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Gesund bleiben, auch im Klimawandel

31.01.2025, 12:20 Uhr

Erholung von der Sommerhitze an kühlen Orten in der Stadt, Foto: Gesundheitsamt
Erholung von der Sommerhitze an kühlen Orten in der Stadt © Gesundheitsamt

Gesundheitsamt will 2025 erstmals Klimalotsinnen und -lotsen ausbilden

Tage, an denen die Temperatur in der Stadt derart ansteigt, dass sie den menschlichen Körper an seine Grenzen bringt, oder es so stark regnet, dass binnen kurzer Zeit Straßen unter Wasser, stehen. Perioden, in denen empfohlen wird, die Heizung herunterzudrehen, um Energie zu sparen, oder den Wasserhahn abzudrehen, um den Wasserverbrauch zu minimieren: Szenarien wie diese haben nicht nur Einfluss auf das Leben in der Stadt und im häuslichen Umfeld, sie können auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen haben. Vor diesen Auswirkungen will das Gesundheitsamt Frankfurt am Main die Frankfurterinnen und Frankfurter besser schützen. Dafür initiiert es 2025 das Projekt „Klimalotsen“. Es soll das Wissen rund um die Themen Klima und Gesundheit in der Bevölkerung stärken.
 
Im Zentrum des Vorhabens, das unter dem Dach der Kommunalen Gesundheitsinitiativen interkulturell (KoGi) verortet ist, steht die Ausbildung von Klimalotsinnen und -lotsen. Als Multiplikatoren für das Thema Klimawandel und Gesundheit sollen sie die Frankfurterinnen und Frankfurter künftig unter anderem darüber informieren, wie man seine Gesundheit an Hitzetagen schützen kann, wie man sich klimafreundlich ernährt, wie man sich bei einem Starkregenereignis verhält oder was im Notfall zu tun ist. Das Projekt Klimalotsen richtet sich an alle Menschen, legt jedoch besonderen Fokus auf diejenigen, die bisher wenig Zugang zu entsprechenden Informationen hatten. Es wird über drei Jahre mit einer Summe von 240.000 Euro vom GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert.
 
„Mit den Klimalotsinnen und -lotsen stärken wir die Gesundheitskompetenz der Frankfurterinnen und Frankfurter im Bereich Klima. Wir geben unter anderem Hinweise und Tipps, etwa zum Umgang mit steigenden Temperaturen, zum klimafreundlichen Heizen, zum Lüften oder wie man sich bei Hitze in der Stadt bewegt“, sagt Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit.
 
Das Projekt startet im Januar mit der Entwicklung des Lehrplans zur Ausbildung der künftigen Klimalotsinnen und -lotsen. Dr. Manuela Schade, die das Projekt im Gesundheitsamt betreut, erarbeitet gemeinsam mit dem KoGi-Kooperationspartner Kinder im Zentrum Gallus – Mehrgenerationenhaus Frankfurt und einer eigens eingerichteten Arbeitsgruppe den Lehrplan. Darin aufgenommen werden Themen wie Hitzeanpassung im häuslichen Umfeld, Mobilität im Klimawandel, klimafreundliche Ernährung und gesundheitliche Auswirkungen des Klimawandels. Bei der Erstellung des Lehrplans berücksichtigt das Team die spezifischen Bedürfnisse und Anliegen der Zielgruppe, um ein maßgeschneidertes, praxisnahes Ausbildungsprogramm zu entwickeln. Dieser partizipative Ansatz stellt sicher, dass der Lehrplan die Anforderungen der betroffenen Menschen widerspiegelt und somit besonders effektiv ist. Im Frühsommer sollen die ersten Klimalotsinnen und -lotsen ausgebildet werden. Mit ihren Vorträgen in Stadtteil- und Kulturzentren, Vereinen, Begegnungsstätten oder Kirchengemeinden sollen sie künftig dazu beitragen, eine breite Sensibilisierung zu schaffen und den Austausch zur interkulturellen Gesundheitsaufklärung in Bezug auf den Klimawandel zu fördern.

„Durch die Klimalotsinnen und -lotsen erreichen wir die Menschen direkt, niedrigschwellig und nachhaltig. Wir wollen sie dazu befähigen, gut und gesund durch Hitzeperioden oder andere Extremwetterereignisse zu kommen und ihnen gleichzeitig Tipps mitgeben, was sie selbst für das Klima tun können. Die vergangenen Jahre haben uns gezeigt, dass es immer wieder zu extremen Wetterlagen kommen kann. Umso wichtiger ist es, die Menschen in Frankfurt jetzt gezielt aufzuklären“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes. Schade ergänzt: „Die Klimalotsinnen und -lotsen geben in ihren Vorträgen einen Überblick über das Thema Klima und Gesundheit und gehen auch auf individuelle Fragestellungen ein. Sie gehen zu den Menschen in die Stadtteile und Quartiere, sprechen, falls notwendig, deren Muttersprache. So können wir die Frankfurterinnen und Frankfurter in ihren jeweiligen Lebenswelten erreichen.“

Über das GKV-Bündnis für Gesundheit
Das GKV-Bündnis für Gesundheit unterstützt innovative Projekte, die die Gesundheitskompetenz der Bevölkerung fördern und konkrete Lösungen zur Bewältigung der gesundheitlichen Herausforderungen durch den Klimawandel bieten. Ziel des Bündnisses ist es, den Dialog über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit zu stärken und nachhaltige Projekte zu fördern, die positive Impulse für das gesamte Gesundheitssystem setzen.
 

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