Ein Jahrhundertprojekt feiert sein 25-jähriges Bestehen
26.03.2025, 15:21 Uhr

Die Bibliothek der Generationen im HMF
Die Bibliothek der Generationen ist ein künstlerisches
Langzeitprojekt, das 105 Jahre laufen wird. Zum 25. Jubiläum öffnet sie ihre
Türen und lädt ein, gemeinsam mit den Beteiligten Blicke in die Vergangenheit
und in die Zukunft zu werfen. Am Sonntag, 30. März, findet von 11 bis 14 Uhr
die Veranstaltung „‚Wir packen aus!‘ Die Bibliothek der Generationen zeigt ihre
Schätze“ im neuen Ausstellungshaus, Ebene 3, des Historischen Museums Frankfurt
(HMF), Saalburg 1, statt. Der Eintritt kostet acht Euro, ermäßigt vier Euro.
Der Eintritt für beteiligte Autorinnen und Autoren der Veranstaltung sowie ihre
Begleitpersonen ist frei, ebenso wie für Kinder und Jugendliche bis 18
Jahre.
Am kommenden Festwochenende, Freitag, 28. März, bis Sonntag 30. März, zeigen
über 20 Autorinnen und Autoren, was sie in die Schachteln und Bücher der
Bibliothek der Generationen eingebracht haben. Zwischen 11 und 14 Uhr zeigen
sie ihre Beiträge und stehen für Gespräche bereit. Für das Publikum bietet sich
hier eine einmalige Gelegenheit, direkt mit den Personen in Kontakt zu treten,
die ihre Erinnerungen aufgeschrieben haben. Auch die Künstlerin Sigrid
Sigurdsson ist anwesend.
Die Veranstaltung beginnt mit einer Lesung. Danach präsentieren mehrere
Autorinnen und Autoren gleichzeitig an verschiedenen Tischen ihre Beiträge.
Interessierte können von Tisch zu Tisch gehen und sie kennenlernen. Mit dabei
sind etwa Dr. Simeen Modjaz (geboren 1946) und Dr. Mohammed Ebrahim Modjaz
(geboren 1936), die in Briefen und Berichten für ihre beiden Töchter über
ihr Leben in ihrer ersten Heimat Afghanistan berichten. Zentrale Themen ihres
Beitrags sind ihre jeweiligen Herkunftsfamilien, ihre Kindheit und ihr Studium
sowie ihr Ankommen in Frankfurt am Main, das zu ihrer zweiten Heimat wurde.
An das Leben von Horst „Duclo” Dubuque (1934 bis 1991), der als Mitbegründer
der Barrelhouse Jazzband und der Red Hot Hottentots die Frankfurter Jazzszene
ab den 1950er Jahren mitprägte, erinnert seine Ehefrau Christiane Dubuque,
geboren 1949, in ihrem Beitrag. Neben Tagebüchern und zahlreichen
Originalfotografien erinnern sich Bandmitglieder in persönlichen Texten an
„Duclo“ und die gemeinsamen Jahre.
In dem Beitrag „Koreanische Krankenschwestern“ berichten drei
koreanisch-deutsche Ehepaare aus unterschiedlichen Perspektiven über ihr Leben
in der BRD. Die Erinnerungen der drei Frauen an den schwierigen Prozess ihrer
Arbeitsmigration werfen auch ein Licht darauf, wie sich Frankfurt zu einer
durch Einwanderung geprägten Stadt entwickelt hat. Die Ehemänner schildern die
gemeinsamen Jahre aus ihrer Perspektive, etwa bei Reisen zu den koreanischen
Familien, wo sie ähnliche Erfahrungen in einer fremden Kultur wie ihre koreanischen
Ehefrauen zuvor in Deutschland machten. Der Beitrag enthält Texte in
koreanischer Sprache, Publikationen, Fotografien und zahlreiche
Erinnerungsobjekte.
Weitere Informationen finden sich unter historisches-museum-frankfurt.de/bibliothek-der-generationenExternal Link.
Gestartet wird das Festwochenende am Freitag, 28. März, um 18.30 Uhr im
Leopold-Sonnemann-Saal des HMFmit einem Impulsvortrag und Podiumsgespräch. Ausführlichere
Informationen finden sich unter 25Jahre Bibliothek der Generationen – Erinnerungen von morgen | HistorischesMuseum FrankfurtExternal Link.
In der Reihe „Kunststücke“ erschien 2017 der Katalog „Die Bibliothek der
Generationen“, der unter anderem die Eröffnungsrede von Aleida Assmann enthält
und im Museumsshop des HMF erhältlich ist.