40 Jahre Biotopkartierung: Eine Erfolgsgeschichte für Natur und Stadt
27.03.2025, 16:27 Uhr

Frankfurt feiert ein bedeutendes Jubiläum: Seit 40 Jahren dokumentiert die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung für das Umweltamt die Vielfalt der Stadtnatur. Senckenberg und das Umweltamt blicken auf eine erfolgreiche Kooperation zurück – und schauen gemeinsam in die Zukunft.
Bereits 1985 entschied die Stadtverordnetenversammlung, Frankfurts Natur systematisch zu erfassen. Damit gehörte die Mainmetropole zu den Vorreitern der Biotopkartierung in Deutschland. Im Jahr 1990 wurde der erste Durchgang der Biotopkartierung des Stadtgebiets abgeschlossen. Seitdem wird alle sechs bis sieben Jahre eine Bestandsaufnahme der Arten und Lebensräume in Frankfurt durchgeführt, auch um langfristige Veränderungen der Flora und Fauna zu erkennen und gezielt darauf zu reagieren. Seit 2023 wird zusätzlich erforscht, wie sich insbesondere der Klimawandel, aber auch andere Faktoren wie Nutzungsänderungen und die Zerschneidung von Lebensräumen auf die Stadtnatur und die biologische Vielfalt auswirken.
„Frankfurt wächst – und mit der Stadt wandeln sich auch ihre Ökosysteme. Die Biotopkartierung ermöglicht es, diese Veränderungen präzise zu erfassen und rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz der Natur zu ergreifen“, erklärt Klima- und Umweltdezernentin Tina Zapf-Rodríguez. Künftig sollen dafür sowohl die Bestände heimischer als auch nichtheimischer Tier- und Pflanzenarten über längere Zeiträume hinweg beobachtet werden. „Dabei geht es auch um den Erhalt seltener Arten. Unser übergeordnetes Ziel ist es, die biologische Vielfalt zu bewahren und die positiven Auswirkungen intakter Ökosysteme auf das Stadtklima und die Lebensqualität der Menschen zu fördern“, sagt Zapf-Rodríguez.
„Unsere Ergebnisse zeigen, dass sich die Natur in Städten ständig verändert und anpasst. Diese Dynamik zu verstehen, ist entscheidend, um angemessen darauf reagieren zu können“, betont Prof. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. „Nur durch den Schutz intakter Ökosysteme können wir sicherstellen, dass essenzielle Ressourcen wie saubere Luft, Wasser und fruchtbare Böden auch künftig verfügbar bleiben.“
Zum 40-jährigen Bestehen der Biotopkartierung laden das Umweltamt und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung alle Interessierten ein, die Biodiversität Frankfurts mit Expertinnen und Experten aus dem Projekt hautnah zu erleben. Von April bis September finden fünf kostenfreie Exkursionen statt, bei denen besondere Lebensräume in Frankfurt vorgestellt werden:
- Frühjahrsexkursion in den Biegwald am Sonntag, 6. April, von 10 bis 12.30 Uhr
- „Batschnass bis staubtrocken“: Quellen und Trockenrasen am Berger Nordhang am Sonntag, 27. April, von 14 bis 17.30 Uhr
- Exkursion in die Schwanheimer Düne am Sonntag, 18. Mai, von 14 bis 16.30 Uhr
- Biotopvielfalt am Monte Scherbelino: 40 Jahre Biotopkartierung und 100 Jahre Deponiestandort am Sonntag, 25. Mai, von 11 bis 14 Uhr
- Exkursion am Berger Südhang am Samstag, 6. September, von 11 bis 13 Uhr
Eine Anmeldung zu den Exkursionen ist erforderlich und über den Veranstaltungskalender der Senckenberg Gesellschaft für NaturforschungExternal Link möglich.