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Flaggentag der Mayors for Peace

09.07.2025, 12:28 Uhr

Die Mayors for Peace-Flagge vor der Paulskirche, Foto: Stadt Frankfurt am Main
Die Mayors for Peace-Flagge vor der Paulskirche © Stadt Frankfurt am Main
80 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki: Städte setzen ein Zeichen für nukleare Abrüstung und Frieden
 
Vor 80 Jahren erlebten die Menschen in den Städten Hiroshima und Nagasaki das unbeschreibliche Grauen des Einsatzes von Atombomben. Seither warnen die Überlebenden vor den Folgen von Nuklearwaffen. Auch in Deutschland setzten in diesem Jahr am Dienstag, 8. Juli, mehr als 600 Städte mit dem Hissen der Mayors for Peace-Flagge vor den Rathäusern ein klares Bekenntnis für nukleare Abrüstung, gegen Kriege und für ein friedliches Zusammenleben der Menschen weltweit.
 
Expertinnen und Experten des Stockholmer Friedensforschungsinstitutes SIPRI gehen aktuell von rund 12.241 Atomsprengköpfen weltweit aus. Fast alle neun Atommächte modernisieren ihre Arsenale, besonders schnell wächst das chinesische Atomwaffenarsenal. Zudem läuft der New START-Vertrag, der 2021 für fünf Jahre verlängert wurde und die Begrenzung strategischer Kernwaffen zwischen den USA und Russland regelt, Anfang des kommenden Jahres aus. Bemühungen, diesen zu verlängern oder zu ersetzen, sind nicht erkennbar. Es droht ein neuer nuklearer Rüstungswettlauf.
 
Eileen O’Sullivan, Dezernentin für Bürger:innen, Digitales und Internationales, sagte: „In diesem Jahr jährt sich der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki zum 80. Mal. Dieses Gedenken erinnert uns eindringlich an die verheerenden Folgen von Krieg und Gewalt. Als Mitglied der Mayors for Peace engagiert sich Frankfurt am Main gemeinsam mit mehr als 8400 Städten weltweit für eine friedlichere und sicherere Welt. In einer Zeit zunehmender globaler Spannungen ist es unsere gemeinsame Verantwortung als Städte, für Frieden und Stabilität einzustehen. Diplomatie und internationale Zusammenarbeit sind dabei von entscheidender Bedeutung.“ 
In Frankfurt versammelten sich Friedensaktivisten und -aktivistinnen zu einer Kundgebung auf dem Römerberg. Sie schlugen damit eine Brücke zur benachbarten Paulskirche, neben der die Flaggen hängen. Mit dem Frieden ist auch die Demokratie und die bisherige Werteordnung bedroht. Die Paulskirche steht genau für diese Werte, für die sich die Stadt Frankfurt einsetzt.
 
Stadtrat Mikael Horstmann betonte: „Früher boten Städte Zuflucht vor Kriegen und Schutz für die Menschen. Im Atomzeitalter hat sich dieser Schutz ins Gegenteil verkehrt. Heute leben die meisten Menschen in Städten. Eine Metropole wie Frankfurt am Main ist aufgrund ihrer Infrastruktur in Konflikten ein möglicher Ausgangspunkt – kann aber insbesondere auch Ziel sein. Das macht die Menschen hier besonders verwundbar. Darum engagiert sich die Stadt Frankfurt am Main in internationalen Netzwerken und Städtepartnerschaften. Mit dieser Städtediplomatie will Frankfurt aktiv zum Frieden beitragen.“
 
Anlässlich des besonderen Gedenkjahres plant die Stadt gemeinsam mit der Volkshochschule Frankfurt am Dienstag, 9. September, eine Diskussionsveranstaltung im Stadthaus. Oberbürgermeister Mike Josef, Stadträtin O’Sullivan und weitere Gäste werden zu der Frage diskutieren: „Sind Städte unsere beste Chance auf Frieden?“

Der Flaggentag
Am Flaggentag erinnern die Mayors for Peace an ein Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofes in Den Haag vom 8. Juli 1996. Der Gerichtshof stellte fest, dass die Androhung des Einsatzes und der Einsatz von Atomwaffen generell gegen das Völkerrecht verstoßen. Zudem stellte der Gerichtshof fest, dass eine völkerrechtliche Verpflichtung besteht, „in redlicher Absicht Verhandlungen zu führen und zum Abschluss zu bringen, die zu nuklearer Abrüstung in allen ihren Aspekten unter strikter und wirksamer internationaler Kontrolle führen.“
 
Mayors for Peace
Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 vom Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Netzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8480 Städte in 166 Ländern gehören dem Netzwerk an, darunter rund 900 Städte in Deutschland. Mehr als 600 Städte in Deutschland beteiligen sich in diesem Jahr am Flaggentag.
 
Dieses Jahr ist die Mayors for Peace-Flagge von Dienstag, 8. Juli, bis Dienstag, 12. August, wieder vor der Paulskirche zu sehen.
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