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Bevölkerungsschutzübung „ÜB’s! 2025“: Frankfurt übt für den Ernstfall

24.06.2025, 12:22 Uhr

Von Dienstag, 24. Juni, bis Mittwoch, 2. Juli, führt die Branddirektion Frankfurt am Main gemeinsam mit zahlreichen städtischen Ämtern, Behörden, Einrichtungen der kritischen Infrastruktur sowie medizinischen Partnern die mehrtägige und stadtweite „Übung Bevölkerungsschutz“, kurz „ÜB’s! 2025“, durch. Die Übung ist die bisher umfangreichste ihrer Art in Frankfurt und dient der Stärkung des kommunalen Krisenmanagements sowie der operativen Einsatzstrukturen im Bevölkerungsschutz.

Mit der Kurzformel „ÜB’s!“ wird eines der zentralen strategischen Ziele der Branddirektion im Bevölkerungsschutz auf den Punkt gebracht: „Alle Akteure – von Einsatzkräften bis zur Stadtverwaltung – müssen regelmäßig üben, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Der prägnante Slogan steht damit stellvertretend für die Notwendigkeit, gemeinsame Übungen zur Stärkung der Reaktionsfähigkeit konsequent auszubauen“, erläutert Markus Röck, Leiter der Branddirektion Frankfurt am Main.
 
„ÜB’s! 2025“ ist eine mehrteilige Übung mit verschiedenen Schwerpunkten in einem hybriden Bedrohungsszenario:

  • Von Dienstag, 24., bis Donnerstag, 26. Juni, trainieren städtische Ämter ihre Krisenmanagementfähigkeiten in einer mehrtägigen Stabsrahmenübung.
  • Am Freitag, 27. Juni, findet eine groß angelegte Realübung mit Einsatzkräften und Statisten statt.
  • Von Montag, 30. Juni, bis Mittwoch, 2. Juli, übt der Führungsstab der Feuerwehr die Bewältigung von hybriden und hochkomplexen Gefahrenlagen. Am letzten Tag übt auch nochmal das Krisenmanagement, sodass beide Stäbe parallel arbeiten.

In der dritten Phase der Übung wird zudem der Hessische Innenminister Roman Poseck vor Ort sein, um sich ein Bild von der Arbeit des operativ-taktischen Führungsstabs zu machen. Das Land Hessen unterstützt die Übung finanziell. Der Besuch unterstreicht die hohe Bedeutung, die dem Bevölkerungsschutz und der Vorbereitung auf hybride Bedrohungslagen auch auf Landesebene beigemessen wird.

Im Zentrum von „ÜB’s! 2025“ stehen Szenarien sogenannter hybrider Bedrohungen – also Lagen, in denen staatliche Strukturen, die Gesellschaft oder auch kritische Infrastrukturen durch Sabotage, Desinformation und Fake News oder Cyberangriffe unter Druck geraten. Solche Szenarien zeichnen sich dadurch aus, dass man sich nicht in einem klassischen Krieg, aber auch nicht mehr im völligen Frieden befindet – ein Zwischenzustand, in dem ein Aggressor gezielt Instabilität erzeugt. Das komplexe Bedrohungsszenario spiegelt eine Form moderner Krisen wider, wobei bewusst gesteuerte und sich gegenseitig verstärkende Ereignisse auftreten – ein realistisches Szenario, das im aktuellen sicherheitspolitischen Umfeld zunehmend an Bedeutung gewinnt.

„Hybride Bedrohungslagen sind im aktuellen weltpolitischen Kontext ein realistisches Szenario. Um im Ernstfall in komplexen, schnell wachsenden Schadenslagen und unter hohem Zeitdruck handlungsfähig zu sein, müssen wir auch als Stadtverwaltung und als Bevökerungsschutz vorbereitet sein. Die Übung soll nicht nur Prozesse und Fähigkeiten im Einsatz und im Führungsstab härten, sondern auch aufzeigen, wo wir noch Optimierungspotenzial haben“ betont Röck. „Gleichzeitig wollen wir auch die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, wie wichtig Vorbereitung und Selbstvorsorge sind. Denn eine funktionierende Gefahrenabwehr ist im Krisenfall zwingend darauf angewiesen, dass auch die Bevölkerung vorbereitet ist und eigenverantwortlich handeln kann.“

Annette Rinn, Dezernentin für Ordnung, Sicherheit und Brandschutz, hebt hervor: „Städtisches Krisenmanagement muss im Ernstfall funktionieren – und das erfordert klare Prozesse, geschulte Strukturen und regelmäßiges Training. ‚ÜB’s! 2025‘ ermöglicht genau das: Wir schärfen das Rollenverständnis, stärken die Durchhaltefähigkeit der Verwaltung und fördern die Zusammenarbeit über Ämter- und Zuständigkeitsgrenzen hinweg. Nur so schaffen wir ein belastbares kommunales Gefüge, das auch in außergewöhnlichen Lagen handlungsfähig bleibt.“

Vorbereitung ist Teamarbeit: Mit der Übung soll auch die Öffentlichkeit für die Bedeutung des Bevölkerungsschutzes sensibilisiert werden. Über die Social Media-Kanäle der Feuerwehr Frankfurt wird es Einblicke in die Übung geben. Außerdem finden Bürgerinnen und Bürger hier wichtige Tipps zur Krisenvorsorge.

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