„Klinikentwicklung ist Teil der kommunalen Daseinsvorsorge“
17.01.2025, 10:30 Uhr
Kämmerer Dr. Bergerhoff berichtet über Krankenhausreform
Frankfurts
Stadtkämmerer Dr. Bastian Bergerhoff hat in der gestrigen Sitzung des
Ausschusses für Soziales und Gesundheit über den offiziellen Start des Klinikreferats,
die Krankenhausreform und die 1. Frankfurter Klinikkonferenz berichtet. Dr.
Bergerhoff ist im Magistrat der Stadt Frankfurt am Main auch für die Kliniken und
das Klinikreferat zuständig.
„Nun ist es offiziell: Nachdem wir in den vergangenen Monaten entsprechende Vorarbeiten getroffen haben, ist Ende 2024 die Organisationsverfügung zum Klinikreferat auch formal vom Oberbürgermeister unterzeichnet worden. Als einen der nächsten Schritte werden wir die zwei vakanten der insgesamt drei Stellen des Referats besetzen“, sagte Dr. Bergerhoff. „Wir haben den Aufbau des Klinikreferats in die Wege geleitet, um als Stadt Frankfurt die Krankenhausplanung des Landes mitzugestalten und sicherzustellen. Wir versetzten uns damit in die Lage, in Kommunikation mit den Trägern und den einzelnen Häusern Chancen und Herausforderungen in der stationären Versorgung in unserer Stadt zu identifizieren und die zuständige Landesbehörde dabei zu unterstützen, eine tragfähige Krankenhausplanung zu entwickeln.“
Über das Klinikreferat soll die Krankenhausentwicklung im Stadtgebiet besser koordiniert werden. „Wir sehen die Klinikentwicklung als Teil der kommunalen Daseinsvorsorge und wollen dazu beitragen, die vorhandenen medizinischen Ressourcen besser einzusetzen, Kooperationsmöglichkeiten und Synergieeffekte zwischen den Kliniken aufzuzeigen und zu nutzen. Das gilt vor allem in Bezug auf das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz – also der Krankenhausreform –, aber auch auf Herausforderungen wie dem demografischen Wandel, Fachkräftemangel oder zunehmendem wirtschaftlichen Druck. Gerade in einer großen Stadt wie Frankfurt mit seiner vielfältigen Krankenhauslandschaft und einem hohen Bedarf an medizinischer Versorgung ist ein solches Referat ein wichtiges Instrument, um die Gesundheitsversorgung zukunftsfähig zu gestalten und der damit verbundenen Fortentwicklung weiterer Angebote der Gesundheitsversorgung vor Ort. Wir gehen mit dem Aufbau von entsprechender Kompetenz in der Verwaltung einen neuen Weg, der aber bereits in der Vorbereitung Früchte getragen hat.“
Ein wichtiger Baustein des neuen Referats war nach Aussage von Dr. Bergerhoff die 1. Frankfurter Krankenhauskonferenz, die am 28. November 2024 im Rathaus Römer stattfand, unmittelbar nach dem Bundesratsbeschluss zur bundesweiten Krankenhausreform wenige Tage zuvor. „Wir haben diesen konstruktiven Austausch des Magistrats mit den Geschäftsführungen der Krankenhäuser in Frankfurt ins Leben gerufen und werden ihn verstetigen“, führte Dr. Bergerhoff aus. An dem Treffen hatte neben den Geschäftsführungen praktisch aller Frankfurter Kliniken auch Prof. Steffen Gramminger, Geschäftsführender Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft, teilgenommen.
„Wir haben uns unter anderem darauf verständigt, den zukunftsgewandten und vertrauensvollen Austausch mit Raum für Diskussionen regelmäßig, voraussichtlich im Halbjahresrhythmus fortzusetzen“, sagte Dr. Bergerhoff. „Denn wir können und wollen den Weg der Transformation im Sinne einer guten Versorgung nur gemeinsam beschreiten. Die Versorgungslandschaft in Frankfurt unterliegt einem steten Wandel, den wir gemeinsam medizinisch und wirtschaftlich gestalten wollen.“
In Bezug auf die Krankenhausreform sieht Dr. Bergerhoff zunächst das Land Hessen am Zug: „Das Land hat bislang lediglich einen sehr groben Fahrplan veröffentlicht. Der Gedanke, in den Versorgungsregionen Ansprechpartner für den Transformationsprozess einzurichten, ist zu begrüßen. Mit dem neuen Klinikreferat haben wir einen Kanal aufgebaut, über den wir mit dem Land Hessen in die notwendigen Abstimmungen treten können. Ein wichtiger Punkt dabei ist, dass die Krankenhausfinanzierung künftig bedarfsgerecht sichergestellt sein muss.“