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Auftakt der Lampionfeste: Paulsplatz erstrahlt im Licht des „Neuen Frankfurt“

03.07.2025, 13:17 Uhr

Bunte Lampions leuchten vor der Paulskirche, Foto: Jan Hassenpflug
Bunte Lampions leuchten vor der Paulskirche © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Jan Hassenpflug

Mit einem stimmungsvollen Lichtfest hat am Mittwoch, 2. Juli, auf dem Frankfurter Paulsplatz die Veranstaltungsreihe Lampionfeste zum 100. Jubiläum „Neues Frankfurt“ begonnen. Der Abend markierte den feierlichen Start der Jubiläumsjahre von 2025 bis 2030 und bot zugleich einen Ausblick auf kommende Jahre: Im Zentrum stand die Frage, wie sich die visionären Ideen der 1920er Jahre heute weiterdenken lassen – zwischen gesellschaftlichem und urbanem Wandel, Wohnraumbedarf und Klimaanpassung.

Die Lampions, gestaltet von Kai Linke und Sandra Döller in Zusammenarbeit mit dem Museum Angewandte Kunst, tauchten den Paulsplatz in ein festliches Licht. An einer langen Tafel aus Tischpavillons, gestaltet von den Künstlern YRD.Works, versammelten sich Oberbürgermeister Mike Josef, zahlreiche Ortsbeiräte aus den Siedlungen, Stadtverordnete und Gäste aus Kultur, Wirtschaft sowie der Stadtgesellschaft zum gemeinsamen Abendessen.

Ab 18.30 Uhr verwandelte sich der Paulsplatz in eine lebendige Bühne des „Neuen Frankfurt“: Audio- und Videobeiträge von „profikollektion“ und „Sender Neues Frankfurt“ machten die Geschichte unter Platanen erlebbar – von der Arbeiterolympiade bis hin zu einem fiktiven Quartiersradio. Die künstlerischen Formate gaben einen Vorgeschmack darauf, wie vielfältig und zeitgemäß die Aufarbeitung der Stadtgeschichte heute sein kann. Den musikalischen Abschluss gestaltete das Duo „The OhOhOhs“ mit einem atmosphärischen Konzert auf der „4x4 – Raum für Neues“-Bühne – ein Projekt der AMP Dance Company und des Deutschen Architekturmuseums (DAM), mit dem neue Potenziale und Nutzungsmöglichkeiten öffentlicher Räume erschlossen werden sollen. Es unterstützt so auch zentrale Anliegen der Lampionfeste: Begegnung, Beteiligung und niedrigschwellige Kultur im Stadtraum.

„Ein visionäres Projekt, das unsere Stadt bis heute prägt“

Oberbürgermeister Josef eröffnete um 20 Uhr das Lampionfest und betonte in seiner Rede die Bedeutung des „Neuen Frankfurt“ als wegweisendes Projekt mit Strahlkraft bis heute: „Wenn wir den Herausforderungen unserer Zeit begegnen, kann uns beim Blick zurück wortwörtlich ein Licht aufgehen. Vor 100 Jahren legte das ,Neue Frankfurt‘ den Grundstein für modernes Wohnen, Leben und Arbeiten im Quartier. Von seinem ganzheitlichen Ansatz, Stadt- und Wohnungsbau mit Bildung, Design, Gesundheit und Kultur zu verknüpfen, können wir heute noch lernen. Mit stimmungsvollen Lampionfesten wollen wir die Siedlungen und Orte des ,Neuen Frankfurt‘ gemeinsam feiern. Ich lade Sie herzlich ein, mit uns gemeinsam jene pionierhaften Orte und Ideen (wieder) zu entdecken, die Frankfurt geprägt und inspiriert haben – gestern wie heute.“

Veranstaltungsreihe bis 2030

Mit dem Auftakt auf dem Paulsplatz beginnt eine Veranstaltungsreihe, in deren Rahmen jedes Jahr bis 2030 zwei Lampionfeste in verschiedenen Siedlungen und an Orten des „Neuen Frankfurt“ stattfinden. Ziel der Feste ist es, die architektonischen, sozialen und kulturellen Qualitäten dieser Quartiere sichtbar zu machen, lokale Netzwerke zu stärken und gemeinsam darüber zu sprechen, wie wir gute Ansätze aus dem „Neuen Frankfurt“ vor dem Hintergrund gegenwärtiger Herausforderungen weiterdenken können. Die Reihenfolge, in denen die Siedlungen und Orte Lampionfeste feiern, wird zeitnah mit den Ortsbeiräten, den zuständigen Ämtern und Dezernaten sowie den Akteurinnen und Akteuren vor Ort abgestimmt.

Das erste Lampionfest in den Siedlungen findet am Samstag und Sonntag, 13. und 14. September, in der Hellerhofsiedlung statt. Am Samstag, 23. August, gibt es ein Gastspiel der Lampions auf dem May-Fest der Ernst-May-Gesellschaft. Die Feste werden im Auftrag der Stadt Frankfurt vom DAM ausgerichtet, unterstützt durch die Agentur Urban Media Project.  

Die Lampionfeste sind als Plattform für Gemeinschaft und Teilhabe konzipiert und leben von den Beiträgen aus dem Viertel. Initiativen, Vereine und interessierte Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, sich aktiv an der Programmgestaltung zu beteiligen. Vorstellbar sind neben gastronomischen Angeboten und kleinen Verkaufsständen lokaler Akteurinnen und Akteure auch Theater- und Tanzveranstaltungen, Konzerte, Spiele, Nachbarschaftsflohmärkte und vieles mehr. Im Laufe der Planung wird sich das Programm in erster Linie durch die Beiträge der Vereine, Schulen und Initiativen vor Ort füllen.

Zum Hintergrund: Das „Neue Frankfurt“

Mit der Amtseinführung Ludwig Landmanns als Oberbürgermeister im Herbst 1924 erlebte Frankfurt am Main einen bedeutenden Wandel. Ziel war die Entwicklung der Stadt zu einer prosperierenden Großstadt im Bereich Industrie und Kultur. Unter der Leitung von Ernst May entstand zwischen 1925 und 1930 das „Neue Frankfurt“. Über zehn Prozent der Bevölkerung erhielt moderne, bezahlbare Wohnungen, während die Stadt durch Grünelemente, Gewerbegebiete und Wohnsiedlungen neu strukturiert wurde. Auch heute wirkt dieses Erbe richtungsweisend nach. Die kulturellen Angebote zum 100. Jubiläum sollen das Bewusstsein für die Leistungen Landmanns schärfen – und bieten zugleich Anlass zur Reflektion und Gestaltung unserer heutigen städtebaulichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen.

Ausstellungen im DAM, dem Historischen Museum, dem Jüdischen Museum und dem Museum Angewandte Kunst beleuchten das „Neue Frankfurt“ jeweils mit eigenen Schwerpunkten und Perspektiven.

Weitere Informationen sind unter lampionfeste-frankfurt.deExternal Link zu finden.

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