„Eine Straße geht ins Konzert“: Bekanntgabe Gewinnerteam 2025/26
22.05.2025, 16:17 Uhr

Nach seiner erfolgreichen ersten Ausgabe in der Saison 2024/25 geht das von der Alten Oper Frankfurt und der Stiftung Polytechnische Gesellschaft gemeinsam entworfene Community-Projekt „Eine Straße geht ins Konzert“ in eine neue Runde. Von den nach der Ausschreibung im Februar aus dem gesamten Stadtgebiet eingegangenen sechs Bewerbungen setzte sich in der Finalrunde das Team aus der Rottweiler Straße im Gutleutviertel durch.
Offizieller Startschuss des Projekts ist am 14. September, wenn die Bewohnerinnen und Bewohner der Rottweiler Straße zum Saisoneröffnungskonzert mit den Münchner Philharmonikern in die Alte Oper eingeladen sind. Die Straßengemeinschaft der laufenden Saison, „Wolfsweide and friends“ in Preungesheim, wird bei ihrem Abschlussfest am Samstag, 24. Mai, den Staffelstab an das Team Rottweiler Straße übergeben.
Menschen zur Musik, Musik zu den Menschen
Neue Zugänge zu Musik schaffen und dabei nachbarschaftliche Verbindungen stärken: Das 2024 ins Leben gerufene Projekt „Eine Straße geht ins Konzert“ wirkt in zwei Richtungen. Um der teilnehmenden Straßengemeinschaft diese Verknüpfung aus kulturellen und gemeinschaftlichen Erlebnissen zu ermöglichen, lädt die Alte Oper die ausgewählte „Straße“ nicht nur zu Konzerten ins Haus ein, sondern stellt auch ihre musikalische, musikdramaturgische und organisatorische Expertise zur Verfügung. Elementarer Bestandteil des Projekts bleibt jedoch das Eigenengagement der teilnehmenden Straßengemeinschaft. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgefordert, sich einzubringen: mit eigenen Ideen und Konzepten, die zur Straße und ihren Anwohnerinnen und Anwohnern passen, seien es Hauskonzerte, Straßenfeste oder musikalische Aktivitäten der Straßenbewohnerinnen und -bewohnern.
Einstimmige Entscheidung für die Rottweiler Straße
Von den sechs Teams, die ihre Bewerbung um eine Teilnahme am Projekt bis zum Anmeldeschluss Ende April eingereicht hatten, wurden drei eingeladen, um sich persönlich der aus Vertreterinnen und Vertretern der Alten Oper, der Stiftung Polytechnische Gesellschaft und der Stadt Frankfurt bestehenden Jury vorzustellen. Nach der Präsentationsrunde am 20. Mai entschied sich die Jury einstimmig für das Team aus der Rottweiler Straße im Gutleutviertel. Die Jury bringt damit ihre Wertschätzung für das Engagement eines kleinen Vereins zum Ausdruck, der sich für die Bewohnerinnen und Bewohner seines Viertels einsetzt. In den bereits bestehenden Strukturen, den guten logistischen Voraussetzungen, vor allem aber den kreativen Ideen des Teams, sehen die Alte Oper und die Stiftung Polytechnische Gesellschaft ein großes Potenzial, das sie unterstützen möchten. Die Zweitplatzierten der Finalrunde erhalten eine Einladung zu einem Konzert in der Alten Oper.
Die Rottweiler Straße (beziehungsweise der Rottweiler Platz) liegt im östlichen Teil des Gutleutviertels. Sie beheimatet eine lebendige und diverse Anwohnerschaft, die mit dem Verein Gude Leut bereits Erfahrung im nachbarschaftlichen Engagement aufgebaut hat. Der Rottweiler Platz wird als zentraler sozialer Knotenpunkt genutzt und soll auch Dreh- und Angelpunkt von „Eine Straße geht ins Konzert 2025/26“ werden.
Kulturdezernentin Ina Hartwig begrüßt das Projekt als nachhaltige Maßnahme der Förderung kultureller Teilhabe in den Stadtteilen: „Mit dem wunderbaren Format ‚Eine Straße geht ins Konzert‘ öffnet die Alte Oper ihr Haus auf eine ganz besondere Art und Weise: Sie geht mitten hinein in die Stadtgesellschaft und mitten hinein ins Quartier. Das ist ein mutiger Schritt, denn die Alte Oper geht von sich aus auf ein Publikum zu, das nicht immer den Weg ins Konzerthaus findet. Umso mehr freut es mich, dass in diesem Jahr die Wahl auf die Rottweiler Straße im Gutleutviertel gefallen ist. Das Projekt wird von einem kleinen Verein engagierter Anwohner im Stadtteil getragen, der sich bereits seit vielen Jahren für die Nachbarschaft rund um den Rottweiler Platz einsetzt. Diese engagierten Menschen werden jetzt mit Sicherheit von dem Projekt der Alten Oper profitieren, sich weiter vernetzen und sichtbarer werden. Mein besonderer Dank gilt an dieser Stelle der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, die gemeinsam mit der Alten Oper dieses Projekt bereits im zweiten Jahr möglich macht.“
Der Intendant der Alten Oper, Markus Fein, fasst die Entscheidung der Jury folgendermaßen zusammen: „Die engagierte, hochmotivierte Bewerbung dieses kleinen Vereins, der sich für das Gutleutviertel einsetzt, hat uns überzeugt. Wir sehen, wieviel hier bereits angestoßen wurde, welches kreative Potenzial noch ausgeschöpft werden kann, wie Gemeinschaft hier gestaltet werden kann und wie ideal die räumlich-logistischen Voraussetzungen und bestehenden Strukturen vor Ort dafür sind. Wir freuen uns auch darauf, mit diesem Projekt auf Menschen im Viertel zugehen zu können, die bislang vielleicht noch keinen Kontakt mit (klassischer) Musik und der Alten Oper hatten, und mit ihnen unsere Begeisterung für Musik zu teilen.“
Prof. Frank E.P. Dievernich, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, blickt gespannt auf die Fortsetzung des Projekts: „Nachdem der erste Durchgang so ein fulminanter Erfolg war, freuen wir uns sehr auf die zweite Runde von ‚Eine Straße geht ins Konzert‘. Musik ist ein starkes Instrument, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt herzustellen, zu zeigen und vor allem zu stärken. Dass dies eigentlich in jeder Straße in Frankfurt möglich ist, ist eine tolle Sache. In den Klängen der Musik finden wir nicht nur uns selbst, sondern auch den Weg zueinander – genau das macht dieses Projekt so wertvoll für unsere Stadtgemeinschaft.“
Stellvertretend für das Team „Rottweiler Straße“ formulieren Louisa Page und Cornelia Stark ihre Erwartungen an das Projekt: „Durch die Teilnahme an ‚Eine Straße geht ins Konzert‘ erhoffen wir uns eine Belebung des Gutleutviertels. Das Projekt bietet eine hervorragende Gelegenheit, den Austausch und die Vernetzung mit den Nachbar*innen durch gemeinsames Musizieren oder einfach nur das Zuhören zu fördern. Dadurch können das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und kulturelle Vielfalt gefördert werden.“