Erwerb von Belegungsrechten bleibt wichtiges Instrument
07.02.2025, 12:22 Uhr
Zum Erhalt und der langfristigen Sicherung von bezahlbarem Wohnraum im Bestand
Die Zahlen des vergangenen
Jahres unterstreichen die Bedeutung des Erwerbs von Belegungsrechten im Bestand
und der Verlängerung von Bindungen. Im Jahr 2024 konnten 767 Sozialwohnungen
gesichert werden, unter anderem durch das starke Engagement der ABG
Frankfurt Holding, aber auch durch neue Kooperationen mit Genossenschaften.
Das Instrument der Belegungsrechte ist nach wie vor von großer Bedeutung, um
dem Rückgang des geförderten Wohnungsbestandes in Frankfurt am Main
entgegenzuwirken. Zusammen mit unterschiedlichen Kooperationspartnerinnen und
-partnern baut die Stadt Frankfurt das Förderprogramm weiter aus. Zudem wurde
das Programm im vergangenen Jahr vereinfacht und auch das Landesprogramm ist
für viele Akteure interessant. Ziel ist es weiterhin, bezahlbaren Wohnraum zu
erhalten, Bindungen zu verlängern und Eigentümerinnen und Eigentümer von
derzeit frei finanzierten Wohnungen dafür zu gewinnen, mit der Stadt zu
kooperieren, um neue Wohnungen für die soziale Wohnraumförderung zu gewinnen.
Der Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt einerseits die generelle Bedeutung
des Instruments und ist anderseits das Ergebnis des kontinuierlichen
Engagements des Amtes für Wohnungswesen in diesem Bereich. Von der
ABG konnten Belegungsrechte für über 750 Wohnungen im Jahr 2024 erworben
werden, knapp 250 bisher bindungsfreie Wohnungen wurden durch den Einzelerwerb
gewonnen, bei über 500 Wohnungen wurden auslaufende Bindungen verlängert. Der
Beamtenwohnungsverein (BWV) verlängerte die Bindungen für 45 Wohnungen und auch
der Volks- Bau- und Sparverein (VBS) verlängerte vorzeitig die Bindung für
knapp 90 Seniorenwohnungen in Ginnheim.
„Wir freuen uns die bestehende gute Zusammenarbeit mit unserer kommunalen
Wohnungsgesellschaft ABG Holding in diesem Bereich ausbauen zu können. Auch mit
der Nassauischen Heimstätte und der GWH haben wir im vergangenen Jahr gute
Gespräche zum Thema Belegungsrechte geführt. Darüber hinaus konnten wir auch
neue Akteure für unser Programm gewinnen, hier sind insbesondere die
Genossenschaften zu nennen. Der Ankauf von Belegungsrechten ist ein wichtiger
Baustein zur Sicherung von bezahlbarem Wohnraum in unserer Stadt“, führt Marcus
Gwechenberger, Dezernent für Planen und Wohnen, rückblickend aus.
Der BWV engagiert sich in diesem Rahmen, um Genossenschaftsmitgliedern
geförderten Wohnraum anbieten zu können. Im Falle des VBS wurden Bindungen in
einer Seniorenanlage frühzeitig verlängert, die Fördergelder ermöglichen es der
Genossenschaft nun, das Gebäude umfassend zu sanieren.
„Jede Wohnung, die wir über den Erwerb von Belegungsrechten sichern oder neu
gewinnen, ist für uns wichtig, denn nur mit mehr Wohnraum können wir die
Menschen auf unserer Warteliste versorgen. Durch die Flexibilität des Programms
versuchen wir, auch für Vermieter:innen einen passenden Weg zu finden“, betont
Katharina Wagner, Leiterin des Amtes für Wohnungswesen, die Bedeutung des
Förderprogramms für die Stadt Frankfurt.
Zum Jahresende 2024 wurden insgesamt 4436 Wohnungen im gesamten Stadtgebiet im
Rahmen des Programms „Erwerb von Belegungsrechten“ gefördert. Über 3000 dieser
Wohnungen konnten über den Einzelerwerb bindungsfreier Wohnungen neu in den
Bestand der Sozialwohnungen genommen werden.
Zum Hintergrund
Um dem Abschmelzen der Bestände im öffentlich geförderten Wohnungsbau
entgegenzuwirken, hat die Stadtverordnetenversammlung auf Grundlage des
Wohnraumförderungsgesetzes mit Beschluss vom 29.03.2007 (§ 1670)
„Richtlinien zum Erwerb von Belegungsrechten an bestehendem Wohnraum“ in Kraft
gesetzt. Ziel dieser Förderung ist es, aus dem vorhandenen Wohnraumbestand in
Frankfurt am Main preisgebunden Wohnraum für Haushalte zu sichern, die sich am
Markt nicht angemessen versorgen können und auf Unterstützung angewiesen sind.
Die Stadt Frankfurt am Main hat damit als eine der ersten Kommunen in
Deutschland die Grundlagen geschaffen, den Wohnungsbestand der sozialen
Wohnraumförderung zuzuführen. Der Erfolg gibt der Stadt Recht. Keine andere
Gemeinde in Deutschland kann solche Zahlen vorweisen.
Derzeit gibt es sieben verschiedene Modelle, welche die Stadt zum Teil in
Kooperation mit dem Land Hessen in den vergangenen Jahren entwickelt hat. Die
Richtlinien, als Grundlage für die Förderung, wurden mehrmals an sich
verändernde Bedingungen auf dem Wohnungsmarkt und die Bedürfnisse von Eigentümerinnen
und Eigentümer angepasst. Es wurden stetig steigende Fördermittel
bereitgestellt und Förderkonditionen verbessert. 2023 standen dem Amt für
Wohnungswesen für vertraglich verpflichtete regelmäßige Zahlungen 7,5
Millionen Euro zur Verfügung. Knapp 7,3 Millionen Euro davon wurden
2023 verbraucht. Auf der Website schlauvermieter.deExternal Link des
Amts fürs Wohnungswesen sind Informationen zum Verkauf von Belegungsrechten für
Vermieterinnen und Vermieter aufgeführt. Darüber hinaus bietet das Amt für
Wohnungswesen Beratungsgespräche für Eigentümerinnen und Eigentümer an, die
Interesse an diesem Programm haben.