Die Gefahren im Müll: Wohin mit Kellerfunden wie Farben, Lacken und Pflanzenschutzmitteln?
13.02.2025, 13:12 Uhr
Beim Aufräumen im Keller, der Abstellkammer oder sonst im Haushalt finden sich nicht selten halb volle Eimer und Dosen mit Farbe, Lack und Pflanzenschutzmittel, die nicht mehr benötigt werden. Die meisten dieser Funde sind schädlich für unsere Gesundheit und die Umwelt. Als Faustregel gilt: Alles, was mit einem Gefahrgutsymbol gekennzeichnet ist, gehört zur Schadstoffsammlung. Hier kann das Fachpersonal den weiteren Verbleib der Fundsachen klären.
Warum gehören Farb- oder Lackdosen nicht in den Restmüll?
- Gelangen Farben mit schädlichen Chemikalien in die Umwelt, kann das zu Boden- und Gewässerverschmutzung führen und das Tier- und Pflanzenwohl schädigen.
- Einige Farben enthalten gesundheitsschädliche Substanzen, die beim Einatmen oder beim Kontakt mit der Haut Reaktionen herbeiführen können.
- Einige Farben sind entzündlich und können bei unsachgemäßer Entsorgung Brände verursachen, was sowohl für die Sicherheit von Menschen in der Umgebung als auch für die Umwelt eine ernsthafte Gefahr darstellt.
Was kann in die Restmülltonne und was nicht?
Acryl- und Ölfarben sowie Lacke können nicht über den Restmüll entsorgt werden, da sie schädliche Chemikalien und eventuell Schwermetalle enthalten. Wer Behältnisse mit solchen noch flüssigen Inhalten hat, sollte diese zur Schadstoffsammlung bringen. Auf den Wertstoffhöfen Nord in Kalbach und West in Höchst der Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES) gibt es stationäre Sonderabfallsammelstellen. Auch hier können Schadstoffe und Sonderabfälle während der Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe zur fachgerechten Entsorgung abgegeben werden.
Wasserbasierte Farben wie Dispersionsfarben, Kreidefarben und Naturfarben enthalten keine als schädliche Chemikalien eingestuften Inhaltsstoffe und können prinzipiell über den Restmüll entsorgt werden. Sind sie nicht vollständig eingetrocknet, dann sollten sie jedoch bei der Schadstoffsammlung abgegeben werden. Nur vollständig getrocknete Farben gehören in die Restmülltonne.
Kleiner Tipp: Bei geöffnetem Deckel der Farbeimer trocknen Farbreste, vor allem im Sommer, schnell aus. So lässt sich der Weg zur Schadstoffsammlung ersparen.
Wer unsicher ist, in welche Kategorie die Farbe fällt, dem hilft ein Blick auf den Eimer oder die Dose. Was mit einem Blauen Engel oder dem EU-Ecolabel ausgezeichnet ist, ist besonders umweltfreundlich. Im Zweifel hilft das Fachpersonal an den Schadstoffsammelstellen.
Was tun mit alten Pflanzenschutzmitteln?
Ein Großteil der in Deutschland zugelassenen Pflanzenschutzmittel sind im Rahmen des Chemikalienrechts als gefährliche Stoffe eingestuft. Sind sie durch Überlagerung, Zulassungsende, Ende der Aufbrauchfrist nicht mehr anwendbar oder werden nicht mehr benötigt, dann sollten sie korrekt entsorgt werden. Das ist ebenfalls auf den oben genannten Wertstoffhöfen oder am Schadstoffmobil möglich, das an festen Terminen unterschiedliche Stadtteile anfährt.
Fazit: Sonderabfälle, egal welcher Art, dürfen keinesfalls ins Waschbecken oder die Toilette gegossen oder über den Hausmüll entsorgt werden. Dafür gibt es mehrere Gründe: Zum einen könnten sich in der Kanalisation explosive oder giftige Stoffe und Dämpfe bilden, zum anderen könnte es passieren, dass Chemikalien in der Kläranlage nicht vollständig abgebaut werden und so in die Umwelt gelangen. Im Hausmüll besteht die Gefahr für Leib und Leben der Mitarbeitenden sowie Maschinen und Gebäude.
Die Termine des Schadstoffmobils stehen auf der Seite der FES unter Schadstoffentsorgung in Frankfurt am MainExternal Link.