Anti-Schwarzer Rassismus bei Karnevalsumzug in Frankfurt
27.02.2023
In Frankfurt am Main hat der diesjährige Faschingsumzug leider nicht nur
Spaß und Freude verbreitet, sondern auch Empörung bei vielen Menschen, in dem
aktiv rassistische Darstellungen und menschenunwürdige Haltungen zur Schau
gestellt wurden.
Der Verein „F.C.G. Die Kameruner“ hat mit seinem Faschingswagen
Anti-Schwarzen Rassismus ausgeübt und Blackfacing betrieben. Das Blackfacing
dient u. A. dazu, Vorurteile und Stereotype, die die Würde Schwarzer Menschen
verachten und verletzten, zu verbreiten und sich dabei mitunter auf die
sogenannte „Kunstfreiheit“, bzw. „Narrenfreiheit“ zu berufen.
Die KAV verurteilt auch diese Art von Rassismus aufs Schärfste.
Wenn angesichts des Aufbäumens gegen rassistische Wörter, Bilder und
Verhaltens, das seit Jahren von Politik, Presse, NGOs und natürlich auch von
der KAV betrieben wird, ein Umzugswagen weiterhin und deutlich solch eindeutige
Bilder präsentiert wie der Verein „Die Kameruner“, dann kann man nicht mehr von
Gedankenlosigkeit oder gar Unwissen sprechen, dann ist das offensichtlich
gewollt. Das Motiv muss den Verantwortlichen aufgefallen sein und sie haben es
trotzdem benutzt.
Es ist hier nicht so, dass im Karneval Rassismus als „nicht ernst gemeint“
oder als „Narretei“ ja quasi erlaubt sei, sondern gerade andersherum: Die
närrische Zeit wird verwendet, um primitiven Welt- und Wertvorstellungen
Ausdruck zu verleihen. Das muss geahndet werden.
Wir leben in einer Stadt, die sich selbst immer wieder als „offen“,
„tolerant“ oder „international“ tituliert. Aber Toleranz geht zu weit, wenn man
die Intoleranten toleriert. Sie verliert damit ihren Sinn. Politik, Presse,
NGOs und die Bevölkerung sind aufgerufen, ihren Protest und ihre Abscheu gegen
über solchen rassistischen Bildern zum Ausdruck zu bringen. Schweigen bedeutet
Zustimmung. Der Verein muss wissen, dass Rassismus keinen Platz in Frankfurt am
Main hat, weder im Alltag, noch im Karneval.
gez. Jumas Medoff
(Vorsitzender der KAV)