Erneuerung des Bolongarogartens: Magistrat sichert Finanzierung zu
04.02.2025, 14:32 Uhr
Oberbürgermeister Josef und Klima- und Umweltdezernentin Zapf-Rodríguez: „Für künftige Generationen bewahren“
Im Zuge
der Sanierung des Bolongaropalastes wird auch die historische Gartenanlage des
Palastes in Höchst erneuert. Der Magistrat hat für den dritten und damit
letzten Bauabschnitt zur Wiederherstellung der Anlage am Montag, 3.
Februar, die Bau- und Finanzierungsvorlage beschlossen. Vorbehaltlich
der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung ist damit die Finanzierung der
Grunderneuerung des Bolongarogartens gesichert.
Oberbürgermeister Mike Josef betont: „Mit der Sanierung des Bolongarogartens
gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt, damit Bürgerinnen und Bürger den
Bolongaropalast mit seinem wunderschönen Außengelände wieder nutzen und erleben
können. Mit viel Sorgfalt und Respekt vor der Geschichte erwecken wir den
barocken Garten zu neuem Leben – als grünes Juwel für Höchst und als Ort der Erholung
für alle Frankfurterinnen und Frankfurter.“ Weiter erklärt der
Oberbürgermeister, dass die Bauarbeiten an Palast und Garten eng aufeinander
abgestimmt sind und die beteiligten städtischen Ämter kontinuierlich im engen
Austausch stehen, um die gesamte Anlage denkmalgerecht zu erneuern.
Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez erklärt: „Den Bolongarogarten
verbinden viele Menschen mit schönen Erinnerungen und Ereignissen. Brautpaare
lassen sich im Palast trauen und machen Erinnerungsfotos, Radfahrende rasten
auf ihrer GrünGürtel-Tour im Garten, Kulturinteressierte besuchen hier
Veranstaltungen. Für diese gartenhistorisch bedeutende Anlage tragen wir
Verantwortung. Wir wollen sie erhalten und für künftige Generationen bewahren.
Dafür haben wir nun auch finanziell die Weichen gestellt.“
Der Bolongaropalast und der zur Anlage gehörende Garten wurden gegen Ende des
18. Jahrhunderts im Auftrag der wohlhabenden Familie Bolongaro errichtet. Es
ist der größte bürgerliche Spätbarock-Palast nördlich der Alpen. Der
historische Garten liegt nahezu symmetrisch in der Fassung der Palastflügel.
Der Garten ist nach Süden mit Blick auf Nidda und Main ausgerichtet. Die
Grünanlage ist in zwei unterschiedlich hohe Plateaus gegliedert.
Dem Garten als Ganzes ist anzusehen, dass er in der Vergangenheit sehr
stark genutzt wurde. Pflaster- und Plattenbeläge sind beschädigt,
Wegeeinfassungen von Baumwurzeln verschoben, Entwässerungsrinnen defekt,
Rasenflächen lückenhaft, Sitzbänke ramponiert, Zäune überwuchert und das Ensemble
für eine historische Anlage nicht mehr in angemessenem Zustand.
Da große Teile der Grünflächen noch für die Baustelleneinrichtung, Gerüste oder
mobile Werkstätten gebraucht werden, hat das Grünflächenamt die erforderlichen
Arbeiten in drei Bauabschnitte gegliedert.
Erster, bereits 2024 abgeschlossener Bauabschnitt: die Restaurierung der
Musikantenbalustrade. Sie bildet den südlichen Abschluss des oberen Plateaus.
Die Musikbalustrade wurde gegen 1780 erbaut, die derzeit noch vorhandenen
Figuren sind von Steinmetzen erstellte Kopien aus dem Jahr 1909. Die Witterung
hatte dem gesamten Bauwerk stark zugesetzt. Diese wurden nun restauriert. Die
Balustrade selbst, die Figuren und teils noch historischen Sockel wurden anhand
eines Fachgutachtens instandgesetzt. Fehlende Musikinstrumente der steinernen
Kapelle wurden angefertigt. Diese werden nach Fertigstellung der gesamten
Anlage montiert.
Zweiter Bauabschnitt: die beiden Brunnen. Sie sind zentrale
Gartenelemente, ihre Erneuerung startet nach derzeitiger Planung im März. Das
Grünflächenamt lässt die komplette Technik erneuern. Die Brunnenschalen und
-figuren bekommen eine gründliche Reinigung und werden von Kalkablagerungen
befreit. Wasserführende Rohre werden ausgetauscht. Der Tritonbrunnen ist
aufgrund seiner Wassertiefe eine potenzielle Gefahrenstelle, deshalb wird im
Wasserbecken zur Sicherung ein künstlerisch gestalteter Rost eingebaut.
Dritter Bauabschnitt: die grundhafte Erneuerung der Gartenanlage als
Ganzes. Mit dem Beschluss der Bau- und Finanzierungsvorlage ist eine große
Hürde gemeistert. Der Beginn der Arbeiten ist ab Herbst 2025 vorgesehen und
soll Mitte 2027 abgeschlossen sein. Der Bolongarogarten ist dann im Einklang
mit dem Denkmalschutz grundhaft erneuert und für künftige Nutzungen modernisiert.
Die kalkulierten Gesamtkosten für die Erneuerung des Bolongarogartens belaufen
sich auf rund 5,16 Millionen Euro.