Fahrplanänderungen nach Sommerferien: Taktung auf einigen Linien erhöht
13.06.2025, 14:50 Uhr
Die U-Bahnen der U4 und U5 werden ab Montag, 18. August, wieder
nach ihrem alten Fahrplan verkehren. Möglich wird das durch eine leichte
Entspannung im Fahrdienst der VGF. Durch die erfolgreiche Rekrutierung neuer
Fahrerinnen und Fahrer steht genügend Personal zur Verfügung, um den Betrieb
auf den beiden Linien wieder nach Original-Fahrplan abzuwickeln. Dies
machte Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert bekannt. „Ich freue mich, dass
die Anstrengungen der VGF erfolgreich waren und wir auf diesem
hochfrequentierten Abschnitt, der Innenstadt und Hauptbahnhof verbindet, wieder
zum ursprünglichen Angebot zurückkehren können“, sagt Siefert. „Damit
verbessern wir die Situationen für viele Menschen, die die Innenstadt erreichen
oder durchqueren wollen. Davon profitieren Pendlerinnen und Pendler ebenso wie
der Handel in der Innenstadt.“
Vom 18. August an fahren die U4 und U5 an Wochentagen in der
Hauptverkehrszeit am Morgen und am Nachmittag alle fünf Minuten, statt wie
bisher alle siebeneinhalb Minuten. Außerhalb davon fahren die beiden Linien
tagsüber einen Siebeneinhalb-Minuten-Takt. An Samstagen fahren beide Linien
nachmittags einen siebeneinhalb-Minuten-Takt. Sonntags verkehrt auch die Linie
U5 wieder alle zehn Minuten.
Dass wir auf den beiden Linien zum Originalfahrplan zurückkehren können,
ist eine tolle Nachricht! Insbesondere auf der Linie U4 steigt die Kapazität
dadurch um rund 50 Prozent“, zeigt sich Prof. Tom Reinhold,
Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, erleichtert,
„damit sind rund die Hälfte der Leistungsreduzierungen auf der U-Bahn wieder
zurückgenommen.“
„Die Angebotsreduzierung war ein wenig erfreulicher, aber notwendiger Schritt“,
sagt Mobilitätsdezernent Siefert, „aber uns war wichtig, dass unsere Fahrgäste
ein verlässliches und regelmäßiges Angebot auf diesen beiden Linien hatten.“
Ziel sei es immer gewesen, diese Einschränkung so schnell wie möglich
zurückzunehmen, was auf den Linien U4 und U5 jetzt gelänge.
Die Linien U4 und U5 verkehren seit Januar 2024 nicht mehr nach
Original-Fahrplan. Ziel war es, dadurch das Frankfurter
Nahverkehrsangebot zu stabilisieren, um dem anhaltenden Mangel beim
Fahrpersonal zu begegnen. Dieser hatte nach der Corona-Pandemie auch auf den
Linien der VGF zu, zum Teil kurzfristigen, Fahrtausfällen geführt.
Personalgewinnung für den Fahrdienst
Im Zentrum der Anstrengungen der VGF, dem Fahrerinnen- und Fahrermangel zu
begegnen, standen eine erfolgreiche und nachhaltige Personalrekrutierung,
verbunden mit dem notwendigen Ausbau der Kapazität der Betriebsfahrschule – denn Fahrerin oder
Fahrer bei der VGF wird man erst nach einem erfolgreichen Lehrgang im
unternehmenseigenen Ausbildungszentrum.
Im Fahrdienst der VGF sind (Stand Juni 2025) 986 Fahrerinnen und Fahrer
beschäftigt. Zum Vergleich: 2023 waren es 899 Fahrdienst-Mitarbeitende, im Jahr
2022 886. „Wir haben auf einem schwierigen Arbeitsmarkt die Zahl der
Mitarbeitenden im Fahrdienst kontinuierlich steigern können – um rund 11,29
Prozent in drei Jahren“, fasst VGF-Geschäftsführerin und Arbeitsdirektorin
Kerstin Jerchel die Zahlen zusammen. Von den aktuell 986 sind 875 für
Fahrdienste verfügbar. Die Differenz ergibt sich unter anderem aus ruhenden
Arbeitsverhältnissen sowie Fahrdienst-Anwärterinnen und -Anwärtern, die noch in
der Ausbildung sind.
Für das Jahr 2025 benötigt die VGF 133 Fahrerinnen und Fahrer, das Unternehmen
wird aber 221 neue Fahrdienst-Mitarbeitende ausbilden; für 2026 sind 220 Plätze
in der Ausbildung vorgesehen. Dass die Zahl der ausgebildeten Fahrer über dem
eigentlichen Bedarf liegt, soll dem Ausgleich von Personal-Fluktuation ebenso
dienen wie dem Aufbau eines Puffers, um auf künftige Schwankungen besser
vorbereitet zu sein.
