Baudezernentin Weber stellt Maßnahmenplan zur Klimaneutralität auf städtischen Dächern vor
13.05.2025, 15:37 Uhr

„Wir wollen 53.000 Quadratmeter Dachfläche sanieren und dort Photovoltaik installieren“
Die Stadtverordneten haben in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, dass städtische Dächer klimaneutral werden sollen. Für die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern städtischer Liegenschaften sowie für Dachdämmung und -begrünung werden insgesamt 40 Millionen Euro bereitgestellt. Das Vorhaben soll in zwei Bauabschnitten erfolgen, für die je 20 Millionen Euro vorgesehen sind. Zudem sollen zwölf Personalstellen in der Stadtverwaltung für die Umsetzung geschaffen werden.
Bereits 2022 hat die Stadt Frankfurt Grundsatzbeschlüsse gefasst, um bis 2035 klimaneutral zu werden – angestrebt wird die Klimaneutralität sogar schon bis 2030. „Öffentliche Gebäude spielen für die Erreichung unserer Ziele eine entscheidende Rolle. Somit hat mein Dezernat für Bildung, Immobilien und Neues Bauen hier eine besondere Verantwortung“, sagt Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen. „Es ist unser Ziel, in 2026 und 2027 rund 53.000 Quadratmeter Dachfläche zu sanieren und dort Photovoltaik zu installieren“, erklärt Weber weiter. Am Dienstag, 13. Mai, erläuterte die Dezernentin bei einer Pressekonferenz am Gymnasium Riedberg, was bisher bereits erreicht wurde.
Dächer von Schulgebäuden bieten ein großes Potenzial. Auf insgesamt 74 Schuldächern wurden bereits Photovoltaikanlagen angebracht. 58 Anlagen wurden dabei fremdfinanziert; 16 über das Amt für Bau und Immobilien. Die Anlagen haben eine Gesamtleistung von 5467 Kilowatt-Peak. Die erste Anlage mit einer noch vergleichsweise geringen Leistung von zwei Kilowatt-Peak wurde bereits 1991 auf dem Dach des Goethe-Gymnasiums installiert. Auf dem Dach des Gymnasiums Riedberg befindet sich eine besonders leistungsstarke Version, die über einen Batteriespeicher von 105 Kilowattstunden und eine Leistung von 509 Kilowatt-Peak verfügt.
Auf anderen städtischen Gebäuden wurde ebenfalls schon viel erreicht: Auf insgesamt 54 Dächern ist Photovoltaik installiert. Somit gibt es insgesamt 128 Photovoltaikanlagen, die eine Gesamtleistung von 12.178 Kilowatt-Peak aufweisen und jährlich rund 11.500 Megawattstunden Strom einsparen. Die CO2-Einsparung beträgt pro Jahr etwa 4400 Tonnen.
„Dennoch haben wir noch viel zu tun. Mit unserer Initiative beschleunigen wir den Ausbau von PV-Anlagen und kombinieren ihn mit einer Dachsanierung und extensiven Dachbegrünung. Wenn wir unser Klimaziel erreichen wollen, haben wir es verdammt eilig“, betont Weber.
Allerdings ist nicht jedes Dach geeignet. Die Flächen müssen zunächst nach technischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten geprüft werden. Dabei muss auch ausgeschlossen werden, dass gewichtige Ausschlussgründe gegen die Installation einer Solaranlage sprechen. Erweisen sich die Flächen als geeignet, muss meist die Dachhaut erneuert und gedämmt werden, damit die Anlagen nachhaltig sind und eine lange Lebensdauer haben.
„Seit geraumer Zeit arbeitet das Energiemanagement des Amts für Bau und Immobilien bereits mit Hochdruck an Einsparungen beim Heizen sowie Wasser- und Stromverbrauch der städtischen Gebäude. Nun haben wir den Schwerpunkt auf Sanierung von Dachflächen, gekoppelt mit dem Ausbau von Photovoltaik, gelegt“, erläutert Weber. Die nächsten Projekte sind bereits in Planung. Sowohl Schulen als auch andere städtische Gebäude stehen auf der Liste, darunter etwa das Gymnasium Nord, die Schule am Hang, die Charles-Hallgarten-Schule und die Franz-Böhm-Schule, aber beispielsweise auch das Amt für Informations- und Kommunikationstechnik sowie die Eissporthalle und das Stadiongebäude Deutsche Bank Park.
Foto: Sylvia Weber, Dezernentin für Bildung, Immobilien und Neues Bauen, Mathias Linder, zuständig für Energiemanagement im Amt für Bau und Immobilien, und Schulleiter Helmut Kühnberger auf dem Dach des Gymnasiums Riedberg mit seinen Photovoltaikanlagen