Erziehungsauftrags sichergestellt.
Aktuell gibt es in Frankfurt bereits 16 Zentren. „Mein Ziel ist
es, noch viele weitere Kinder- und Familienzentren zu schaffen und die
bestehenden KiFaZe noch besser auszustatten“, erklärt Sylvia Weber, Dezernentin
für Bildung, Immobilien und Neues Bauen. Die Eröffnung neuer Zentren ist
zudem ein wichtiger Bestandteil des aktuellen Koalitionsvertrages der
Stadtregierung.
Das Verfahren zur Einrichtung eines KiFaZ sieht vor, dass sich eine bestehende
Kita zu einem Kinder- und Familienzentrum weiterentwickelt. Dafür werden alle
im Stadtteil ansässigen Träger informiert und angeschrieben. Im Rahmen des
aktuellen Interessensbekundungsverfahrens werden die Träger aus den
priorisierten Stadtteilen Zeilsheim, Nied und Gutleutviertel aufgefordert, auf
Grundlage der formulierten Leistungsbeschreibung Angebote einzureichen. Die
eingehenden Angebote werden im Stadtschulamt geprüft und anschließend im
Fachausschuss Kinderbetreuung (FA KiBe) vorgestellt.
Parallel wird derzeit ein
umfassender Prozess zur Überarbeitung des Finanzierungsmodells für die bereits
bestehenden KiFaZe vorbereitet. Diese Thematik wird im Fachausschuss
Kinderbetreuung diskutiert und gemeinsam von Trägern und Stadtverwaltung
bearbeitet. Eine nachhaltige und tragfähige Finanzierung ist dabei auch für die
Implementierung weiterer KiFaZe von zentraler Bedeutung.
Alle Frankfurter KiFaZe arbeiten nach den Prinzipien der Early Excellence
Centers, die ursprünglich aus Großbritannien stammen. Diese Idee basiert
darauf, Eltern als Expertinnen und Experten für ihre Kinder wertzuschätzen und
sie aktiv in die Bildungsprozesse einzubeziehen. Dadurch werden Eltern und
Kinder mit einem ressourcenorientierten Blick wahrgenommen und erfolgreich
angesprochen – gelebte Erziehungspartnerschaft, die Vertrauen schafft.
„Die Wertschätzung und Förderung der Elternkompetenz ist eine unverzichtbare
Grundlage für eine gemeinsame Verantwortung in der Bildung unserer Kinder“,
betont Weber. „Hier sind wir alle gefordert – Politik, Fachleute und
Stadtgesellschaft – gute Konzepte zu entwickeln, die allen Frankfurter Kindern
beste Startchancen unabhängig vom sozialen Hintergrund bieten. Frühzeitige,
individuelle und intensive Förderung der Kinder, unter Einbeziehung der Eltern
und mit einem ganzheitlichen Blick, stärkt die Entwicklungschancen der Kinder
erheblich und verbessert die Chancengerechtigkeit sowie die gesellschaftliche
Teilhabe.“