Um die Ausbildungskapazität der Fahrschule von 221 neuen Fahrerinnen und
Fahrern im laufenden Jahr zu gewährleisten, stehen in der Fahrschule monatlich
etwa 22 Lehrgangsplätze zur Verfügung, welche die VGF entsprechend besetzen
kann. Im laufenden Jahr hat die VGF von den vorgesehenen 221 Plätzen schon
neues Personal für 140 Lehrgangsplätze gewonnen. Der Bewerbungseingang ist
grundsätzlich gut: Von den bis 31. Mai im Unternehmen insgesamt eingegangenen
5364 Bewerbungen entfielen 822 auf den Fahrdienst.
Erweiterung der Ausbildungskapazität
Wichtig für die Rekrutierung für den Fahrdienst: die Ausweitung der Kapazität
der Fahrschule. Im Jahr 2024 lag die Ausbildungskapazität bei 156 neuen
Fahrerinnen und Fahrern. „Für 2025 haben wir das Ausbildungskonzept angepasst,
sodass in diesem Jahr die genannten 221 Lehrgangsplätze zur Verfügung stehen“,
führt Jerchel aus. 2023 gab es 122 Lehrgangsplätze, was die kontinuierliche
Steigerung dieser wichtigen Ausbildungs-Kapazität zeigt.
Herkules-Aufgabe für die Personalabteilung
Ein erster Baustein, um Menschen für einen Job im Fahrdienst der VGF zu
begeistern, war die neue Employer Branding-Kampagne, welche die VGF im Herbst
2024 unter dem Titel „Werde ein Teil von uns“ lanciert hat. Hierzu gehörten
auch spezielle Recruiting-Veranstaltungen, wie der „Karrieretag“ am Zoo im
Oktober 2024. Hier wurden interessierte Menschen gezielt angesprochen und über
das Berufsbild informiert. Für dieses Jahr plant die VGF Bewerbungstage auf
ihren Betriebshöfen, um noch schneller interessierte Menschen für ihren
Fahrdienst zu finden.
Die VGF hat überdies Werbung für den eigenen Fahrdienst geschaltet, so etwa
Spots auf den Infoscreens der stark frequentierten U-Bahn-Stationen. Punktuell
hat die VGF Flyer mit Informationen zum Beruf verteilt, auch ein
Mitarbeitenden-Empfehlungsprogramm hat die VGF aufgelegt, das speziell im
Fahrdienst erfolgreich war.
Verbesserte Rahmenbedingungen im Fahrdienst
Die VGF konnte überdies die Rahmenbedingungen für den Fahrdienst verbessern und
attraktiver machen, was letztlich auch zu einer Personalbindung führt und die
Fluktuation geringer ausfallen lässt. Dazu zählt die Einführung unbefristeter
Arbeitsverhältnisse ebenso wie die Erhöhung des Entgelts. Gezielte Änderungen
im Dienstplan ermöglichen dem Personal zusätzliche freie Tage.
Als wichtiger Punkt bei der Rekrutierung einer so großen Zahl von Menschen und
Erfolgsfaktor erwies sich die Geschwindigkeit, mit der die Personalabteilung
die Aufgabe angeht. Alle Recruiterinnen und Recruiter arbeiten zusammen mit dem
jeweiligen Fachbereich an der schnellen Durchführung von Gesprächen oder
Praxis-Tagen im Betriebshof. Das betrifft nicht nur den Fahrdienst, sondern
gilt bei der Besetzung von Vakanzen in allen Unternehmensbereichen.
„Uns ist bewusst, dass die Rekrutierung neuer Mitarbeitenden – und zwar nicht
allein für den Fahrdienst, sondern für das ganze Unternehmen – eine Aufgabe
ist, die nicht an einem Stichtag endet. Daher arbeitet unsere Personalabteilung
sehr nachhaltig daran, die passenden Menschen für die Stellen zu finden, die
wir besetzen müssen“, betont Arbeitsdirektorin Jerchel.
Mobilitätsdezernent Siefert dankte der VGF – hier ausdrücklich ihrer
Personalabteilung und dem Ausbildungszentrum – für die Anstrengungen der
vergangenen Monate: „Die Erfolge bei der Personalgewinnung zeigen, dass die
aktuellen Schritte der VGF zeitgemäß sind und – trotz der heute hohen
Anforderungen an Arbeitgeber – gut funktionieren. Uns war klar, dass das kein
Sprint, sondern ein Marathon-Lauf werden würde. Und wir wollen nicht nur
geeignete Mitarbeitende finden, sondern diese auch langfristig binden. Die VGF
wird Personalgewinnung und Mitarbeitenden-Bindung weiter intensiv betreiben und
dabei vielleicht auch mal unkonventionelle Wege gehen. Denn die Rahmenbedingungen
auf dem Arbeitsmarkt bleiben in den nächsten Jahren schwierig. Fach- und
Arbeitskräfte bleiben umkämpft und damit die Konkurrenz für die VGF groß.“
Zwei Dokumente mit Informationen zu den Maßnahmen der Personalgewinnung sowie
zu den Fahrplanänderungen nach den Sommerferien befinden sich als
PDF-Download im Anhang.